BRAUCHT DIE WELT SUPERMAN?
Es ist heute auf den Tag genau fünfzig Tage her, dass Superman die Erde verlassen hat, das sind 1200 Stunden, 72.000 Minuten und 4.320.000 Sekunden und die Erde dreht sich noch immer. Für immer - das waren seine Worte, das hat er in seiner Ansprache an die Menschen in der ganzen Welt gesagt, die hier im Redaktionsbüro des Daily Planet aufgezeichnet wurde. Von hier aus trat er dann auch seine Heimreise an zu seinem Volk. Von hier aus trat er seinen Weg an. Den Weg in eine ungewisse Zukunft und ließ uns alleine zurück.
Was hat er uns in den fast zwei Jahren, die er hier war, gezeigt? Er hat uns gezeigt, dass es Wichtigeres im Leben gibt als Geld verdienen, Karriere machen und den Egoismus des Einzelnen. Er hat uns gezeigt, wie wichtig Menschlichkeit heute noch ist, oder wie wichtig sie wieder wird. Er hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, Stellung zu beziehen, zu helfen und für andere da zu sein. Denn so sehr wir auch rufen, er ist nicht mehr da, er wird uns nicht mehr zur Hilfe eilen.
Seit er vor zwei Jahren plötzlich am Himmel aufgetaucht ist, hat er uns täglich gezeigt, was für ein außergewöhnlicher Freund er ist. Immer und immer wieder. Aber das hat weniger mit seiner Stärke zu tun. Ganz im Gegenteil; obwohl er über all diese Kräfte verfügt, ist es ihm nie in den Sinn gekommen, sie zu nutzen, um sich die Erde untertan zu machen. Nie hat er seine Macht missbraucht. Immer hat er seine Kraft und seine besonderen Fähigkeiten der Menschheit zur Verfügung gestellt und damit so manche Katastrophe verhindert. Manchmal nur für eine einzelne Person, manchmal aber auch für die gesamte Menschheit. Vor seinen Augen sind alle Menschen gleich. Jeder Einzelne, wie die ganze Welt.
Aber braucht die Welt einen Superman?
Sollten wir nicht eigentlich in der Lage sein, all diese Dinge selber zu sehen, statt sie uns von einem Wesen eines fremden Planeten zeigen zu lassen? Sollte es uns nicht zu denken geben, wenn ein Kryptonier mehr Humanist ist, als jeder Einzelne von uns? Wie konnte es passieren, dass wir unsere ureigensten Werte, Wahrheit, Gerechtigkeit und den amerikanischen Weg vergessen konnten?
Das ist ein gesellschaftliches Problem, Konkurrenz, Geltungssucht, Rücksichtslosigkeit und ein gesteigerter Ehrgeiz bestimmen unseren Alltag so sehr, dass wir den wirklich wichtigen Dingen keinen Platz mehr geben.
Braucht die Welt Superman?
Die Antwort lautet: Die Welt braucht keinen Superman, solange jeder von uns das Beste von ihm in sich trägt - und im alltäglichen lebt. Solange wir die Werte, die er uns wieder in Erinnerung gebracht hat, leben. Im Kleinen, wie im Großen. Und das Tag für Tag.
Aber es sollten noch weitere fünf Wochen folgen, bis sie den Satz '... solange jeder von uns das Beste von ihm in sich trägt' bitterlich bereute. Es war der Tag, an dem Dr. Mitchel ihr mitteilte, dass sie das Beste von Superman tatsächlich in sich trug, sie erwartete ein Kind von ihm. Das war wirklich das Letzte, was sie erwartet hatte. Denn auch, wenn es fast lächerlich klang, aber sie hatte nicht erwartet, schwanger werden zu können. Am Morgen nachdem er gegangen war, fragte sie sich nach Verhütung, schob den Gedanken aber völlig beruhigt beiseite, er war schließlich ein Außerirdischer, wie sollte das denn funktionieren? Doch die Evolution schien auch in diesem Fall gesiegt zu haben.
Die Schwangerschaft hatte für Lois drei Seiten, auf der einen Seite musste sie nach und nach allen Leute davon erzählen, schließlich würde es bald offensichtlich werden. Jedenfalls rief die Nachricht ungeahnte Reaktionen hervor. Perry übernahm dabei den väterlichen Part (Lois, wir werden dir helfen, alle, und das, wo es nur geht. Glaube mir, wir werden das hinbekommen, wenn wir alle zusammenhalten, wird es schon gehen. Und bei allen Songs von Elvis, ich will nicht wissen, wer sich da aus der Verantwortung geschlichen hat.) Ihre Mutter übernahm sofort den vorwurfsvollen Part (Ich hab es ja gewusst, auf die Männer ist einfach kein Verlass, Kaum, dass sie ihren Spaß hatten, verschwinden sie. Wenn es ernst wird, sind sie einfach weg. Das Wort Verantwortung hat in ihrem Sprachschatz wahrscheinlich gar keine Bedeutung...) Und Lucy zeigte sich überrascht (Schwesterchen, du und außerehelichen Sex. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Jedenfalls scheinst du dir dafür ja gleich den Richtigen ausgesucht zu haben. Auf und davon.), während ihre Kollegen sich meist nur mitfühlend zeigten (ausgerechnet Lois Lane, die nie Kinder wollte und das auch noch, wo sie jetzt ohne ihren Partner Clark Kent auskommen muss.) Diese Kommentare hörte sie jedoch nur mal versehentlich oder Jimmy berichtete ihr davon.
Auf der anderen Seite beschlich sie hin und wieder eine grausame Angst - sie erwartete das Kind eines Außerirdischen, eines Wesens, das unverwundbar war. Was war davon bereits bei dem Fötus ausgeprägt. Konnte es sie in Gefahr bringen? Würden die Ärzte davon etwas merken? Im Ultraschall oder auch bei der Entbindung? Würde bei dieser Schwangerschaft irgendetwas anders sein als wenn sie das Kind eines Erdenmannes erwarten würde? Und sie konnte ihre Angst mit niemandem teilen. Dass Superman der Vater war, oder besser gesagt der Erzeuger, denn seine väterlichen Pflichten würde er ja nicht übernehmen, all das würde sie nie jemand erzählen können. Um nicht zu viele Spuren zu hinterlassen, wechselte Lois zweimal ihren Arzt, wer wusste schon, wie lange eine kryptonischen Schwangerschaft dauern würde?
Doch neben diesen beiden negativen Aspekten fühlte sich Lois für den Rest der Schwangerschaft besser als sie es erwartet hatte. Sie war körperlich relativ fit und nachdem sie die Das-kann-nicht-sein-Phase hinter sich gebracht hatte, was glücklicherweise schon nach wenigen Tagen geschehen war, ging es ihr so gut wie schon lange nicht mehr. Vielleicht lag es ja auch daran, dass sie sich in dieser Zeit mehr Schokolade und Schokoeis gestattete, als sonst, sie würde ja sowieso dick und rund werden. Jedenfalls war ihre Laune besser als alle das erwartet hatten, auch sie selbst. Mit jeder Woche, die voranschritt, arbeitete Lois etwas weniger, was praktisch eine Entwöhnungsphase für die Zeit direkt nach der Geburt darstellen sollte und was Perry fürsorglich überwachte.
Mit einer ihrer bösesten Befürchtungen hatte Lois dann genau richtig gelegen, die Schwangerschaft dauerte tatsächlich länger als gewöhnlich. Ziemlich genau zehn Monaten nachdem Superman die Erde verlassen hatte, brachte Lois das Redaktionsbüro des Daily Planet völlig durcheinander, indem sie während der Morgenbesprechung verkündigte: "Oh-oh, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, das könnten Wehen sein..."
Perry wollte sie zu der Zeit eigentlich schon gar nicht mehr hier sehen, aber Lois meinte, alleine zu Hause zu sitzen wäre doch viel unsicherer als hier im Planet, wo ständig jemand war.
Nur wenige Stunden später erblickte der Sohn Supermans in Metropolis das Licht der Welt, vollkommen gesund und völlig normal, wie ihr die Ärzte mehrfach bestätigen mussten. Und sie bestätigten ihr auch, dass es eine ganz normale und unspektakuläre Entbindung war. Obwohl Lois da im Stillen energisch widersprach. Der Moment, als ihr die Hebamme den Jungen in den Arm legte - faltig und noch ganz glitschig und doch war er das schönste Geschöpf, das sie jemals gesehen hatte - dies war ganz sicher das Spektakulärste, was Lois je erleben durfte.
Zur Namensgebung schlug sie alle Empfehlungen aus und nannte den Kleinen Caleb Elias. Wenn sie jemand fragte, sagte sie einfach, dass ihr der Klang gefiel, Caleb Elias Lane. Aber sie hatte den Namen natürlich ganz bewusst ausgesucht, in der Kurzform: Cal-El Lane. Irgendwann würde sie dem kleinen Cal-El von seinem Vater erzählen, von Kal-El. Aber schon heute danke sie Superman für dieses Geschenk, wenn auch nur in Gedanken.
***
Clark verließ das Raumschiff und flog den letzten Teil des Weges zurück zur Erde alleine. So bestand nicht die Gefahr, dass dieses Raumschiff trotz bester Tarnung auf irgendeinem Radar zu entdecken war. Kaum war er in die Erdatmosphäre eingetreten, erkannte er sofort den spezifischen Geruch dieses Planeten wieder. Welch ein Geruch! Es hatte etwas von Zuhause.
Er flog schnell auf die Erdoberfläche, spürte den Wind auf der Haut; nur auf diesem Planeten hatte er diese Kräfte. Und doch gestand er sich selbst nicht die Zeit zu, dieses Gefühl auszukosten.
Er konnte es kaum erwarten wirklich nach Hause zu kommen, nach Metropolis. Der Rückflug mit dem kryptonischen Raumschiff hatte ein paar Tage gebraucht und während dieser Zeit hatte er immer wieder überlegt, wo er als erstes hingehen sollte. Zum Planet, um Perry zu fragen, ob er seine alte Stelle in der Redaktion wieder haben konnte? Oder zu seinem Vermieter, der seine Wohnung für eine ganze Zeitlang freihalten wollte? Oder zu seinen Eltern nach Kansas, die sich sicher immer noch sehr viele Sorgen um ihn machten? All das waren vernünftige Ziele. Aber seine Gedanken wanderten immer wieder zu der Person, die ihm seit dem Verlassen der Erde nicht aus dem Kopf gegangen war - Lois. Das war sicher das unvernünftigste Ziel.
Aber er konnte nicht anders, er musste sie sehen. Es gab einige Menschen, um die es ihm sehr leid getan hatte sie verlassen zu haben, aber Lois verlassen zu haben schmerzte mehr als alles andere.
Sie würde wütend auf ihn sein, so wütend! So wütend wie nur Lois Lane sein konnte - und das mit Recht. Sie hatte damals, als er gehen musste, vor mehr als zwei Jahren, sehr gelitten. Ganz besonders weil sie sich beide hatten hinreißen lassen zu dieser Nacht. Diese Nacht, die nicht hätte sein dürfen und die doch die süßeste und schmerzlichste Erinnerung war, die er hatte. Aber das war ihm als Superman passiert und erst nachdem Clark Metropolis bereits verlassen hatte.
Er landete in der Gasse gegenüber des Hauses, in dem Lois damals gelebt hatte. Clark hatte lange darüber nachgedacht, wer zuerst wieder auftauchen sollte auf der Erde, in Amerika, in Metropolis, Clark oder Superman. Und er hatte sich für Clark entschieden. Er hatte immer das Gefühl, dass er Lois als Clark sehr viel näher sein konnte, als wenn er ihr als Superman begegnete. Und das war jetzt das Wichtigste für ihn, Lois nah sein zu können.
In der Dunkelheit der Gasse rotierte er in eine Jeans und ein blaues Sweatshirt. Dann betrat er das Haus, in dem sie damals gewohnt hatte. Was würde er tun, wenn sie umgezogen war? Wie sollte er sie dann finden? Sie würde wütend sein, aber diese Wut zu ertragen war besser als irgendwo anders zu sein. Er kam im fünften Stock an. Sie würde wütend sein. Sie würde ihn vernichten wollen. Sie würde ihn überrollen wie ein Hurrikan. Er war nervös. Aber besser die Wut ertragen. Und sie dafür wieder sehen. Endlich. Wenn sie nun gar nicht mehr hier wohnte? Wenn sie nicht mehr alleine wohnte? Clarks Puls raste.
Er klopfte vorsichtig und horchte auf alle Geräusche; gab es da irgendetwas Vertrautes, ihre Stimme vielleicht? Er versuchte das ganze Stockwerk abzuhören, doch da war nichts, was ihm bekannt vorkam. Dann trat jemand von innen an die Tür, sah durch den Spion und öffnete die diversen Schlösser. Clark hielt den Atem an. Am liebsten hätte er die Augen geschlossen. Er hatte Angst.
Die Tür öffnete sich und da stand sie - Lois. Schöner als er sie in Erinnerung hatte, strahlender, zufriedener. Ihre Haare waren etwas länger als damals, sie hatte sie zusammen gebunden, sonst hatte sie sich nicht verändert. Und wie sah sie ihn an? Was war da in ihrem Blick? Brach jetzt der Sturm los?
Eine Sekunde stockte Lois der Atem, dann weiteten sich ihre Augen und überrascht rief sie aus: "Clark! Nein, das glaube ich ja nicht." Sah das vielleicht sogar nach freudiger Überraschung aus? Clark war sich noch nicht ganz sicher, konnte sein Glück, dass sie ihn nicht gleich umbringen wollte, noch gar nicht fassen. Oder war es nur die Ruhe vor dem Sturm? Lois fuhr fort und lächelte dabei: "Bist du zurück von deiner Weltumseglung, oder wo immer du gewesen bist? Naja, das haben wir ja damals nie besprochen, du hast mir nie gesagt, wo du hin wolltest, genau genommen habe ich dich nicht zu Wort kommen lassen." Genau wie jetzt, dachte Clark belustigt. Lois plapperte. War sie etwa auch nervös? Er hatte vergessen, wie sehr sie jemand an die Wand reden konnte und er hatte vergessen, wie sehr er das geliebt hatte. Lois sprach unbeirrt weiter: "Aber komm doch erst mal rein und setzt dich. Das kannst du mir ja noch alles erzählen. Aber weißt du was? Genau genommen schickt dich der Himmel. Du bist meine Rettung. Ich brauche dringend ein Bad. Ich bin so unglaublich verspannt. Vielleicht könntest kurz mal einspringen. Nur für eine halbe Stunde, dann bin ich wieder ein Mensch. Und dann bin ich für dich da. Würdest du das für mich tun?"
An die Wand geredet, genauso fühlte Clark sich. "Natürlich mache ich das." Was sollte er auch sonst sagen? Ganz davon abgesehen, dass er alles für sie tun würde.
"Okay, eine halbe Stunde, dann bin ich bei dir und wir können reden." Sagte sie, lächelte ihn an und legte das helle Tuch, das sie über ihrer Schulter liegen hatte, auf seine Schulter und verschwand im Bad.
Da saß er nun allein in ihrem Apartment, auf ihrem Sofa und konnte sein Glück gar nicht fassen.
Lois sah toll aus und der befürchtete Wutanfall war ausgeblieben. Er saß hier, hier auf ihrem Sofa, in ihrem Apartment. Und sie hatte ihm nicht den Kopf abgerissen, warum eigentlich nicht? Seit dem Moment, wo seine Rückkehr zur Erde im Bereich des Möglichen gelegen hatte, hatte er immer erwartet, dass Lois unglaublich wütend auf ihn sein würde, weil er damals einfach gegangen war. Aber vielleicht war sie wütender auf Superman. Aus ihrer Sicht könnte das, was er gemacht hatte, wie ein banaler One-Night-Stand ausgesehen haben. Wenn das der Fall war, hatte er den Sturm also noch vor sich, dann aber als Superman.
Was sollte nur dieses Tuch? Es strömte einen eigenartigen Geruch aus, durchaus bekannt, aber er konnte sich nicht erinnern. Clark sah sich um, es hatte sich kaum etwas verändert, oder? Aber je länger er sich umsah, umso anders erschien ihm alles. Lois war eigentlich immer relativ ordentlich gewesen, aber jetzt? Überall lag etwas herum, hier ein Stapel Zeitschriften, dort die Post von mehren Tagen. Ihre Jacke. Unter dem Tisch standen zwei riesigen Holzkisten, in denen völlig durcheinander irgendein Kleinkram lag. Vielleicht hatte sie im Moment wenig Zeit zum Aufräumen. Die Arbeit?
Mehr Zeit bekam er nicht, seinen Gedanken nachzuhängen. Ohne dass ihm klar wurde, wie schnell die Zeit vergangen war, kam Lois auch schon wieder zurück. Auch sie trug jetzt eine Jeans und ein einfaches und bequemes Sweatshirt. Während sich der süßliche Duft ihres Badeöls in ihrem Apartment verbreitete, setzte sie sich zu ihm.
"Clark, du warst meine Rettung, meine rechte Schulter war so verspannt, dass sie sich anfühlte wie Stein." Lois wirkte jetzt völlig entspannt. "Magst du etwas trinken, einen Kaffee, Cola oder ein Glas Wein? Aber warte mal, ich habe glaube ich gar nichts Alkoholisches da."
"Cola ist völlig in Ordnung." Lois erschien ihm völlig verändert und das lag nicht nur daran, dass er einen wütenden Hurrikan erwartet hatte. Sie wirkte viel gelassener, so als hätte sie sich mit ihrem Leben alleine - war sie denn alleine? - sehr gut arrangiert.
Während sie aus der Küche zurückkam mit zwei Gläsern kalter Cola, fragte sie ihn gelassen: "Und wie lange bleibst du in Metropolis?" Auch in dieser Frage fehlte der Lane'sche, spitze Unterton, den er erwartet hatte.
Und die Antwort war nicht gerade leicht, was sollte er antworten? Clark war auf Krypton gewesen und jetzt wollte er wieder in Metropolis leben, der Stadt, die er immer als seine Heimatstadt angesehen hatte? Dann konnte er ihr auch gleich mitteilen, dass Clark und Superman eine Person waren. Mit der Antwort würde er den erwarteten Hurrikan sicher herauslocken können. "Ich würde gerne für länger bleiben, mal sehen, ob ich meine Wohnung wieder bekommen kann." Etwas ausweichend, aber nicht gelogen, damit konnte Clark leben, vorläufig.
"Willst du wieder zum Planet? Warst du schon bei Perry?"
"Das würde ich wirklich sehr gerne und am liebsten auch wieder als dein Partner", rutschte es ihm leise heraus. Er griff damit etwas vor, wollte er dieses Thema doch erst später angesprochen haben.
Lois lächelte. "Oh, ich denke, das ist überhaupt kein Problem, Perry wird sicher alle Hebel in Bewegung setzen, dass du deine Stelle wieder haben kannst. Er mag dich, er mochte dich immer. Und er schätzt deine Arbeit. Was die Partnerschaft angeht...", hier druckste Lois nun etwas herum. Jetzt bekam Clark endlich seinen Dämpfer, er wusste es.
Ein wenig unsicher fuhr Lois fort: "Ich... nun ja, ich weiß, wie unglaubwürdig das jetzt für dich klingen mag, aber ich arbeite im Moment weniger als eine halbe Stelle, kaum mehr als drei, manchmal vier Stunden am Tag. Das ist wohl nicht das Richtige für eine Partnerschaft. Jedenfalls wäre es nicht fair."
Lois Lane und drei Stunden Arbeit am Tag?! Was machte sie den Rest des Tages?
In diesem Moment vernahm Clark ein Geräusch aus Lois' Schlafzimmer. Für ihn klang es wie ein Grummeln und so leise, dass er es ohne Supergehör wohl kaum vernommen hätte. Doch Lois stand auf und sagte locker: "Ach, ich hab es geahnt. Entschuldige mich." Sie ging nach nebenan und kam nur eine Minute später wieder zurück und hatte ein Kind auf ihrem Arm! So dunkle Haare wie Lois und vielleicht etwas älter als ein Jahr alt.
Während Clarks Kinnlade auf seiner Brust lag, versuchte Lois das Kind zu beruhigen. "Kannst du nicht schlafen? Böser Zahn. Sieh mal Caleb, wir haben Besuch. Den kennst du noch gar nicht, nicht wahr? Das ist Clark, das war früher mal Mommys Kollege beim Planet und jetzt kommt er vielleicht bald wieder. Dann wirst du ihn da auch mal sehen." Und zu Clark gewandt, "Ich rede einfach immer mit ihm, manchmal schläft er davon wieder ein. Obwohl ich nicht darüber nachdenken darf, dass ich so eine einschläfernde Wirkung habe..." Sie lachte entspannt. Inzwischen hatte sie sich zusammen mit dem Kleinen wieder zu ihm aufs Sofa gesetzt.
Clark hatte sich immer noch nicht von dem Anblick erholt, er saß vollkommen versteinert da, ihm blieb einfach nur die Luft weg und er konnte sich nicht rühren, als ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoss, wer mochte der Vater sein? Hatte er ein Recht, Lois das zu fragen? Nein, Superman hätte es vielleicht noch gehabt, aber der war nicht hier. Clark rechnete fieberhaft nach, der Kleine war bestimmt etwas älter als ein Jahr, war also ungefähr vor zwei Jahren gezeugt worden. Gedankenverloren reichte er Caleb seinen kleinen Finger und sah ihn staunend an. Was für kleine Hände er hatte und Caleb griff beherzt zu und lächelte Clark an. Er musste unbedingt herausbekommen, wie alt der Kleine war, aber er konnte doch Lois nicht fragen, wann wurde er gezeugt - und von wem. Aber genau das war es, was er wissen musste. "Lois... du hast ein Kind?", stammelte er, "Sag, wie alt ist er denn, wann hat er denn Geburtstag?" Nicht besonders geschickt, aber vielleicht würde es ihm weiterhelfen.
Lois spielte immer noch mit dem Kleinen und sie wirkte so entspannt dabei. "Calebs Geburtstag ist schon ein wenig her, er ist jetzt ein Jahr und drei Monate alt, geboren ist er am 12. Januar, ein kleiner Steinbock, der wird sich schon durchbeißen, da hab ich keine Sorge. Wenn er erst mal den Kampf gegen diese bösen Zähne gewonnen hat."
Damit müsste seine Zeugung... einen Monat nach seiner - Supermans - Nacht mit Lois passiert sein. Also war er nicht der Vater. Puh, Glück gehabt, obwohl es auch wirklich ein schöner Gedanke gewesen wäre, wenn es etwas so Verbindendes zwischen ihm und Lois gegeben hätte. So ein kleines Wunder. Selbst auf die Gefahr hin, dass sie ihm noch im Nachhinein den Kopf dafür abreißen würde. Auf der anderen Seite würde es bedeuten, dass Lois nur einen Monat gebraucht hatte, um in die Arme eines anderen zu finden. Wer konnte das nur sein? So einen bleibenden Eindruck, wie sie auf ihn gemacht hatte, konnte er wohl bei ihr nicht hinterlassen haben. Clarks Gedanken drehten sich Kreis. Er war so froh wieder hier zu sein, hier bei Lois zu sein und in Metropolis. Aber es war auch alles so anders als er es erwartet hatte - so vollkommen anders.
Und es fiel ihm schwer, dass er niemanden zum Reden hatte, in den letzten zwei Jahren war in der Tat viel passiert, auch für ihn. Am liebsten würde er mit Lois reden, über Caleb, über sie, über sich. Aber dieses Gespräch konnte nur Superman mit ihr führen und der war noch nicht da. Verdammt, vielleicht hätte er doch erst als Superman wieder auftauchen sollen und ein paar Wochen später dann als Clark. Aber er hatte beschlossen zuerst als Clark zurückzukehren, weil Clark immer eine größere Nähe zu Lois hatte. Zwischen Superman und Lois hatte es immer eine viel größere Distanz gegeben. Diese besagte Nacht war sicher nur auf Lois' Schwärmerei zurückzuführen. Er würde ihr so gerne alles erklären, seinen Weggehen, Supermans Weggehen. Er musste sie unbedingt fragen, warum sie sich so schnell mit einem Anderen eingelassen hatte aber hatte er ein Recht dazu? Und wo war der Andere jetzt? Aber konnte er Lois nicht auch verstehen? Er wusste, warum er gegangen war, sie nicht. Er wusste, dass Clark und Superman ein und dieselbe Person waren, sie nicht. Er wusste, dass er sie liebte, aber sie wusste das nicht. Und er würde ihr am liebsten alles sagen, aber wenn sie von seiner zweiten Identität erfahren würde, könnte sie ihm das jemals verzeihen? Aber hatte er eine andere Chance? So viele Fragen.
Er sollte nach Kansas fliegen, es würde ihm gut tun zu reden. Nein, er musste reden - unbedingt, sonst würde er noch irgendwann platzen.
***
Zwei Tage später hatte Clark das Gefühl, dass er seine wirren Gedanken nun etwas unter Kontrolle hatte. Vieles hatte sich inzwischen geklärt. Perry hatte ihm tatsächlich seinen Job wieder gegeben, hatte ihn aber auch gleich darauf hingewiesen, dass eine Partnerschaft mit Lois wohl nicht in Frage käme. Nicht wegen der Stunden, da gäbe es sicher einen Weg, sondern... "Weißt du Clark, ich denke Lois ist nur auf den ersten Blick so entspannt. Mad Dog Lane ist aber unter der Oberfläche immer noch aktiv." Bei diesen Worten zog Perry vorsichtig ein paar Lamellen seiner Jalousie auseinander, um Lois genauer beobachten zu können. "Sie hat etwas von einem Vulkan, der jederzeit ausbrechen kann. Und dann lasse ich sie nicht gerne mit Männern zusammen arbeiten, sie ist auf Männer nicht wirklich gut zu sprechen. Es wundert mich, dass sie überhaupt mit dir geredet hat, sonst ist sie nicht so freundlich. Ich denke, es ist die Wut auf den Kindsvater - aber frag mich nicht." Perry hob abwehrend die Hände. "Ich habe keine Ahnung, wer es ist. Sie hat es mit keiner Silbe erwähnt. Hier in der Redaktion gehen natürlich die wildesten Gerüchte um, angefangen bei dir, selbst Jimmy hat man das angedichtet, einige meinten für Lois Lane käme nur eine Spende von der Samenbank in Frage, wieder andere glauben, sie wisse es selber nicht, so eine ungewollte Folge einer durchzechten Nacht. Wie auch immer, dass du noch lebst, spricht dafür, dass du es nicht sein kannst."
Perry setzte sich wieder in seinen Schreibtischstuhl und sah Clark entspannt an. "Aber eines ist mal klar, alle lieben den kleinen Caleb. Eigentlich müsste ich es untersagen, dass sie ihn mit in die Redaktion bringt, aber ich bringe es nicht fertig. Und bis jetzt hat sich noch niemand beschwert. Es ist, als verzaubert der Kleine alle. Und ihre Arbeit hat nach wie vor Klasse."
Clark wollte die Chance nutzen, dass Perry so offen mit ihm sprach. Da gab es noch ein anderes Gerücht. "Was ist mit Harry?" Harry war ganz entfernt mit Perry verwandt und deswegen hatte er als Chefredakteur Harry die Möglichkeit eingeräumt, hier beim Planet einige Erfahrungen zu sammeln, ohne ihn zu bevorzugen, wie er immer wieder betonte.
Perry sah Clark nachdenklich an. "Harry vergöttert Lois, aber sie beachtet ihn nicht, manchmal glaube ich, sie sieht ihn nicht mal. Clark, ich weiß, dass ihr beide euch damals recht nahe gestanden habt, zeitweilig sah es ja fast so aus, als würdet ihr zusammen finden. Aber ganz ehrlich, ich bin mir wirklich nicht sicher, ob du dort weitermachen kannst, wo du damals aufgehört hast. Lois hat sich verändert, sie ist weicher geworden durch das Kind, was sie aber meist nicht zeigt. Und Männern gegenüber ist sie härter geworden. Was sie nun aber meist sehr deutlich zeigt."
'Es ist auf jeden Fall viel komplizierter geworden', dachte Clark, während er Perrys Büro verließ. Und da gab es noch etwas zu klären mit Lois, warum also nicht jetzt?
Er ging zu ihrem Schreibtisch, Caleb war nicht bei ihr, aber Clark konnte sein vergnügtes Quietschen aus einer Ecke des Büros hören. Clark drehte sich nach dem vergnügten Lachen um und sah, dass Caleb auf Harrys Beinen saß, während der ihm fröhlich ein Lied vorsang und ihn dabei immer mal ein wenig kitzelte. Harry ging toll mit dem Kleinen um und er schien ihn wirklich zu mögen. Inzwischen war sich Clark sogar sicher, dass Harry das nicht nur tat, um Lois zu gefallen, er mochte Caleb einfach. Und Caleb mochte Harry. Was auch eigentlich nicht so verwunderlich war, Harry war ein netter Bursche, immer freundlich, rücksichtsvoll, sympathisch, humorvoll und schlau. Clark konnte ihn nicht leiden. "Lois, hast du einen Moment Zeit für mich?"
Lois sah Clark nur kurz an und tippte dann weiter. "Klar, aber fass dich kurz, ich habe noch eine Menge zu tun."
"Ich habe deinen letzten Artikel über Superman gelesen." Clark musste langsam anfangen, seine Fühler auszustrecken, langsam mal vorzufühlen, was ihn erwarten würde. Bis jetzt war es ihm unglaublich schwer gefallen, nicht zu reagieren, wenn er einen Hilferuf gehört hatte oder wenn doch, dann nur ganz verstohlen und verdeckt. Superman sollte eigentlich erst in ein paar Wochen wieder auftauchen, aber inzwischen befürchtete er, dass er es nicht so lange aushalten würde. "Was wäre eigentlich, wenn auch Superman wieder käme?"
Lois sah ihn kurz an, hob ihre Augenbrauen und sagte kühl: "Wer?"
Und dieses eine kurze Wort ließ alle Hoffnungen Clarks zerbrechen. Es war in der Tat sehr viel komplizierter geworden.
***
Inzwischen waren ein paar Tage vergangen. Clark hatte immer mal wieder versucht, mit Lois ins Gespräch zu kommen, aber sie nahm sich keine Zeit für ihn. Sie hatte einfach keine Zeit, sich um seine Befindlichkeiten zu kümmern. Auch wenn es hin und wieder grüblerische Momente gab, in denen sie sich fragte, was sie eigentlich am Abend seiner Rückkehr angetrieben hatte, so zuvorkommend, so ausgesprochen freundlich zu ihm zu sein. Etwas, was sie selber nicht verstand. Vielleicht war sie ja auch nur beruhigt, endlich zu erfahren, dass es Clark gut ging. Aber diesen Fehler hatte sie nicht noch einmal gemacht. Nicht dass er noch auf die Idee kam, sie könnten dort weitermachen, wo sie vor mehr als zwei Jahren stehen geblieben waren. Auf keinen Fall. Sie wollte nicht noch einmal so verletzt werden wie damals. Nie mehr!
Lois sah sich nur noch einmal den letzten Absatz ihres Artikels durch, gut so, er war in Ordnung, dann schickte sie ihn ab. Sie war genau in der Zeit, wunderbar. Zeitmanagement war eines der wichtigsten Dinge als Alleinerziehende.
Ihr Telefon klingelte und bei der Rufnummernanzeige schwante ihr Böses, es war Julie, ihre Babysitterin. Kurz darauf legte sie fluchend auf und überlegte, was sie jetzt noch machen könnte - so kurzfristig. Sie zögerte einen Augenblick und beschloss dann zu Clark zu gehen.
Sie ging zu seinem Schreibtisch, zögerte einen Augenblick und räusperte sich dann. Clark hob den Kopf und sah sie gespannt an. Lois ließ ihren Blick durch den Raum gleiten, während sie sagte: "Hör mal, es gab mal Zeiten, da warst du mein bester Freund. Ist von diesem Gefühl noch etwas da?" Dann sah sie ihn direkt an. "Ich weiß, ich war nicht immer sehr freundlich zu dir in den letzten drei Wochen, seit du wieder da bist. Aber jetzt brauche ich Hilfe." Clark sah sie einfach nur an, sagte aber nichts. Dieses Schweigen war so Clark-typisch. Am liebsten würde sie ihn... Aber sie sollte lieber die Ruhe bewahren, sie wollte schließlich etwas von ihm. "Wie viel dann von meiner Freundschaft noch da ist, sehen wir dann. Also, wie sehr bist du noch mein Freund?"
Clark drehte seinen Bleistift zwischen den Fingern und grinste.
Was erlaubt er sich? Warum grinste er? "Was?"
Er lehnte sich amüsiert zurück. "Du hast mich gerade sehr an jemanden erinnert, die ich hier früher mal kennen gelernt habe - unwichtig. Was kann ich für dich tun?"
Lois bat nicht gerne andere Menschen um Hilfe, das machte abhängig. Aber wenn sie keinen Babysitter hatte, fiel die ganze Planung für heute ins Wasser. Am besten nicht lange darum herum geredet, sondern gerade heraus! "Meine Babysitterin hat gerade angerufen und sehr kurzfristig abgesagt, sie hat Schnupfen. Und naja, du kannst doch sehr gut mit Caleb... Meine Mutter und Lucy kommen und es hat Ewigkeiten gebraucht, bis wir einen Termin gefunden haben, an dem alle können, inklusive Julie, meine Babysitterin. Es sollte ausnahmsweise mal ein kinderfreier Nachmittag sein. Wir machen auch nicht so lange."
Clark nickte nur kurz. "Natürlich mache ich das für dich. Und lasst euch ruhig Zeit. Ich komme schon klar mit ihm."
So sehr Lois es auch verabscheute, von anderen abhängig zu sein, es war sehr nett von Clark, dass er ihr half. "Okay, er wird in ungefähr einer Stunde Hunger haben, das ist alles hier drin. Windeln, Tee, alles hier. Und hier sind seine Spielsachen." Mit diesen Worten reichte sie ihm zwei Taschen rüber. "Lass ihn nach dem Essen etwas schlafen, sonst ist er später unausstehlich. Wenn irgendetwas ist, ruf mich auf meinem Handy an. Und - danke Clark." Dann gab sie Caleb einen Kuss und ging. Hoffentlich würde Clark das hinbekommen.
Als Lois bei ihrem Apartment ankam, waren Ellen und Lucy Lane bereits dort und warteten vor ihrer Tür. "Tut mir leid, dass ich so spät bin", rief Lois gehetzt und öffnete ihre diversen Schlösser. "Meine Babysitterin hat absagen müssen, aber Clark ist eingesprungen. Ich hoffe, es geht alles gut. Kommt rein! Aber nach dem, was ich die letzten drei Wochen beobachten konnte, geht er toll mit Caleb um. Wird schon klappen. Kaffee?"
"Clark? Du meinst aber nicht Clark Kent, oder?", wollte Lucy wissen, die gerade ihre Jacke aufhängte.
Lois nickte, während sie den Kaffee aufsetzte. "Doch, er ist wieder da, seit drei Wochen."
"Wo war er denn überhaupt die ganze Zeit über?" Ellen strich sich gerade ihr dunkelblaues Kostüm glatt, nachdem sie den Mantel ausgezogen hatte.
"Mutter, du wirst es mir nicht glauben, ich habe keine Ahnung. Wir reden nicht so viel über Privates. Aber darüber wollte ich gerne mal reden mit euch - heute."
Lucy hatte es übernommen, den Kuchen mitzubringen und als gäbe es an diesem einen Tag keine Kalorien hatte sie eine kleine Mousse au Chocolat Torte mitgebracht, die sie jetzt auf Teller verteilte. "Worüber willst du reden? Über Clarks Abenteuerurlaub, oder was auch immer er gemacht hat? Oder darüber, dass ihr nicht redet?"
Eigentlich wollte Lois das Thema langsam aufbauen, aber wo sie jetzt schon mal dabei waren, konnte sie auch gleich die Karten auf den Tisch legen. "Nein, eher über Clark oder sagen wir besser noch allgemeiner - meint ihr...", sie zögerte. Es gab da definitiv etwas, worüber sie einfach mal reden musste. Bisher hatte sie gedacht, das sei nur so eine fixe Idee, aber in diesem Moment, wo es zur Sprache kam, merkte Lois selber, dass sie seit Tagen schon daran dachte, wenn auch bisher sehr viel unkonkreter. "Nun ja, meint ihr... ich sollte wieder ausgehen?" So, nun war die Frage raus. Sie brachte die Tassen ins Wohnzimmer.
"Wer steht denn zur Auswahl, Clark? Oder gibt es außerhalb der Redaktion des Daily Planet, was ja irgendwie deine ganze Welt zu sein scheint, noch einen großen Unbekannten?" Lucy sah ihre ältere Schwester erwartungsvoll an und lachte dabei.
Lucy und Lois hatten es sich auf dem Sofa bequem gemacht und Ellen saß ihnen im Sessel gegenüber. "Wieso außerhalb der Redaktion? Wo soll ich denn bitte jemanden kennen lernen? Nein. Genau genommen spreche ich von zwei Kollegen. Auf der einen Seite ist da tatsächlich Clark. Ich meine, seit er wieder da ist, versucht er ständig mich in irgendwelche Gespräche zu verwickeln. Ich glaube, er würde wollen, wenn ich es zuließ." Lois probierte von der Torte, das war jetzt genau das Richtige, viel Schokolade, viel Sahne, herb, üppig und zartschmelzend. "Hmmm Lucy, die ist einfach köstlich. Auf der anderen Seite ist da Harry. Das ist wirklich ein lieber Kerl und er betet den Boden an, auf dem ich gehe. Ehrlich, manchmal ist mir das schon etwas viel, aber er ist wirklich ein lieber Kerl, sehr sympathisch. Und er kann sehr gut mit Caleb."
"Aber die erste Frage ist doch, ob du überhaupt wieder ausgehen willst," sagte Ellen und Recht hatte sie, das war die wichtigste Frage. "Bisher hast du uns bei jeder sich bietenden Gelegenheit glauben lassen, du hättest von den Männern die Nase voll."
In diesem Moment fragte sich Lois bereits, ob es eine gute Idee war, dieses Thema mit den beiden zu besprechen, aber jetzt kam sie da wohl nicht mehr raus. "Ja-ah, irgendwie schon. Eigentlich will ich mit denen nichts mehr zu tun haben - eigentlich. Aber mal ganz ehrlich, für Caleb wäre es sicher besser, wenn er sehen würde, dass Männer und Frauen eigentlich zusammen gehören. Gehören sie doch, oder? Ich muss jeden Tag damit rechnen, dass Perry mir nicht mehr erlaubt, ihn mit in die Redaktion zu bringen. Ich frage mich eh schon die ganze Zeit, warum er das noch zulässt. Und dann hätte er nur noch mich. Ich glaube, das wäre nicht gut für den Kleinen."
"Sehr vernünftige, typisch Lois kopflastige Argumentation, aber was ist mit dir, Schwesterchen? Würdest du denn wollen...?"Statistik: Verfasst von Magss — Do 4. Aug 2011, 21:12
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