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Das deutsche Superman Kreativ-Forum Superman-Forum.net 2012-03-22T21:09:25+01:00 http://superman-forum.net/feed.php?f=90&t=1509 2012-03-22T21:09:25+01:00 2012-03-22T21:09:25+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1509&p=15776#p15776 <![CDATA[[Glückskeks-Challenge 2012] Ruf der Sterne]]> Titel: Ruf der Sterne
Autor: C_K_unlimited
Glückskeks: Nr.1
Des Winters Sterne
Ein Rechenbrett der Geister,
Das so geheimnisvoll.
(Kusadao)

Universum: Filme (bevor Clark blauen Spandex, ein rotes Cape und das \S/ trägt)
FSK: wird wohl so 12 sein
Wortanzahl: 950
Kurzzusammenfassung: Clark muss eine wichtige Entscheidung treffen.
Spoilers: Für Superman: Der Film
A/N: DANKE an Tahu für das schnelle Beta! :hug: Und dann steht noch was am Ende. ;)
Disclaimer: Superman, Clark Kent, Smallville und das alles gehört mir nicht. Ich spiele nur in anderer Leute Sandkasten und stelle ihre Spielsachen nach Gebrauch wieder zurück ins Regal.

~*~

RUF DER STERNE


Clark Kent steht in der Tür der roten Scheune seiner Eltern. Gegen den verwitterten Rahmen gelehnt schaut er nach oben an den Nachthimmel. Kalte Luft strömt herein und sein Atem bildet kleine Wölkchen. Einzelne Wolkenschleier ziehen am Firmament, ihre Ränder erleuchtet, wenn sie am abnehmenden Mond vorbei segeln. Dazwischen, dahinter, darüber und darunter funkeln die Sterne. Ihr Licht kalt und warm zugleich. Manche scheinen als zwinkerten sie ihm zu. Für einen kurzen Moment wünscht sich Clark er könnte einfach los fliegen und bei den Sternen sein. Schließlich ist das der Ort, wo er herkommt. Er kann schon fast spüren wie der Wind durch seine Haare und an seinem Körper entlang streift, hören wie die Geräusche auf der Erde leiser und durch das Knacken, Rauschen, Brummen und Heulen des Alls ersetzt werden. Für einen Moment scheint die Welt um ihn herum zu verschwinden, fühlt er sich als Teil des Sternenhimmels. Doch dann treibt ihm die Kälte eine Träne in die Augen. Er zwinkert sie weg und ist wieder zurück in Smallville, Kansas, Vereinigte Staaten, Erde.

Ein Seufzer entweicht seinen Lippen und der Farmjunge, der von so weit her stammt, nimmt einen tiefen Atemzug. Nach einem letzten Blick an den Himmel lässt er seinen Fokus über den verschneiten Hof gleiten und wendet sich um. In der Scheune wartet auf ihn Arbeit, die bis vor Kurzem noch sein Vater getan hat. Der alte Traktor muss wieder einmal repariert werden, Holz für den Kachelofen im Wohnraum wird gebraucht und hier und da sind ein paar Werkzeuge und ein Stück Scheunenwand auszubessern. Körperliche Arbeit hat Clark schon immer geholfen. Oder aber Rennen. Doch da die Arbeit getan werden muss und Jonathan Kent es nicht mehr kann, nimmt Clark sich den Traktor vor.

Während er Öl ablässt, Lecks stopft, Schrauben nachzieht und abgenutzte Teile erneuert wandert ein Teil seiner Gedanken ab. Er ist immer noch voll konzentriert auf das, was er tut. Doch sein außerirdisches Gehirn hat genug Kapazität, dass er gleichzeitig auch andere Gedanken verarbeiten kann.

Es ist einige Monate her seit sein Vater gestorben ist. Das letzte Schuljahr ist in vollem Gang und Clark sollte sich entscheiden, was er mit seinem Leben tun will. Er ist gut mit Worten und Menschen, wenn er das möchte. Doch gleichzeitig will er Menschen helfen, spürt, dass er es muss, mit seinen Fähigkeiten. Selbst als Feuerwehrmann oder Sanitäter wäre das noch zu wenig. Und irgendwo ganz tief in seinem Innern spürt er ein unbestimmtes Ziehen und hört unter seinem gleichmäßigen Pulsschlag ein Rauschen, Knacken und Brummen wie von einer anderen Welt.

Als der Traktor fertig ist, geht Clark nach Draußen. Die Luft ist noch ein Stück kälter geworden. Doch obwohl er nur ein T-Shirt und darüber ein blau-kariertes Flanellhemd trägt ist es nicht unangenehm. Es scheint fast so als helfe die Kälte ihm einen klaren Kopf zu bekommen. Ein Holzscheit nach dem anderen wird in kleine ofengerechte Stücke zerschlagen und dann wieder neu im Trockenen aufgestapelt. Der große Korb, den Clark am Ende ins Haus nehmen wird, ist schnell voll und es bildet sich ein Vorrat an fertig gespaltenen Scheiten und ein Haufen mit kleinen Stücken zum Anfeuern. Obwohl Clark bewusst auf seine Schnelligkeit verzichtet, er will einen Schritt nach dem anderen tun und jeden Handgriff spüren, ist er mit der Arbeit fertig bevor er seine Gedanken geordnet hat. Also macht er sich daran die Scheunenwand auszubessern, die er vor einigen Tagen selbst aus Versehen beschädigt hat. Ein unüberlegtes, verärgertes Ausatmen hatte ein Loch zur Folge. Nun sägt er also Bretter auf die richtige Länge. Für den roten Anstrich ist es in diesen Tagen und Nächten zu kalt. Im Frühjahr wird er so oder so die gesamte Scheune neu streichen müssen. Doch im Frühjahr stehen auch die letzten Abschlussprüfungen an. Bis dahin sollte er eine Entscheidung getroffen haben. Sachte bläst er Sägespäne von den Brettern und auf einen Haufen, damit er sie später in einem Eimer entsorgen kann.

Ob er doch lieber einen handwerklichen Beruf erlernt? Arbeit mit Holz bereitet ihm Freude und das Gefühl, wenn er die Resultate seiner Arbeit sieht, kann Clark nur als Zufriedenheit beschreiben. Doch reicht ihm das?

Hier in Smallville fühlt er sich sicher und geborgen. Doch der Tod seines Vaters hat ihm gezeigt, dass auch diese Sicherheit trügt. Er kann vieles mit seinen Fähigkeiten ändern, auffangen und abwenden. Sollte er vielleicht doch Arzt werden? Hätte er als Arzt seinen Vater retten können? Wo würde er als Arzt praktizieren? In einem großen Krankenhaus in der Stadt oder doch in einer kleinen Praxis auf dem Land? Doch der Gedanke anderen Menschen eine Spritze zu geben jagt ihm Schauer über den Rücken. Nein, auch mit dem Wissen, dass es hilft, wird er niemandem körperliche Schmerzen zufügen können.

Als Letztes hat sich Clark für diese Nacht die Reparatur von Dads Werkzeug vorgenommen. Einige Griffe sind lose und Sägeblätter verbogen. Feinarbeit, die mehr Konzentration verlangt. Als auch diese Arbeit geschafft ist, ist Clark in seiner Entscheidung, was nach der Schule kommen soll, noch nicht weiter. Dennoch fühlt er sich besser. Immerhin hat er etwas Sinnvolles getan. Er löscht das Licht, schließt die Tür und trägt den Korb mit Feuerholz nach drinnen. Seine Mutter ist schon im Bett und so geht er leise ins Bad um sich zu waschen. Als er in seinem Zimmer die Vorhänge zuzieht fällt Clarks Blick wieder auf die Sterne. Ihr Licht wird am Boden von den Schneekristallen gespiegelt und vermehrt. Es sieht alles friedlich und ruhig aus. Doch Clark fühlt, dass er nicht immer hier in Smallville bleiben wird. Wenn er dem Weg der Milchstraße am Himmel folgt, weiß er: Eines Tages wird er mitten zwischen den Sternen sein.

Und das Ziehen in seinem Herzen und Brummen in seinen Adern wird stärker, gerade so als würde er sich der Kraftfeld eines Roten Riesen nähern.


~*~ ENDE ~*~


A/N: Falls ihr euch wundert, warum ich das All nicht mit Stille beschreibe, dann könnt ihr hier und hier mal reinhören.


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Statistik: Verfasst von C_K_unlimited — Do 22. Mär 2012, 21:09


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