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Das deutsche Superman Kreativ-Forum Superman-Forum.net 2014-06-02T22:23:23+01:00 http://superman-forum.net/feed.php?mode=news 2014-06-02T22:23:23+01:00 2014-06-02T22:23:23+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1894&p=19393#p19393 <![CDATA[Änderungen im Team]]> C_K_unlimited ab sofort nicht mehr als Moderator tätig sein wird.

Nachdem sie sich über die letzten eineinhalb Jahre immer weiter von der ganzen Thematik Superman entfernt hat, hat sie uns gebeten, ihren Posten hier im Forum niederlegen zu dürfen.

Wir finden das natürlich sehr schade - aber CK bleibt uns als normaler User erhalten und das freut uns natürlich sehr.

Liebe CK, der Mod-Posten ist hier und sollte dich das Superman-Fieber wieder packen, bist du jederzeit herzlich wieder eingeladen, das Amt erneut zu übernehmen, wenn du willst. :)

Statistik: Verfasst von admin — Mo 2. Jun 2014, 22:23 — Antworten 0 — Zugriffe 23678


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2013-09-14T11:49:08+01:00 2013-09-14T11:49:08+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1871&p=19119#p19119 <![CDATA[Waterloo - One-Shot]]> Waterloo

In diesem One-Shot - mit einem kleinen Teaser bereits angekündigt - geht es ums Heiraten. Es spielt also logischerweise Ende der 2. Staffel und noch ein bisschen danach. Ich bitte an dieser Stelle aber auch gleich um Nachsicht, wie ihr ja wisst, ist mein Lieblings-Beta ausgewandert und gerade gaaaanz weit weg. So habe ich ohne Beta geschrieben. Zur Outline stand mir Kitkaos noch zur Seite – und dafür gilt ihr natürlich ein riesiges Danke! Somit kann ich mich heraus reden, dass die Gemeinheiten nicht ganz und gar auf meinen Mist gewachsen sind… :P

Disclaimer: Die Serie "Superman - die Abenteuer von Lois & Clark", Clark Kent, Lois Lane, Daily Planet, Metropolis, Krypton – all das gehört nicht mir und die Charaktere auch nicht, sondern denen, die die Idee hatten, Jerry Siegel, Joe Shuster oder DC-Comics, um nur einige zu nennen. Nur die Idee für diese Geschichte ist meine. Ich schreibe nur für mich, und verdiene kein Geld damit.

Über Kommentare (und damit meine ich wirklich positive wie negative) würde ich mich natürlich riesig freuen.



Waterloo


Riesengroße Kuller von Regentropfen klatschten gegen das kleine Fenster. Hinterließen schräg laufende Streifen. Lois seufzte, da konnte sie schon einmal einen Fensterplatz ergattern und dann bekam sie trotzdem keine Aussicht. Obwohl sie sich auch nicht sicher war, ob sie denn wirklich zurückschauen wollte. Sie musste doch nun nach vorne schauen.

„Meine Damen und Herren“, schallte es betont freundlich aus den Lautsprechern, „mein Name ist Kapitän Martin. Die Crew und ich begrüßen Sie recht herzlich an Bord. Wir haben gerade die Freigabe vom Tower erhalten und werden planmäßig starten. Bei den guten Windverhältnissen werden wir voraussichtlich gegen vier Uhr p.m. planmäßig in London Heathrow landen…“

Lois bemühte sich, nicht mehr zuzuhören. Dachte gerade noch daran, dass sie bei dem Wort London doch eigentlich froh sein müsste, das war ihre Zukunft. Sie hatte sie sich selber gewählt. Stattdessen gab ihr dieser Städtename eher einen Stich in den Magen. Aber es gab keine Alternative! Sie hörte gerade noch, dass sie bei ihrer Ankunft wohl denselben Regen zu erwarten hatten, wie hier. Na wunderbar! Selbst der Himmel weinte. Regen, graue Bindfäden, Schauer. Ihr ganzes Leben war offenbar dabei ins Wasser zu fallen.

Ein dicker Kloß in ihrem Hals schnürte ihr die Kehle zu. Verdammte schokobraune Augen! Dunkle Haare, breite Schultern…

Ihre Flugbegleiterin demonstrierte ihnen gerade, wie sie sich im Falle einer Wasserlandung zu verhalten hatten. Lächerlich bei einem Trans-Atlantik-Flug.

Wann hatte es eigentlich begonnen, schief zu laufen? Als sie ihn vor dem Altar hatte stehen lassen? Ihr Magen zog sich bei diesem Bild schmerzhaft zusammen und erinnerte sie sofort an ihr Schuldgefühl. Sie konnte noch nicht einmal erklären, warum sie das getan hatte, weder sich selbst, noch jemand anderem. Noch nicht einmal ihm. Die Turbinen heulten auf und Lois wurde mit vier G in ihren Sessel gedrückt. Obwohl, der Anfang vom Ende konnte nicht der Moment direkt vor dem Altar gewesen sein. Außerdem hatte sie in dem Augenblick einfach nur getan, was sich schon seit Tagen oder vielleicht sogar schon seit Wochen in ihr aufgestaut hatte. Und immerhin hatte sie so viel Anstand gehabt, es ihm eine Stunde vorher mitzuteilen. Und doch war es das zweite Mal, dass sie einen Mann, der sie heiraten wollte, buchstäblich in letzter Minute einen Korb gegeben hatte. Also, wann hatte das Desaster begonnen? Als sie seinen Antrag angenommen hatte? Mit ihm begonnen hatte auszugehen? Lois schluckte für den Druckausgleich in den Ohren. Nein, wahrscheinlich lag der Auslöser sogar noch davor – dieser gewisse Abend? Ja, wahrscheinlich war das der Moment, T minus Null, der alles entscheidende Augenblick. Sie erinnerte sich noch gut an diesen Abend. Dieser Abend, an dem es fast hätte ein Kuss werden können: Das Date mit Clark.

Ihr Date war eigentlich unvergleichlich gewesen, das Essen, der Wein, das Dessert, die Atmosphäre in dem Restaurant, alles war vollkommen gewesen. Ihre Gespräche waren inspirierend und freundschaftlich. Und Clark? Auch er war perfekt gewesen. Unterhaltend, gefühlvoll, witzig und offen. Doch sie? Er hatte er sie nur nach Hause gebracht, ganz Gentleman eben und sie hatte Panik bekommen – ihm die die Tür vor der Nase zugeschlagen.

Als Clark sie nach diesem perfekten Abend zu ihrem Apartment begleitete, hatte es sich plötzlich nach mehr angefühlt. Was die Panik auf den Plan brachte. Also hatte sie ihre Tür geschlossen – und das buchstäblich.

Tags darauf hatte sie nach einer Erklärung gesucht für Clark und für das, was sie selbst nicht verstand. Ihr Kollege war wie immer gewesen, freundlich und kooperativ. Clark eben. Ihr Partner, mit dem sie bestens kooperierte. Ihr Freund, der ihr offenbar den Raum geben wollte, von dem er wohl glaubte, dass sie ihn brauchen würde.

Doch nachdem sie dann an diesem Abend gemeinsam den Planet verließen, erschien er ihr verändert, hatte sich die Stimmung zwischen ihnen gewandelt. Seine Blicke wurden wärmer, er ließ sich Zeit sie nach Hause zu begleiten, sprach nicht über die Arbeit, den Artikel zu Lucky Leons Überführung, hörte ihr einfach nur zu. Hin und wieder von einem zustimmenden Lächeln oder einem Nicken unterbrochen. Lois konnte das Gefühl, unausweichlich auf eine Aussprache zuzusteuern, geradezu mit Händen greifen. Ihr Magen rebellierte und ihr Herztonus schlug Doppelsaltos. Der Weg kam ihr so viel länger vor als sonst.

Clark blieb mitten auf dem Bürgersteig stehen. Und dann, nach einem Räuspern: „Lois, du hast mir die Tür vor der Nase zugeschlagen, gestern…“, kam er dann endlich auf den Punkt. Clark sagte das ganz ruhig und ohne jeden Vorwurf. Fast so, als könnte er sie verstehen.

Da war er, der Satz, den sie so gefürchtet hatte. Aber war es nicht auch gut so? Sie konnten doch diesen Eiertanz nicht ewig weiterführen. Außerdem wusste sie die ganze Zeit, dass diese Sache zwischen ihnen stand – und das ganz sicher genau so lange, wie sie sie nicht ausräumen würden.

„Das…“, begann sie, doch was nun? Zögern? Ausweichen? Ignorieren? Fliehen? All das waren Alternativen. Aber nur solche, die ihr nicht halfen. Nein! Sag die Wahrheit, Lois! „… war… ein Fehler.“

Ja! Sie hatte es gesagt. Zugegeben. Einfach so. Versuchte noch gerade das Rauschen in ihren Ohren zu ignorieren. Hoffte, dass ihr Blutdruck ihr bald wieder einen normalen Kreislauf bescheren würde. Schaffte es sogar, ihren Blick wieder zu heben. Auch wenn sie dafür seinem begegnete. Gleich einem Blitzeinschlag.

Was war das doch für eine Magie, die einen mit absoluter Sicherheit zu einem Kuss lenkte? Obwohl Clark meilenweit entfernt schien, der Grand Canyon zwischen ihnen, glaubte sie sein Herz schlagen zu hören. Aufgeregt wie ihres. Obwohl seine Augen Seen aus flüssiger Schokolade glichen, zitterte sie, fror in der warmen Abendsonne. Und obwohl sie hier mitten in der Stadt standen, umgeben von Millionen fremder Menschen, gab es keinen Laut mehr, hüllte die Welt sie in eine Enklave, existierte plötzlich nur noch er. Und sie. Und das Band zwischen ihnen. Das war Zauberei.

Diesmal hatte Lois auch keine Angst. Dieses Herzrasen war anderer Natur. Mit dem tiefsten Urvertrauen schloss sie ihre Augen. Er kam näher. Sie spürte es, sein After-Shave wurde deutlicher. Fast schon fühlte sie seine Lippen – als ein ohrenbetäubender Knall die Stille – ihre Stille – zerriss.

An ihrem Trommelfell zerrte. Ihre Welt zerbersten ließ.

Lois spürte die Luft wie eine überdimensionale Faust. Etwas, das sie mit einer geradezu übermenschlichen Energie umzuwerfen drohte und fragte sich, ob das eine Druckwelle sein konnte.

Mit einem Schlag waren alle Geräusche wieder da – und Bilder. Autos, ihr Gehupe. Menschen und ihre Panik. Geschrei und die Hilfslosigkeit darin. Lois sah eine Feuerlawine, die sich von einem Auto aus ausbreitete, nach allen Seiten. Sie sah sich suchend um. Es war eine Druckwelle.

Doch sie stand alleine hier. Clark kniete am Boden, direkt neben dem brennenden Wagen. Nur wenige Meter entfernt. Er stützte jemanden. Wen?, schoss es Lois durch den Kopf. Und dann erkannte sie die Frau: Mayson. Das war Mayson Drake in seinen Armen. Ohne zu bemerken, dass ihre Beine sie trugen, war Lois zu den beiden geeilt.

Die Staatsanwältin war verletzt, apathisch, das Gesicht blutverschmiert, ihr Jackett in Fetzen und überall Schmutz, Blut, Ruß oder was auch immer. Die Augen hatte sie geschlossen, ob sie Schmerzen hatte oder sogar bewusstlos war, konnte Lois nicht einschätzen. Clark sprach mit ihr. Ruhig und tröstend.

# ~ # * # ~ #

„Clark hat mich dann gebeten Ambulance und Polizei zu rufen“, fasste Lois mit belegter Stimme den weiteren Verlauf der Nacht für ihre Kollegen in der Redaktion zusammen. „Glücklicherweise war Superman gleich da. Er muss die Explosion gehört haben. Er hat sie in ein Krankenhaus gebracht.“ Sie selbst konnte Mayson Drake nicht besonders leiden, das wussten alle. Aber gerade bei Perry genoss die Staatsanwältin hohes Ansehen – und bei Clark natürlich.

„Wie geht es ihr?“ War dann auch die erste Reaktion ihres Chefradakteurs. Der Schock ließ seine Stimme brüchig klingen.

„Sie ist stabil.“ Clark und Lois waren noch die ganze Nacht in der Notaufnahme gewesen, hatten Stunde um Stunde gewartet, bis die Ärzte ihnen mehr sagen konnten. Verbrennungen, Knochenbrüche, Schnittwunden und Prellungen, aber keine lebensgefährlichen Verletzungen. Keine Kopfverletzung, keine inneren Blutungen. Es war fast ein Wunder. „Die Polizei untersucht ihren Wagen. Und wir“, sagte Lois mit Nachdruck, „werden nicht ruhen, bis wir den haben, der dahinter steckt.“

Lois konnte Mayson Drake nicht leiden, klar, aber das hatte sie nicht verdient.

Aufzudecken, was und wer dahinter steckte, war ein hochgestecktes Ziel. Denn offenbar hatte Mayson buchstäblich mit dem Feuer gespielt. Ob es dabei um ihren persönlichen Dauerbrenner Intergang ging, galt es nun heraus zu finden.

Aber genau das war es, was Lois von wirklich jedem Informanten auf der Straße zu hören bekam – Intergang. Jeder, den sie befragte, sagte das. Doch leider hatte auch jeder eine andere Idee dazu, wen genau die Staatsanwältin aus dem Dunstkreis dieser Organisation nun im Visier hatte. Wen und mit welcher speziellen Eigenschaft oder in welchen Plan auch immer verwickelt. Nun wusste Lois aus langjähriger Erfahrung, dass wenn alle auf der Straße etwas anderes sagten, es sich nur um ein Gerücht handeln konnte. Aber wenn es in diesem Hinweisen eine Sache gab, die bei allen Quellen übereinstimmte, war es sehr wahrscheinlich, dass selbst an einem Gerücht etwas Wahres dran war.

Das alles spornte Lois nur noch mehr an.

Vielleicht war es ja einfach dieser Ehrgeiz, der dazu geführt hatte, dass die Situation mit ihrem Partner immer weiter aus dem Ruder lief. Dieser Ehrgeiz, der ihr schon so oft geholfen hatte, aus einer vagen Idee eine wirklich Story zu machen. Denn während Lois sich in den nächsten Tagen die Beläge ihre Schuhe ablief, um diesem Gerücht immer mehr Substanz zu geben, passierten zwei ganz entscheidende Dinge: Die Drogenbehörde sandte in dieser Angelegenheit einen Ermittler, den Lois vom allerersten Moment an nur als Hindernis sah und Clark kümmerte sich jeden Tag mehr um Mayson.

Lois‘ Partner hatte fortan keine freie Minute mehr. Es machte auf Lois fast den Eindruck, als machte er sich verantwortlich für den Anschlag, oder dafür, dass er nicht schnell genug gewesen war.

Ihr Kollege war somit ohne jeden weiteren Nutzen für Lois‘ Ermittlungen. Denn kaum, dass Mayson Drake wieder bei Bewusstsein war und befragt werden konnte, wollte sie nicht über ihre Ermittlungen sprechen. Also blieb Lois doch gar nichts anderes übrig, als alleine und gleich doppelt so viel zu arbeiten.

Und in das Büro der Staatsanwältin einzubrechen.

Genau dabei traf sie das erste Mal auf Dan Scardino.

Bis sie wirklich den Stahlschrank in dem penibel aufgeräumten Büro der Staatsanwaltschaft offen vor sich sah, hatte Lois zweimal ihr Outfit gewechselt. Betreten hatte sie es in ihrem ganz normalen Kostüm, hatte sich aber am Empfang als Anwältin ausgegeben: „Ich bin spät dran. Die Vernehmung von Smith sollte eigentlich schon heute Morgen stattfinden…“ Mit diesen Worten und ohne lange auf eine Reaktion zu warten, war sie an dem Uniformierten vorbei gestürmt. Es würde sicher irgendwo in diesem Haus einen Zeugen geben, der ‚Smith‘ hieß, so hoffte sie jedenfalls – es funktionierte, sie war damit im Gebäude.

In dem Wandschrank eines entlegenen Flures hatte sie die Utensilien und den Kittel einer Putzfrau gefunden. Nun ja, gefunden war natürlich etwas schöngeredet, sie hatte die Sachen gestohlen. Aber schließlich wollte sie das alles ja nicht mit nach Hause nehmen, sondern musste nur das Büro von Mayson Drake finden und sich dazu eben eine Weile unbeobachtet in den Gängen aufhalten können.

Doch dann war sie auf eine Putzkolonne gestoßen. Da war dann natürlich das Risiko, dass sie von den vermeintlichen Kollegen angesprochen wurde, zu groß und so wechselte sie in einen einfachen, dunkelblauen Kittel. Den hatte sie immer in ihrer Handtasche dabei und er machte sich mit einem passenden Namensschild zu jeder Art von Technikerin. Heute hieß sie Smith – wie auch sonst?

Die Tür zu Maysons Büro war ein Kinderspiel und hielt sie nicht wirklich auf. Der Schreibtisch enthielt bis auf allgemeine Büroutensilien, wie Briefumschläge, Stifte, Stempel, Locher und Tacker nichts. Doch der Stahlschrank schien es in sich zu haben, er war mit einem elektronischen Zahlenschloss gesichert. Und er war groß genug, um Akten enthalten zu können, der würde ihr bestimmt weiter helfen.

Lois versuchte ein paar beliebige Zahlenfolgen wie 0815, 4711 und 1234, doch die brachten sie nicht ans Ziel. Maysons Geburtsjahr? Verdammt, warum hatte sie sich nie näher mit der Blondine befasst? In Ermangelung eines genaueren Datums gab Lois ihr eigenes Jahr ein – doch der Schrank blieb verschlossen.

Sie trommelte mit den Fingern auf das Blech und hatte plötzlich eine Idee: 2-9-0-2 – ein Klack, ein Riegel sprang zurück und die Tür öffnete sich. Lois grinste zufrieden. „Mayson, Mayson… hab ich dich.“

Dahinter fand sie erwartungsgemäß jede Menge Ordner, die meist mit ‚Strafsache X gegen Y‘ oder ‚Die Stadt Metropolis gegen X ‘ beschriftet waren. Keiner der Namen sagte ihr etwas. Bis auf einer: Strafsache Tomczak gegen Delaroy. Das war eines der ganz wenigen Dinge, die Lois von Mayson wusste, weil Clark es vor ein paar Tagen beiläufig erwähnt hatte: ihre Mutter war eine geborene Tomczak und stammte aus Delaroy. Und so fand Lois hier auch keine Strafakten, sondern eine lose Sammlung von Notizen.

Immer wieder hatte Mayson Namen notiert, manchmal stand nichts weiter auf so einem Zettel als ein Name, Stanley Gables, Diego Martinez oder Big Buster Williams, doch ein Name kam immer wieder vor: McCarthy. Okay, da würde sie weitersuchen.

Ganz hinten in dem Ordner gab es eine Tasche, in der sich ein schwarzer, kleiner Taschen-Kalender befand. Sie blätterte ihn kurz an, fand viele der vorher schon gelesenen Namen auch hier und steckte ihn kurzerhand ein.

Ein weiteres, größeres Blatt zeigte auch wieder verschiedene Namen, versuchte aber offenbar Verbindungen zwischen diesen Personen herzustellen. McCathy und Lance waren hier mit einem Pfeil und dem Hinweis: Treffen Kongress verbunden. Lance und Galler verband Professor Newtrich senior. Und das gemeinsame Merkmal von Galler und Charles Knox war ein Manager-Seminar auf den Bahamas.

Doch gerade als Lois überlegte auch dieses Blatt einzustecken – Mayson würde in nächster Zeit sowieso nicht dazu kommen – hörte sie hinter sich eine provokante, männliche Stimme: „So, so!“ Augenblicklich gefror ihr das Blut in den Adern, „Sie sind also der Techniker für den Kopierer…?!“ Ein Mann von vielleicht dreißig Jahren hatte das betont lässig gesagt und er lächelte dabei. Das konnte sie hören, sogar ohne ihn zu sehen. Er schien ziemlich überzeugt von sich zu sein.

Aber Lois würde sich nun, wo sie den Hauch einer Spur hatte, nicht einfach hier vertreiben lassen. Sie hatte so hart gekämpft bis hier her. Und wo kam dieser Kerl überhaupt her? Unter sich Beweise erkämpfen, verstand sie zwar eigentlich etwas anderes, aber er ließ ihr keine Wahl. Das Blatt schob Lois wieder in den Ordner, stellte diesen in den Schrank und während sie sich langsam, doch bald schneller werdend, umdrehte, stieß sie ihren Ellenbogen mit aller Kraft dorthin, wo sie den Magen dieses Mannes vermutete.

Sie stieß ihn mit voller Wucht. Er wich zurück. Gab dabei einige unartikulierte Geräusche von sich und stürzte zu Boden.

Nun sah sich Lois ihren Gegner kurz an. Er war groß und kräftig. Sie musste schnell handeln. Wenn er erst einmal wieder zu Sinnen kam, hatte sie gegen so einen Zehnkämpfer im Hawaiihemd keine Chance mehr.

Sie klammerte ihre beiden Hände zusammen, holte aus und schlug ihn mit aller Kraft und voller Konzentration ins Gesicht.

Ihre Hand schmerzte von dem dumpfen Aufprall, aber der Mann sackte aus seiner halbsitzenden Position nun gänzlich zusammen. Sie hatte ihn erledigt. Dabei war es ein Kerl von einem Mann. Die meisten waren sich einfach so sicher, dass sie gar nicht damit rechneten, dass eine Frau ihnen gefährlich werden konnte.

Doch gerade als Lois ihrem Impuls folgen wollte, das Papier mit den Pfeilen zu greifen, um dann sofort zu verschwinden, fiel ihr Blick auf sein Gesicht. Seine Lippe blutete kräftig und seine Augen sahen in verschiedene Richtungen. Sie hatte ihn k.o. geschlagen. Aber hatte sie ihn vielleicht auch ernsthaft verletzt? Konnte sie diesen Hünen jetzt so einfach hier liegen lassen? Außerdem sah er gar nicht aus, wie jemand aus der Staatsanwaltschaft. Wer, zum Teufel, war das?

Lois beschloss wenigstens nachzusehen und wenn auch nur, um ihr Gewissen zu beruhigen. Sie fühlte seinen Puls am Hals, der gleichmäßig und kräftig schlug. So schlimm konnte es also gar nicht sein. Dann sah sie etwas durch den dünnen Stoff seines Hemds, das ein Ausweis sein konnte, Daniel Scardino, DEA, las sie. Und schob nachdenklich seinen Ausweis zurück in seine Hemdtasche. Was wollte die Drogenbehörde hier?!

Lois verstand gar nichts mehr. Das war kein Kollege von Mayson, soviel war sicher. Was auch die Mütze mit der Aufschrift Fenster-Putzer erklärte, die auf dem Boden lag. Nur was machte ein Agent der Drogenfahndung hier? Recherchieren, genau wie sie selbst – eine andere Lösung gab es einfach nicht. Und sicher war er auf genauso unerlaubten Wegen in dieses Büro eingedrungen wie Lois. Aber wieso Drogen? Eine Einnahmequelle für Intergang? Das würde dann aber wieder bedeuten würde, Mayson hatte ihre Finger wirklich in das Wespennest Intergang gesteckt.

„Ooohhh… wo ist der Kerl, der mich geschlagen hat?“, lallte Mister Scardino. Er kam langsam zu sich. Dann schien er Lois‘ Hand zu sehen. „Nein! Sagen Sie nicht, dass Sie das waren.“

Lois stand aus der Hocke auf, um etwas Abstand zu schaffen. „Warum nicht? Glauben Sie wirklich, dass man einen Menschen nur mit Kraft niederstrecken kann?“

Er sah sie an. „Wie kann jemand mit so wunderschönen Augen nur so brutal sein?“, fragte er sie nun mit einer etwas festeren Stimme und wische mit seinem Ärmel über seine blutige Lippe.

„Nicht brutal. Schnell und konzentriert“, überhörte Lois das Kompliment ganz bewusst. „Was machen Sie hier? Fenster putzen?“

Er stand vom Boden auf und sah sie an. „Der Kopierer steht übrigens am Ende des Ganges.“ Sie hielt seinem Blick stand. Genau wie er dem ihrem. Es war ein Kräftemessen. Sie wussten beide, dass ihre Lüge aufgeflogen war. Und es war ein taktisches Abwarten.

„Haben Sie was gefunden?“, fragte er schließlich. Damit hatte Lois das Tauziehen gewonnen. Obwohl ja auch seine Frage immer noch sehr unkonkret war.

„Nein…“, gab sie möglichst unschuldig zurück. Offenbar hatte er nicht gesehen, dass sie schon etwas aus dem Schrank eingesteckt hatte, bevor er sie unterbrochen hatte. Gut so. Und sie würde es ihm nicht sagen. Wenn er gezielt und bewusst gegen sie vorgehen würde, körperlich, hatte sie keine Chance gegen ihn. Sie sollte alles darum geben, diesen Mister Scardino möglichst im Unklaren zu lassen.

So hatten sie sich kennen gelernt. Diese erste Runde gegen Scardino war weit mehr als ein technisches k.o. Das hatte eine Grenze zwischen ihnen gezogen. In den nächsten Wochen, während ihrer weiteren Ermittlung gab Lois den Ton vor und meistens tat er sogar, was sie vereinbart hatten. Die weitere Zusammenarbeit gestaltete sich dadurch recht komfortabel. Es gab einen gemeinsamen Feind, also mussten sie sich zusammen raufen. Und das funktionierte sogar recht gut, zumindest was das zusammen Arbeiten betraf. Auf der anderen Ebene verwirrte Daniel Lois mehr als sie vertrug. Er machte ihr Komplimente, fragte nach einem Date, brachte ihr Geschenke mit. Hörte ihr zu. All diese Dinge tat Clark hingegen immer weniger. Dafür verbrachte der immer mehr Zeit mit Mayson.

Aber hätte sich Lois darüber beschweren sollen? Sie wusste doch auch nicht, wo sie mit Clark eigentlich stand. Wo sie wären, wenn die Autobombe Mayson nicht geradezu in Clarks Arme geschleudert hätte. Oder wenn die Staatsanwältin diesen Anschlag nicht überlebt hätte. Doch gerade dieser Gedanke verursachte ihr sofort Schuldgefühle.

Lois bestellte bei der Flugbegleiterin ein Wasser und ließ die Zeit mit Dan vor ihrem inneren Auge Revue passieren, schaute wieder aus dem kleinen Fenster neben sich. Doch sah sie dort weder Sterne noch Dunkelheit. Ihr Flugzeug flog über die Wolkendecke und unter einem wunderschönen blauen Himmel hindurch. Wie schön die Welt doch ein konnte. Wenn man nichts von der Erde sah und damit alle Probleme verschwunden schienen.

Gemeinsam hatten Dan und sie viel erreicht. Wenn sie auch statt des Kopfes von Intergang nur einige kleinere und mittlere Fische zur Strecke gebracht hatten. Aber immerhin konnten sie Perry überzeugen, offen über Intergang zu schreiben. Selbst wenn sie für vieles keine wasserdichten Beweise liefern konnten, spickte Lois ihre Artikel mir so vielen Andeutungen, dass sie schon wieder in Sicherheit waren. Denn niemand von Intergang würde eine Verleumdungsklage riskieren, bei der sie eine Untersuchung fürchten mussten.

Inspektor Hendersen hingegen freute sich über den Kreis an dubiosen Objekten, den McCarthy um sich versammelt hatte. Auch wenn sie hier keine Verbindung zu Intergang nachweisen konnten, was Lois und Dan sehr ärgerte, so konnten sie rechtzeitig verhindern, dass der von Rache getriebene McCarthy unzählige Morde begehen konnte.

So weit – so gut. Doch das eigentliche Drama hatte an einem Freitag seinen Lauf genommen. Einem Freitag, den Lois als schlechten Tag empfunden hatte. Trotz der Aussicht auf ein Wochenende mit fantastischem Ausflugswetter wirkte ihr Partner den ganzen Tag ein wenig abwesend und unkonzentriert. Immer wieder musste Lois Clark ihre Fragen zweimal stellen, um eine Antwort zu erhalten. Und auch dann waren seine Bemerkungen wenig hilfreich.

Dem musste sie natürlich auf den Grund gehen: Als der Konferenzraum gerade leer war, forderte Lois ihren Kollegen auf, ihr dorthin zu folgen. „Clark, was ist los mit dir? Dich bedrückt doch etwas.“ Fragte sie ihn dann gerade heraus. Sie kannte ihn schließlich lang genug. Sah es sogar als ihre Aufgabe, für ihn da zu sein, wenn er in der Klemme steckte.

Für einen kurzen Moment wirkte der dann, als wolle er ausweichen oder bagatellisieren: „Ich… ach, was soll denn los sein?“ Doch dann sah er Lois an und lenkte augenblicklich ein. Vielleicht hatte ihr Versuch-es-ja-nicht-Blick damit zu tun. Ein wenig leiser räumte er dann ein: „Ich überlege… Mayson hat mich gefragt, ob ich sie heiraten möchte.“

Lois blieb die Luft weg. Natürlich wusste sie um die Gefühle der Staatsanwältin – jeder in Metropolis wusste das. Und doch war es ein Schock für sie. Diese Frage von Mayson an Clark schaffte etwas Unumstößliches. Und dass Clark so betreten davon erzählte, zeigte Lois, dass er ernsthaft darüber nachdachte. Lois fühlte sich als stürzte sie in einem Fahrstuhlschacht ohne Fahrstuhlkabine ins Bodenlose. Das wiederum bedeutete, dass ihr Partner augenblicklich für sie tabu war. Verdammt, wo hatte die Staatsanwältin diesen Mut her?

Ihr war ein wenig schwindelig. „Was hast du geantwortet?“ Fragte Lois dann tonlos und wusste nicht einmal, ob sie die Antwort hören wollte und vertragen konnte.

Clark bemerkte ihre Bestürzung offenbar gar nicht. Immer noch betreten fuhr er fort: „Ich habe ja gesagt…“ Erstaunlicherweise sah er sie bei diesen Worten nicht an. Gerade so, als hätte er bei diesem Zugeständnis ein schlechtes Gewissen, oder als wüsste Mayson ein Geheimnis von Clark, mit dem sie ihn in der Hand hatte. Lächerlich – was sollte Clark denn für ein Geheimnis haben?

Um diesen Freitag nun aber zu einem wirklich schwarzen Freitag zu machen, hielt das Schicksal noch eine Prüfung für sie bereit. In der Rückschau betrachtet empfand Lois das genau so, während ihr Blick in die Weiten des Raumes fiel, nach unten durch ein Bett aus weißen Wolken begrenzt: Am Abend desselben Tages hörte sie von Dan Scardino die Worte: „Lois, du bist die unglaublichste Frau, die ich je getroffen habe. Ich möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen – jeden Tag. Bitte, heirate mich!“ Als hätten die zwei sich abgesprochen.

Sie standen am alten Springbrunnen des Centennial Parks, Dan öffnete eine kleine Schachtel und zeigte ihr einen Ring. Es war ein fast perfekter Moment. Ein lauer Abend, und obwohl sie mitten in einer riesigen Metropole standen, hörten sie nichts als das Plätschern des Wassers und ein paar entfernte Vögel zwitschern.

Was hätte sie denn antworten sollen?

Sie dachte an Clark und daran, was sie ihm wohl geantwortet hätte, wenn er ihr diese Frage je gestellt hätte. Der Gedanke tat weh. Außerdem war Clark ja tabu, weil vergeben. Vielleicht wäre ihre Geschichte vollkommen anders verlaufen, wenn sie und Clark sich doch geküsst hätten an diesem Abend. Kann denn ein Kuss so viel Magie haben? Und dann dachte sie an Superman, der auch tabu war, schließlich hatte er ihr schon einmal ein nein gegeben. Aber auch das war eine alte Wunde, die offenbar noch lange nicht so gut verheilt war, wie Lois gedacht hatte.

Sollte sie die einzige sein, die alleine zurück blieb? Nachdem ihr bester Freund ihr einen Tag später statt eines Ratschlags nur eine Doppelhochzeit vorschlug?

Und Dan war ein wirklich netter Kerl. Er war Ermittler, wie sie auch. Er hatte Ideale, auch wenn ihr seine Methoden gelegentlich etwas gewagt erschienen. Und er war sich offenbar seiner Gefühle sehr klar. Ganz im Gegensatz zu ihr. Und auch im Gegensatz zu Clark. Schon der hatte seine Entscheidung vielleicht nur getroffen, weil Mayson emotional so aufgeräumt war. Warum sollte das nicht auch für Lois der richtige Weg sein?

Bei einem Latte Macciato hatte Clark sie mit einem Lächeln gefragt: „Warum heiraten wir nicht gemeinsam?“ Für den Bruchteil einer Sekunde keimte eine ungebändigte Begeisterung in Lois auf, sie hatte nur die Worte wir und gemeinsam gehört und dachte augenblicklich nur an Clark und sie. Doch er holte sie schnell in die Wirklichkeit zurück: „Meine Eltern wären sicher auch gerne bei deiner Hochzeit dabei.“

Also nahm sie Clarks Vorschlag zu einer Doppelhochzeit an, weil es so zweckmäßig war und die Idee letztlich von ihm kam und nicht von Mayson. Außerdem führte es dazu, dass Lois sich praktischerweise um nichts zu kümmern brauchte. Es schien alles so klar und logisch.

Doch alles, woraus es bei einer Hochzeit hinaus läuft, das Jawort, der Moment, in dem sich beide sich das Eheversprechen geben, vor Gott und der Welt verkünden, dass sie von nun unzertrennlich verbunden sind, genau dieses eine Wort, oder besser gesagt nur Clarks Jawort, stürzte Lois in ein dunkles Loch.

Hatte sie vielleicht bis zum letzten Moment gedacht, er würde es nicht sagen? Nicht laut aussprechen?

Klang es nicht auch dünn und alles andere als überzeugend? Vielleicht sogar eher leise und zögerlich ausgesprochen?

Als die Reporterin die Zweifel dann endlich zuließ, oder besser gesagt, als die Stimmen in ihrem Inneren sich endlich mit aller Macht an die Oberfläche kämpften, blieb Lois als Gesprächspartner nur noch sie selbst: „Lane! Was machst du denn bloß?!“

Erschrocken registrierte Lois die Verzweiflung in ihrer eigenen Stimme. Und sah sie in dem Blick, der sie aus dem Spiegel heraus traf. Der weiße Schleier in ihrem Haar setzte dem ganzen noch eine groteske Krone auf.

Sie hatte schon einmal einem Mann am Altar einen Korb gegeben. Auch damals hatte sie vorher einen Dialog mit ihrem Spiegelbild abgehalten. Und auch damals hatte der Reporterin das nicht geholfen.

Erst viel später war ihr klar geworden, dass dieses „nein“ zu Lex wirklich die richtige Entscheidung gewesen war. Luther war ein Scheusal, ein Soziopath, ein Lügner – doch heute? Gab es an ihrem Bräutigam etwas auszusetzen, außer ihrer eigenen Panik?

„Nein... oder doch?“ stammelte sie. „Aber vielleicht... Ach verdammt! Wenn ich es bloß wüsste!“ Sie versuchte dem Blick der Spiegel-Lois auszuweichen.

Klar, er war groß, breitschultrig, hatte fast schwarzes Haar und wunderschöne Augen. „Aber das alleine reicht doch nicht fürs ganze Leben!“ rief sie energisch und fixierte die Sprecherin diesmal mit festem Blick.

Das Gefühl, ihr innerer Wächter würde mit einer geladenen Armbrust auf sie zielen, wurde immer stärker. Sie wollte sich befreien, fliehen, sich aus seiner Schusslinie entziehen, doch die Gewissheit, dass sein Pfeil ihr Herz durchbohren würde, schnürte ihr die Brust zu und nahm ihr alle Kraft. Es war bei diesem imaginierten Moral-Schützen wie bei dem Jägersmann, der Schneewittchen ermorden sollte: egal wohin er seine Waffe richtete, er würde immer treffen, mitten ins Herz. Keine Chance.

Vorsichtig horchte Lois in die Abgründe ihres Gewissens, versuchte heraus zu finden, wie sie überleben konnte – den Schuss und die Situation, in der sie gerade steckte.

Dabei hatte sie sich alles selbst eingebrockt – mal wieder. Auf der einen Seite war es ein ausgesprochen romantischer Abend gewesen, als er sie im Centennial Park um ihre Hand gebeten hatte. Natürlich hatte sie nicht einfach ja gesagt, weil es so ein lauer Abend gewesen war, aber es hatte den Weg für etwas gebahnt, das sich nicht mehr aufhalten ließ. Auf der anderen Seite hatte er mit diesem Zeitpunkt einen sehr heiklen Moment getroffen – Lois hatte gerade einen Traum beerdigt – Superman.

Seit sie den strahlenden Helden das allererste Mal gesehen hatte, liebte sie diesen Außerirdischen. Über alle Maßen. Und natürlich hatte sie von einer Zukunft an seiner Seite geträumt. Doch das war eben nur ein Traum. Und sie war erwachsen geworden, wenn auch ein wenig ernüchtert. Da kam ihr seine Schulter gerade recht.

Aber den Fehler, den sie bei Lex gemacht hatte, durfte sie auf keinen Fall wiederholen. Bis zur letzten Minute zu warten, war ihm gegenüber nicht fair: „Lois Lane! Diesen Mist hast du angerichtet – also schaff ihn aus der Welt! Augenblicklich!“

Der Moment würde nicht besser werden, nur immer noch schlimmer.

Also packte sie den Brautstrauß und warf ihn in den Müll. Dann befreite sie ihre Haare von dem Schleier. Trocknete noch kurz die Tränen und dann war sie bereit ihm zu sagen, was sie in diesem Moment fühlte.

Lois spürte mit diesem Entschluss eine Kraft in sich, wie bei einem gewaltigen Gewitter – zerstörend, aber auch reinigend…

Nach dem Gespräch mit Dan war ihr Weg ganz klar. Sie konnte nicht mehr für den Planet arbeiten – nie mehr. Sie würde einfach nie wieder mit Clark in einer Redaktion sein können. Genau so wenig konnte sie noch weiter in dem Land leben, in dem Dan ermittelte. Ebenso würde sie niemals wieder Perry in die Augen schauen können. Er hatte noch einiges mit ihr vor, dessen war sie sich bewusst. Aber sie hatte in diesem Fall versagt und Berufliches und Privates nicht trennen können, war einfach nicht professionell genug.

Seit Jahren schon hatte sie die Visitenkarte von Erica Black, einer Bekannten ihres Vaters und war sich immer sicher gewesen, irgendwann würde sie sie nutzen – das war jetzt der Moment.

Lois hielt den Telefonhörer mit verkrampften Fingern und bemühte sich, ihrer Stimme einen festen Ton zu geben, nachdem sie ein paar Begrüßungsworte gewechselt hatten: „Erica, mal angenommen, ich käme… jetzt zu dir – hättest du einen Job für mich?“ Black war seit Jahren die leitende Chefradakteurin des Independent, einer der wichtigsten Zeitungen Londons.

Auch ihr Gegenüber schlug nun einen geschäftlichen Ton an: „Müssen wir über Formalien, wie Gehalt oder Arbeitszeiten reden?“

Offenbar wollte Erica keine unnötige Zeit verlieren, das kam Lois sehr entgegen. „Ich muss davon leben können!“

Vom anderen Ende der Welt hörte Lois die Frage: „Muss ich eine Auslösesumme für den geschätzten Perry White einkalkulieren?“

„Nein.“ War alles, was Lois dazu sagen konnte. Sie hatte ihre Kündigung im Geiste schon formuliert. Obwohl ihr auch dieser Part ihres Tuns wie ein Verrat erschien.

„Okay, Lois. Du wirst davon leben können. Für den Anfang habe ich eine kleine Wohnung am Hyde Park, die ich dir untervermieten kann. Und meinetwegen kannst du sofort anfangen. Gib mir einfach nur Bescheid, wann du hier bist. Morgen, oder in einem Monat, ganz gleich. Über alles andere sprechen wir später.“

Gerade diese letzten Worte hatten etwas unglaublich tröstliches in Lois‘ Ohren.

Danach brauchte sie keine 24 Stunden um alle Brücken abzubrechen: Von ihrem Schreibtisch holte sie sich nur ihren Rolodex, aus ihrer Wohnung nahm sie nur mit, was sie in ihre Koffer bekam. Um ihr Telefon, ihr Handy, ihr Konto und ihre Wohnung zu kündigen, brauchte sie gerade einmal drei Stunden. Ihren Wagen stellte sie vor Jimmys Wohnung ab. Dann schrieb sie ihm eine Notiz, mit der Bitte ihn zu verkaufen und warf ihm den Schlüssel in den Briefkasten.

Und wie Kapitän Martin ihnen versprochen hatte, landete sie in Heathrow in einem grauen Nieselregen.

Lois fühlte sich zerschlagen von dem zehnstündigen Flug und als hätte sie ein totes Herz in ihrer Brust. Aber sie schluckte, um dem Kloß in ihrem Hals keine Chance zu geben, reckte ihre Schultern und schaute nach vorne…

Ende

Statistik: Verfasst von Magss — Sa 14. Sep 2013, 11:49 — Antworten 0 — Zugriffe 5892


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2013-08-05T05:36:37+01:00 2013-08-05T05:36:37+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1867&p=19032#p19032 <![CDATA[Wir privat... Was ist das?]]>
Eine Frage zu dem Thread "Wir privat..."
Zwar steht darunter als Erklärung "Zugang ab 20 Posts" aber so einfach scheint das dann doch nicht zu sein, denn trotz deutlich mehr als 20 Posts kann ich den Thread nicht einsehen...

Oder ist da 200 Posts gemeint...?? ;)

Oder gibt es hier eine geschlossene Gesellschaft (und wenn ja warum - das habe ich so noch nirgends sonst gesehen)...??

Mit freundlichen Grüßen
Falkenhayn

Statistik: Verfasst von Falkenhayn — Mo 5. Aug 2013, 05:36 — Antworten 2 — Zugriffe 29339


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2013-07-18T13:39:44+01:00 2013-07-18T13:39:44+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1857&p=18964#p18964 <![CDATA[SMALLVILLE-Expanded]]> Bild

Sodele - die ersten Zehn Posts sind geschrieben und nun kann es offenbar losgehen - denn das Einbinden von URL´s klappt jetzt...

Die FanFiction-Serie SMALLVILLE-EXPANDED ist ein Projekt von Ulrich Kuehn (just me), welches den Canon der TV-Serie SMALLVILLE durch eigene Episoden zwischen den TV-Episoden erweitert.
Bei diesem Projekten wird der Serien-Canon von SMALLVILLE sehr stark mit in die Geschichte(n) eingeflochten, und es wird sehr oft ein direkter Bezug zu den Ereignissen hergestellt. Dennoch wird in SMALLVILLE-EXPANDED der Canon natürlich nicht nacherzählt, sondern es entstehen sozusagen neue Episoden ZWISCHEN den Originalepisoden, mit zusätzlichen eigenen Charakteren, beginnend nach Episode 18 (TRUTH) der dritten Season.

Warum Expanded...??

Nun, da hier weder ein Sequel noch ein Prequel sinnvoll erschien lag die Entscheidung nahe, das Original um Fan-Episoden zu erweitern, die den Canon dennoch nicht verändern, sondern ihn lediglich um verschiedene Ereignisse und Personen erweitert - ihn sozusagen expandieren. Sprich: Die Ereignisse des Canon bleiben so erhalten, wie sie sind. Ist z.B. in SMALLVILLE-EXPANDED zeitlich der Punkt erreicht, in dem Lana Lang in Frankreich weilt (Beginn der vierten Staffel) wird sie in dieser Zeit auch in SMALLVILLE-EXPANDED dort sein, und kann nicht in einer Szene auftreten, die in SMALLVILLE spielt. Und wenn Pete Ross gegen Ende der dritten Staffel aus SMALLVILLE verschwindet, so tut er das auch in SMALLVILLE-EXPANDED zu diesem Zeitpunkt.

Dadurch gibt es für diese FF-Serie gewisse Beschränkungen (z.B. wird das Erste Mal für Lana auch in SMALLVILLE-EXPANDED mit Clark, und nicht mit einer anderen Person stattfinden). Andererseits kann stets auf Canon-Ereignisse zurückgegriffen werden, die als Rückblende genutzt werden können, da feststeht, was sich unmittelbar vor oder nach einer SMALLVILLE-EXPANDED-Episode ereignet.

Doch jetzt genug der Schwafelei - kommen wir zum Eingemachten:

Bild


COVER-CREDITS:

ORIGINAL-CHARACTERS:
Clark Kent by Tom Welling
Lana Lang by Kristin Laura Kreuk
Chloe Sullivan by Allison Mack
Alexander "Lex" Luthor by Michael Rosenbaum
Jonathan Kent by John Schneider
Martha Kent by Annette O´Toole

FAN-FICTION-CHARACTERS:
Christian von Falkenhayn alias Chris Falken by Paul Walker
Alicia Sterling by Jourdan Dunn

SMALLVILLE is a registered Trademark of WARNER BROS.
Original SMALLVILLE-CONCEPT by Alfred Gough and Miles Millar

PDF-DOWNLOAD:
--> SMALLVILLE-EXPANDED - 01:Black and White
--> SMALLVILLE-EXPANDED - 01.Black and White (Reader-optimiert)

Zum Inhalt:
Die Mutter des siebzehnjährigen Christian von Falkenhayn, wurde bei einem terroristischen Attentat, welches seinem Vater, Graf Gernot von Falkenhayn galt, getötet. Da der schwerreiche Industrielle Gernot von Falkenhayn befürchten muss, dass die flüchtigen Attentäter es erneut versuchen werden, möglicherweise über seinen Sohn an ihn selbst heran zu kommen, schickt er ihn, unter dem Namen seines Onkels und seiner Tante, Jason und Mary Falken, nach Smallville.
Kurze Zeit nach seiner Ankunft in Smallville wird Christian Zeuge eines Überfalls auf ein Mädchen. Er kann es davor bewahren, von drei Männern missbraucht zu werden, wobei ihm Clark Kent zur Seite steht. Dabei bemerkt Christian, dass Clark Kent kein gewöhnlicher junger Mann ist.
Um nicht bei der Polizei seine wahre Identität bekannt geben zu müssen, bittet Christian Clark darum, der Polizei zu sagen, dass er das Mädchen aus den Fängen der drei Männer gerettet habe. Clark stimmt zu was jedoch später zu unverhofften Verwicklungen führt. Von Pete Ross erfährt Christian, dass der Name des geretteten Mädchens Alicia Sterling ist.
Derweilen hat Chloe Sullivan einiges über ihren neuen Mitschüler an der Smallville High School herausgefunden. Clark, dem sich Christian anvertraut hat, kann Chloe jedoch davon abhalten, zu veröffentlichen oder jemandem davon zu erzählen, was sie herausgefunden hat.
Doch unglücklicherweise erfährt Alicia von Chloes Recherchen, und sie ist alles andere als begeistert von Christians Scharade. Dabei ahnt sie nicht, dass ausgerechnet er es war, der sie vor einigen Tagen, aus den Klauen dreier Männer gerettet hat. Da es Alicia ablehnt mit Christian zu reden und die Gefahr besteht, dass sie sein Geheimnis ausplaudert, bietet Clark Kent Christian an, zwischen ihnen beiden zu vermitteln.
Kann Clark das Mädchen rechtzeitig davon zu überzeugen es nicht zu tun, oder platzt Christians Geheimnis...??

Viel Spass beim Lesen
Falkenhayn

Statistik: Verfasst von Falkenhayn — Do 18. Jul 2013, 13:39 — Antworten 4 — Zugriffe 32168


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2013-07-18T13:15:50+01:00 2013-07-18T13:15:50+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1856&p=18963#p18963 <![CDATA[[FDK] „Lois, denk nach!“]]>
Zunächst einmal: Tolle Idee...!!
Der Plot ist nicht nur sehr spannend erzählt, sondern ich finde ihn auch inhaltlich interessant. Gerade das Treffen mit den Parallelwelt-Gegenparts hat mir sehr gut gefallen.

Was IMO etwas stört ist: bei der gewählten Lois-Perspektive zusätzlich die Geschichte im Präsens zu lesen. Allein die Ich-Perspektive ist eindringlich und nahe genug an der Person. Frei nach dem Motto: "Das Präterium schlägt zurück" (sorry, George Lucas, wegen des Kalauers) hätte ich selbst diese Story eher in besagter Zeitform geschrieben. Doch das ist letztlich nur Geschmacksache.

Wichtiger ist: Ich wurde bisher von den zehn Kapiteln sehr gut und spannend unterhalten, wobei mir etwas abgeht, dass diese Lois nicht den etwas tougheren Touch der Lois Lane aus Smallville besitzt. IMO war dies das einzig wirkliche Manko der Serie "Lois und Clark". Ich stehe mehr auf die etwas unrunden, kantigen Charaktere.

Die Charaktere hast du so getroffen, wie sie tatsächlich in der Serie agieren, dafür ein Sonderlob, denn aus Erfahrung weiß ich, dass es die Königsdisziplin ist, einen vorgegebenen Charakter genau zu treffen.

Ich bin bereits jetzt schwer gespannt auf das Abschlusskapitel und hoffe, dass es sich so entwickeln wird, wie ich es hoffe, und wie es z.T. etwas angedeutet wurde... :superman: :superman:

Fazit: Unbedingte Leseempfehlung

Statistik: Verfasst von Falkenhayn — Do 18. Jul 2013, 13:15 — Antworten 5 — Zugriffe 9530


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2013-07-17T17:54:41+01:00 2013-07-17T17:54:41+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1854&p=18951#p18951 <![CDATA[Warum der unnötige Hürdenlauf für FF-Autoren...??]]> Ich habe eine Frage: Warum ist in diesem Forum weder der Code: URL möglich, noch das hochladen von PDF-Dateien...?? :headscratch:

Ich hatte eigentlich eben vor, die Episoden meiner Smallville-Serie: SMALLVILLE-Expanded hier zum Download zur Verfügung zu stellen. Als reine Textdateien werde ich die immerhin 50 Seiten (das entspricht jewels etwa 130-140 Buchseiten !!) umfassenden Episoden sicher nicht posten, da allein das reformatieren ein Akt wäre.
Ganz zu schweigen davon, dass es sich nur die wenigsten Leute antun werden, mehrere Stunden pro Episode lesend vor dem Bildschirm zu hocken, statt die Episoden in gedruckter Form, oder auf einem Reader zu lesen...

Dabei sollte laut der Erklärungen der einzelnen Codes zumindest URL funktionieren.
Ist das Verwenden dieses Codes an eine gewisse Mindestpostingzahl gekoppelt, und wenn ja, an wieviel Posts...??

Eine schnelle Antwort, damit die Episoden den SMALLVILLE-Fans dieses Forums zugänglich gemacht werden können wäre sehr freundlich.

Mit freundlichen Grüßen
Falkenhayn

Statistik: Verfasst von Falkenhayn — Mi 17. Jul 2013, 17:54 — Antworten 2 — Zugriffe 9678


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2013-09-15T18:53:43+01:00 2013-06-03T19:35:07+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1849&p=18839#p18839 <![CDATA[[FDK][Plotbunny 2013] Waterloo - One-Shot und Teaser]]> Eine Ausgangssituation, die sehr neugierig macht.
Wer mag denn derjenige sein, den du so beschrieben hast?

Klar, er war groß, breitschultrig, hatte fast schwarzes Haar und wunderschöne Augen.

Eigentlich kann ich mir das betreffende Gesicht dazu gut vorstellen. ;)

Und die Art und Weise, wie du die Plotbunny-Wörter eingearbeitet hast, ist schon klasse! :thumbup:
Bitte, lass uns nicht zu lange warten!

:superman:

Statistik: Verfasst von Gelis — Mo 3. Jun 2013, 19:35 — Antworten 7 — Zugriffe 35604


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2013-06-03T18:11:28+01:00 2013-06-03T18:11:28+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1848&p=18838#p18838 <![CDATA[[Plotbunny 2013] Teaser Waterloo]]> Mindestanforderung waren 500 Worte, was ich mit genau 505 locker überschreite. Viel Spaß!


Plotbunny: Armbrust – vorsichtig – befreien

Waterloo – Teaser

„Lane! Was machst du denn bloß?!“

Erschrocken registrierte Lois die Verzweiflung in ihrer eigenen Stimme. Und sah sie in dem Blick, der sie aus dem Spiegel heraus traf. Der weiße Schleier in ihrem Haar setzte dem ganzen noch eine groteske Krone auf.

Sie hatte schon einmal einem Mann am Altar einen Korb gegeben. Auch damals hatte sie vorher einen Dialog mit ihrem Spiegelbild abgehalten. Und auch damals hatte der Reporterin das nicht geholfen.

Erst viel später war ihr klar geworden, dass dieses „nein“ zu Lex wirklich die richtige Entscheidung gewesen war. Luther war ein Scheusal, ein Soziopath, ein Lügner – doch heute? Gab es an ihrem Bräutigam etwas auszusetzen, außer ihrer eigenen Panik?

„Nein... oder doch?“ stammelte sie. „Aber vielleicht... Ach verdammt! Wenn ich es bloß wüsste!“ Sie versuchte dem Blick der Spiegel-Lois auszuweichen.

Klar, er war groß, breitschultrig, hatte fast schwarzes Haar und wunderschöne Augen. „Aber das alleine reicht doch nicht fürs ganze Leben!“ rief sie energisch und fixierte die Sprecherin diesmal mit festem Blick.

Das Gefühl, ihr innerer Wächter würde mit einer geladenen Armbrust auf sie zielen, wurde immer stärker. Sie wollte sich befreien, fliehen, sich aus seiner Schusslinie entziehen, doch die Gewissheit, dass sein Pfeil ihr Herz durchbohren würde, schnürte ihr die Brust zu und nahm ihr alle Kraft. Es war bei diesem imaginierten Moral-Schützen wie bei dem Jägersmann, der Schneewittchen ermorden sollte, egal wohin er seine Waffe richtete, er würde immer treffen, mitten ins Herz. Keine Chance.

Vorsichtig horchte Lois in die Abgründe ihres Gewissens, versuchte heraus zu finden, wie sie überleben konnte – den Schuss und die Situation, in der sie gerade steckte.

Dabei hatte sie sich alles selbst eingebrockt – mal wieder. Auf der einen Seite war es ein ausgesprochen romantischer Abend gewesen, als er sie im Centennial Park um ihre Hand gebeten hatte. Natürlich hatte sie nicht einfach ja gesagt, weil es so ein lauer Abend gewesen war, aber es hatte den Weg für etwas gebahnt, das sich nicht mehr aufhalten ließ. Auf der anderen Seite hatte er mit diesem Zeitpunkt einen sehr heiklen Moment getroffen – Lois hatte gerade einen Traum beerdigt – Superman.

Seit sie den strahlenden Helden das allererste Mal gesehen hatte, liebte sie diesen Außerirdischen. Über alle Maßen. Und natürlich hatte sie von einer Zukunft an seiner Seite geträumt. Doch das war eben nur ein Traum. Und sie war erwachsen geworden, wenn auch ein wenig ernüchtert. Da kam ihr seine Schulter gerade recht.

Aber den Fehler, den sie bei Lex gemacht hatte, durfte sie auf keinen Fall wiederholen. Bis zur letzten Minute zu warten, war ihm gegenüber nicht fair: „Lois Lane! Diesen Mist hast du angerichtet – also schaff ihn aus der Welt! Augenblicklich!“

Der Moment würde nicht besser werden, nur immer noch schlimmer.

Also packte sie den Brautstrauß und warf ihn in den Müll. Dann befreite sie ihre Haare von dem Schleier. Trocknete noch kurz die Tränen und dann war sie bereit ihm zu sagen, was sie in diesem Moment fühlte.

Lois spürte mit diesem Entschluss eine Kraft in sich, wie bei einem gewaltigen Gewitter – zerstörend, aber auch reinigend…

Statistik: Verfasst von Magss — Mo 3. Jun 2013, 18:11 — Antworten 0 — Zugriffe 5972


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2013-05-31T14:27:23+01:00 2013-05-31T14:27:23+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1847&p=18832#p18832 <![CDATA[[FDK] Idioten]]>
Du lässt sie erleben, welche verhängnisvollen Fehler ihre anderen Existenzen so machen.

Was mich dann allerdings sehr stört und was ich auch nicht als in-chara empfinde ist Lois‘ Arroganz, all die Alternativen als ‚Idioten‘ zu bezeichnen. Zumal sie ja selbst die Ehrenbezeichnung ‚galaktisch einfältig‘ trägt.

So überheblich kann ich sie mir einfach nicht vorstellen. Außerdem weiß sie doch am allerbesten, wie leicht und schnell gravierende Fehler von beiden Partnern in Beziehungen gemacht sind.

Etwas mehr Verständnis und Toleranz würde ich ihr auf jeden Fall zumindest seit ihrer Eheschließung zuschreiben.

Dann dieser Egoismus:

- unseren ersten Urlaub überhaupt - unterbrochen haben und ihnen helfen, diese Idioten zur Vernunft zu bringen?“


Der arme Herbert George Wells! Was muss er denken. Hat er unsern beiden nicht auch schon einige Male geholfen? Sollte Lois dann nicht erst recht bereit sein, ihre Zeit zu opfern? Zumal bei Wells bestimmt keine Zeit verloren geht. Er bringt sie ja sicherlich nur unter Verlust von höchstens einigen Sekunden wieder in die Zeit des Startens zurück.

Und was sagt Clark eigentlich zu seiner Frau, die vor Zorn schäumt? Denkt er denn in diesem Fall genau so egoistisch? Er, der ja nachweislich die Personifikation der Selbstlosigkeit ist!

Wie immer ist dieses FDK meine ureigene Meinung. Jeder hat ja seine individuelle Sichtweise.

:superman:

Statistik: Verfasst von Gelis — Fr 31. Mai 2013, 14:27 — Antworten 3 — Zugriffe 7609


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2013-05-30T17:53:38+01:00 2013-05-30T17:53:38+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1846&p=18829#p18829 <![CDATA[[FDK] Neue Wege]]>
Ausgerechnet die für mich innigste Stelle in der Serie hast du dir als Entree gewählt. Clark, dem es bestimmt auch hundeelend zu Mute ist, versucht mit seiner ganzen Liebe Lois zu trösten. Den Teaser finde ich schon herzzerreissend:

Seine einzige Möglichkeit einer realen Verbindung mit seiner neuen Heimat, der Welt seiner Eltern und seiner Frau war zerstört. Für immer dahin.


In meiner Story: „Lois, denk nach!“, beschäftige ich mich auch mit diesem Problem, mit dem die beiden zu kämpfen haben.

Und du versprichst uns ‚Neue Wege‘. Da bin ich aber sehr gespannt, wohin die führen!

:superman:

Statistik: Verfasst von Gelis — Do 30. Mai 2013, 17:53 — Antworten 2 — Zugriffe 6738


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2013-05-30T17:43:30+01:00 2013-05-30T17:43:30+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1845&p=18827#p18827 <![CDATA[[FDK] Hör mal, wer da spricht...]]>

‚Billy würde zu mir passen‘
bin ich ganz schön ins Schleudern geraten, Magss.

Wer ist Billy?? Doch nicht das, was du uns so vordergründig als Erstes vermuten lässt? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass du solch ein Hilfsmittel einer unserer Protagonistinnen in die Hand legst. Haben Lois, Cat oder wer auch immer das nötig? Du willst uns bestimmt mit deinen Formulierungen gewaltig aufs Glatteis führen!

Also, wer oder was ist dieser ominöse Billy? Zur ‚Virtuosin‘ würde die Tastatur eines PC passen. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine passionierte Reporterin beim Schreiben ihrer Erkenntnisse in Erregung gerät und sehr viel Spaß bei ihrer Arbeit hat. Doch einige andere Dinge gehören einfach nicht dazu. Oder ist es die ‚Mouse‘ mit der sie immer tiefer in das ‚World Wide Web' versinkt? Aber auch hier stören mich einige Passagen.

Ist es eine elektrische Zahnbürste, die sie hingebungsvoll benützt? Oder ein Mixstab, mit dem sie sich etwas Leckeres zubereitet? Ein Lockenstab, mit dem sie eine elegante Frisur zaubert? Am besten gefällt mir noch die Gangschaltung eines Autos!

Oder meinst du doch das, von dem ich meine, dass du es gewiss nicht meinst? :mrgreen:

Löst du das Rätsel auf, Magss? Oder überlässt du es der Fantasie des Lesers, das anzunehmen was ihm am sympathischsten erscheint?

:superman:

Statistik: Verfasst von Gelis — Do 30. Mai 2013, 17:43 — Antworten 0 — Zugriffe 6021


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2013-05-17T19:53:30+01:00 2013-05-17T19:53:30+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1843&p=18803#p18803 <![CDATA[„Lois, denk nach!“]]> ‚Tod und Teufel‘ aufmerksam gelesen hat, ist vielleicht über einen kleinen Satz gestolpert.

In dem Crossover ist Clark von Tempus‘ Kryptonit außer Gefecht gesetzt und er zählt gedanklich auf, was der Mann aus der Zukunft, der Utopia erst gar nicht entstehen lassen will, ihm und Lois schon alles angetan hat.

Vier von den aufgezählten Schandtaten, die Tempus begangen hat, sind durch die Serie belegt. Aber die Schandtat Nummer fünf ist meiner Fantasie als nachfolgende Story vor gut zwei Jahren entsprungen. Eine Zeitlang habe ich geglaubt, dass ich sie nie posten würde. Doch jetzt wage ich es einfach! Denn sie beinhaltet eine Begegnung, die mir einfach am Herzen lag, die ich unbedingt herbeiführen musste und hiermit den interessierten Lesern vorstelle.

Magss danke ich herzlich für drei hervorragende Tipps, die sie mir damals gegeben hat und die ich natürlich berücksichtigt habe.

Disclaimer: Das Recht an den nachfolgenden Figuren haben leider andere. Ihr wisst schon: DC Comics, Warner Bros., Jerry Siegel, Joe Shuster u.a. Ich habe sie mir nur mal kurz ausgeliehen. Und natürlich verdiene ich auch keinen einzigen Cent mit dieser Geschichte!



„Lois, denk nach!“


“What a difference a day make” 1/11

Müüüde, ich bin ja so müde! Gefühlte fünfhundert Kilometer muss ich heute gelaufen sein. Und das in ‚High Heels‘! Aber jetzt! Endlich! Mein Bett! Ganz bequem ausstrecken. Welch eine Wohltat nach diesem anstrengenden Arbeitstag! Noch mit dem wohligen Gefühl von Clarks Gute-Nacht-Kuss auf den Lippen wäre ich sicherlich drei Sekunden später fest eingeschlafen. Aber am Rande meines Schlafabgrundes bemerke ich die Bewegung neben mir. Sein Arm löst sich von meinem Körper. Das gefällt mir gar nicht!

Schlaftrunken flüstere ich: „Clark, was i-ist?“ Im Dunklen taste ich nach ihm, versuche, die warme Haut meines Ehemannes zu finden und zu berühren. Doch mein Griff geht ins Leere, er ist bereits aufgestanden: „Ein Hilferuf von einer weiblichen Stimme, Schatz. Schlaf weiter, ich bin bald wieder da!“ Wie einen Hauch spüre ich noch seine Lippen auf der Stirn, dann den Luftwirbel seiner Rotation und schon ist er mit diesem mir nur zu bekannten ‚Wwusch‘ durch das weit geöffnete Fenster verschwunden. Die Mainächte sind bereits mild und erlauben diesen Luxus.

Wie spät ist es eigentlich? Mühsam blinzelnd versuche ich die Uhrzeit zu erkennen. Noch eine halbe Stunde bis Mitternacht. Bloß gut, dass Clark nicht so viel Schlaf benötigt.

Unsere Recherchen über Einbrüche in zwei Juweliergeschäfte in Midtown haben uns ganz schön in Atem und in Bewegung gehalten. Morgen früh wollen wir unsere Ermittlungsergebnisse gemeinsam sorgfältigst durchsehen. Ich weiß genau, irgendetwas war dabei, das mich hat stutzig werden lassen. Aber jetzt will ich erst schlafen, …schlafen, …schl….

Doch erholsame Nachtruhe ist etwas anderes. Wirre Träume verfolgen mich. Einige Male werde ich vor Unruhe wach. Und bei jedem Mal muss ich feststellen, dass Clark nicht neben mir liegt. Was mich noch unruhiger werden lässt.

Eine Frauenstimme holt mich mit den letzten Versen eines Songs aus meinem zerrissenen Schlaf. Aus dem Radiowecker klingt es in den Raum:

“What a difference a day makes
and the difference is you, is you, is you!”

Und das spüre ich sofort beim Erwachen mit Bedauern, denn der Platz an meiner Seite ist leer. Noch immer oder schon wieder? Das mag ich ganz und gar nicht. Ohne Clarks morgendliche Begrüßung fehlt mir der rechte Schwung zum Aufstehen. Ich bin an seine Umarmung und zärtlichen Guten-Morgen-Kuss gewöhnt. Ohne dies ist das schon von vornherein kein guter Start für den neuen Tag!

Der von einem launigen Moderator im Radio begrüßt wird: „Hallo, Metropolis! Heute ist Freitag, der sechzehnte Mai 1997! Gut…“ Soviel Munterkeit kann ich jetzt nicht ertragen. Kurzerhand würge ich die auf mich gekünstelt fröhlich wirkende Stimme ab.

Vielleicht bereitet mein Mann schon das Frühstück! „Cla-ark?“ Mein Ruf vom Flur ins Haus hinein verhallt ohne Antwort. Kein Kaffeeduft oder der köstliche Geruch nach gebratenem Speck zieht von der Küche hier herauf ins Obergeschoss.

Vielleicht ist sofort nach dem Hilferuf heute Nacht noch irgendwo anders auf dem Globus seine Hilfe notwendig geworden. Das wäre gewiss nicht das erste Mal, dass ein Rettungseinsatz nach dem anderen erfolgen muss. In den vergangenen wenigen Monaten unserer Ehe war er dadurch manchmal stundenlang unterwegs gewesen. Das Alleinsein und das Auf-ihn-warten sind für mich die Dornen an den Rosen meines Eheglücks. Die ich stillschweigend in Kauf nehme. Denn mir war damals durchaus bewusst, wem ich mein Eheversprechen gab. Und normalerweise weiß ich, wo und für welche Notfälle er gerade in der Welt seine Kräfte einsetzt. Aber heute…?

Auch im Bad gibt es keinen Hinweis auf sein Zugegensein. Die Dusche ist trocken, nach dem vertrauten Duft seines Gels schnuppere ich vergeblich. Mir bleibt im Moment nur übrig, mich seufzend meiner Morgentoilette zu widmen und nicht weiter über seine Abwesenheit nachzudenken. Automatisch erledige ich die gewohnten Reinigungsrituale und ziehe mich für den Tag an. Ein Hosenanzug mit einer weißen Bluse ist bestimmt das Passende für diesen Freitag im Mai.

Doch allmählich und trotz aller Routine kriecht wie langsam steigendes Wasser Unbehagen in mir hoch. Das stille Haus ohne die Geräusche meines Mannes belastet mein Nervenkostüm diesmal mehr als gewöhnlich. Mein Unterbewusstsein fängt an, unruhig zu werden und Fragen zu stellen. Wo kann er nur sein und welche Tätigkeit nimmt ihn so in Anspruch, dass er mich nicht informieren kann? Das hat nichts mehr mit Normalität zu tun!

Bedrückt gehe ich hinunter in das Erdgeschoss. Auch hier sieht es genauso aus wie am gestrigen Abend, bietet mir also auch keine Aufklärung für Clarks Nichtpräsenz.

Eventuell gibt es Antworten auf einem der Fernsehsender. Doch soviel ich auch von einem Kanal zum anderen zappe, in keinem der vielen TV-Kanäle ist etwas von einer Superman-Aktivität zu sehen oder wenigstens zu hören. Filme und Daily Soaps, Kochrezepte, Tele-Gym, Einkaufstipps und auch verschiedene Nachrichten bekomme ich auf den Monitor. Doch leider kein Fetzchen seines Capes. Geschweige ihn selbst!

Noch nicht einmal auf ‚Metropolis News Network‘, dem Lokalsender, der nur zu gerne über den Helden und seine Aktionen berichtet. Von keinem nächtlichen Superman-Einsatz wird mitgeteilt.

Gegen die stetig wachsende Unruhe kann ich mich nicht mehr wehren. Sie hat mich vollkommen im Griff. Voller Beklemmung zwinge ich mich dazu, Kaffee zu kochen und einen Toast zu rösten. Aber ohne Clark und mit dem Unwissen über den Grund seiner Abwesenheit schmeckt mir das Frühstück überhaupt nicht. Nur einen kleinen Bissen Toast bekomme ich hinunter. Er nimmt an Volumen stetig zu und wird immer trockener in meinem Mund. Als würde ich Styropor essen. Vor innerer Unrast trinke ich auch nur eine halbe Tasse Kaffee. Der Berg der Besorgnis in mir wächst kontinuierlich, mit keinem an den Haaren herbeigezogenen Argument kann ich mich selbst beruhigen.

„Lois, denk nach“, klingt es in mir. Wenn kein Rettungseinsatz der Grund ist, welche Möglichkeiten kann es dann noch für seine Abwesenheit geben? Seine Eltern! Bei ihnen könnte ich anrufen. Vielleicht ist einer von ihnen plötzlich krank geworden. Vielleicht hat Clark in der Nacht noch einen Anruf von ihnen bekommen. Vielleicht! Eine kleine Hoffnung!

Aber hätte er mir in diesem Fall nicht wenigstens eine Nachricht hinterlassen oder schon angerufen? Der Anrufbeantworter gibt keine Blinkzeichen von sich. Der stetig leuchtende rote Punkt an dem Gerät strahlt etwas Bedrohliches aus, wie das glühende Auge eines Raubtieres.

Ohne große Erwartung drücke ich die Kurzwahl. Das Freizeichen ertönt, es wird abgenommen. Marthas Stimme ist etwas atemlos, sie muss wohl mehr gelaufen als gegangen sein: „Hallo?!“

„Martha, hallo, ich bin es, Lois. Geht es Euch beiden gut?“ Ich versuche meine Stimme nicht zu schrill und aufgeregt klingen zu lassen: „…Bitte, ist es möglich, dass Clark bei Euch ist?“

Meine Schwiegermutter am anderen Ende der Leitung atmet ganz tief ein. Dann ertönt ihre Stimme, langsam und besänftigend: „Danke, Lois! Bei uns ist alles in Ordnung. Aber ganz ruhig, Kind. Seit wann vermisst du ihn?“

Obwohl ich mir keine Hoffnung gemacht habe, tut die Enttäuschung weh. Der Kloß in meinem Hals wird immer dicker: „Martha, es tut mir leid. Ich habe plötzlich eine so schreckliche Angst um ihn. Kurz vor Mitternacht ist er auf den Hilferuf einer Frau los geflogen. Seit dem habe ich nichts mehr von ihm gehört. Auf keinem Kanal ist etwas von Supermans eventueller Tätigkeit gezeigt oder gesagt worden. Martha, ich fühle mich so… so hilflos wie noch nie! Wo kann er nur sein? Moment…, da kommt gerade auf MNN ein Bericht über einen Schiffsbrand auf dem Hob`s River. Vielleicht taucht er da auf!“

Mit dem Hörer in der Hand und Martha am anderen Ende in Smallville starre ich wie gebannt auf den Bildschirm. Mir ist klar, dass Martha auch sofort diesen Sender einstellen wird. Und mit Sicherheit weiß ich, dass Superman, wenn er denn dazu in der Lage sein sollte, bei dieser Katastrophe zu Hilfe eilen wird.

Auf dem Monitor ist das Schiff zu sehen, aus dem Flammen hochsteigen. Ein Feuerwehrboot nähert sich im Eiltempo der Unglücksstelle. Seine hochschießende Wasserfontäne muss jeden Moment den brennenden Kahn erreichen. Zwei Schiffe der Wasserschutzpolizei sind schon vor Ort. Auch zwei Hubschreiber umkreisen wie zornige Hornissen die Unglücksstelle, allerdings bewegen sich alle in gebührender Entfernung von dem Havaristen.

Denn eine Explosion der Tanks wird befürchtet. Sekündlich kann die Detonation erfolgen, wie die Reporterin vor Ort mitteilt. Mit einer gar nicht sachlichen Stimme berichtet sie, dass in den unteren Räumen noch zwei Menschen vermutet werden. Ihre Kajüten sind wohl vom Feuer eingekreist. Die übrige Besatzung hat sich mit Sprüngen über Bord in Sicherheit bringen können und sind von den Polizeibooten aufgenommen worden.

Immer wieder schaut die Sprecherin während ihres Berichtes suchend zum Himmel, bis sie sich nicht mehr beherrschen kann und ausruft: „Superman, wo bist du? Du bist der Einzige, der diese Menschen noch retten kann!“ Ein Schwenk der Kamera zeigt den blauen Himmel, an dem absolut keine blau-rot gewandete Gestalt auftauchen will.

„Bitte komm doch, Clark, bitte!“, flehe ich inbrünstig. Süßlichen Blutgeschmack habe ich plötzlich im Mund. Vor lauter Aufregung habe ich mir wohl auf die Lippe gebissen.

Superman erscheint nicht. Dafür explodiert mit einem ohrenbetäubenden Knall und einem Feuerwerk das Schiff. Wie ein Konfettiregen fallen in Qualm und Dampf Bruchstücke ins Wasser zurück. Die Schreie der Zuschauenden erklingen wie ein einziger.

Mir gellt mein eigener Entsetzensschrei in den Ohren. Jetzt ist mir sonnenklar, dass Clark etwas geschehen sein muss! Normalerweise hätte ihn nichts davon abhalten können, diese Menschenleben zu retten! Für seinen eisigen Atem wäre es ein Leichtes gewesen, das Feuer einzudämmen und zu löschen.

In weiter Ferne erklingt eine Stimme. Martha ruft immer wieder laut meinen Namen: „Lois, Lois, Lois!“

Nur mit einer seltsam gepressten Stimme kann ich mich melden: „Ja, Martha?“ In der aus dem Hörer hallenden Stimme schwingen mühsam zurückgehaltene Tränen: „Lois, wir kommen! Bis später!“

Ich nicke nur, obwohl ich genau weiß, dass Martha das gewiss nicht sehen kann. Sprechen kann ich im Moment nicht mehr. Wie in Trance lege ich den Hörer zurück.

Langsam dringen Worte eines TV-Kommentators an mein Ohr und in mein Bewusstsein: „Warum ist Superman nicht erschienen? Nach unseren Erkenntnissen gibt es auf der Welt kein Ereignis, in das er zurzeit involviert wäre. Das lässt uns die große Frage stellen: Superman, wo bist du? Was ist los mit dir?“ Ein halb bestürztes und halb empörtes Gesicht schaut mir vom Bildschirm entgegen. Kurzentschlossen drücke ich den Ton weg. Das Bild will ich halten, vielleicht…!

Der Schock sitzt tief in mir! Aber irgendwie muss ich jetzt ein wenig Normalität einkehren lassen. Am besten sollte ich zum Daily Planet fahren, mich einfach mit unserer Arbeit beschäftigen. Doch so sehr ich mich auch bemühe, mir fällt noch nicht einmal mehr ein, woran Clark und ich gestern recherchiert haben. Nein, ich bin mir sicher, ein fruchtbares Arbeiten ist unter diesen Umständen, unter dieser seelischen Belastung, nicht möglich. Meine Gedanken würden sich doch immer nur auf dieses Problem konzentrieren.

Aber Perry muss informiert werden, warum das heißeste Team der Stadt nicht in der Redaktion erscheinen kann.
Doch was sage ich ihm? Welche Begründung kann ich für unser Fernbleiben anbringen? Die Wahrheit? Dass Clark verschwunden wäre? Wieder einmal gleichzeitig mit Superman? Nein, das geht doch wirklich nicht. Eine Lüge muss herhalten.

Der Druck auf die Kurzwahltaste zaubert mir in kurzer Zeit die Stimme von Perry White herbei. Seine Meldung, das knappe und brummige: „Ja?“, gibt mir eigenartigerweise etwas Kraft: „Chief, Lois hier! Ich hab eine schlechte Nachricht.“

Sofort unterbricht er mich energisch. Sein besorgtes Gesicht mit den großen Augen kann ich mir genau vorstellen: „Lois, was ist mit Superman los? Warum hat er nicht bei dem Schiffsbrand geholfen? Wissen Sie und Clark etwas Genaueres?“ Wie eine spannungsgeladene Melodie werden diese Worte vom Trommeln seiner Finger auf der Schreibtischplatte untermalt.

Tief einatmen! Einen schweren Seufzer kann ich nur soeben vermeiden: „Chief, ich weiß gar nichts. Und Clark…, Clark ist krank. Er hat starke Magen-Darm-Probleme. Es geht ihm gar nicht gut. Darum möchte ich heute bei ihm bleiben. Mein Dad will gleich vorbei kommen. Das Wochenende hätten wir ja sowieso frei. Am Montag geht es ihm sicher wieder besser.“ …Oh, Perry, verzeih mir bitte diese Unwahrheit!

Wie gut kann ich nachfühlen, wie es Clark in den zwei Jahren zu Mute gewesen sein muss. Bis ich selbst Supermans Identität entdeckt habe. Immer wieder musste er Ausreden erfinden, die im Grunde genommen dicke Lügen waren. Aufpassen, dass er sich nicht versprach. Alles gut durchdenken, dass er keinen Fehler machte und keine Angriffsfläche bot. Sozusagen ein Tanz auf Messers Schneide!

Unser Chefredakteur unterbricht meinen Gedankengang: „Und…, was könnte mit Superman sein?“ Hilfesuchend blicke ich auf die gegenüberliegende Wand, als ob die Gründe dort abzulesen wären: „Chief, ich habe auch im TV die Schiffsexplosion gesehen. Es muss etwas mit ihm geschehen sein, sonst wäre er dort ganz bestimmt erschienen!“
Und niemand kann das so gut beurteilen wie ich!

Obwohl ich Perry White nicht sehen kann, weiß ich genau, dass er jetzt nickt: „Lois, das meine ich auch! Haben Sie eine Idee? Sie beide kennen ihn doch am besten. Könnte ich etwas tun?“ Die ganze Situation muss ihn hart getroffen haben. Während des ganzen Gespräches hat er nicht ein einziges Mal Elvis erwähnt!

Ideen, wo seid ihr? Was würde ich dafür geben, wenn mir etwas einfallen würde: „Chief, ich arbeite daran. Als erstes könnten Sie vielleicht in der Abendausgabe eine Suchaktion starten. Das Schiffsunglück ist ja ein aktueller Aufhänger. Wer hat in der letzten Nacht irgendwas von Superman gesehen? Vielleicht gibt es Zeugen für eine von seinen Aktionen. Und sonst? Ich….“

Die ganze Zeit rumort etwas in meinem Unterbewusstsein, jetzt kristallisiert sich ein Gesicht heraus und taucht vor meinem inneren Auge auf: „…Ach, Chief, gerade kommt mir etwas in den Sinn. Ich muss nachdenken, in Ruhe überlegen! Wenn mein Dad da ist und sich um Clark kümmert, könnte ich einen Besuch im Gefängnis in der Abteilung für psychiatrische Schwerverbrecher machen. Das wäre eine Möglichkeit! Chief, wenn ich meine Idee durchdacht habe und klarer sehe, werde ich Ihnen die Zusammenhänge erklären. Ich melde mich gleich noch einmal wieder!“ Perrys Antwort höre ich schon nicht mehr. Ich habe den Hörer aufgelegt.

Wie ein gefangenes Wildtier laufe ich im Wohnzimmer hin und her. Meine Gedanken überstürzen sich.

Ein Bild ist in mir hochgestiegen. Das Bild des Mannes, der Superman so hasst, wie kein anderer auf der Welt: Tempus, der Reisende aus der Zukunft. Durch Supermans Tod will er die Entstehung Utopias verhindern. Utopia, die zukünftige Welt voller Menschlichkeit, Frieden und Gerechtigkeit. Ein Menschheitstraum, der durch Superman verwirklicht werden soll. Der aber der Mentalität dieses Tempus‘ vollkommen entgegengesetzt ist.

Es ist erst drei Monate her, da hatte er die amerikanische Bevölkerung mental so manipuliert, dass sie ihn, obwohl er vollkommen unbekannt war, zum Präsidenten wählte. Endlich sollte ihm das gegeben werden, was er so sehr ersehnte: Macht! Er hatte nicht die geringsten Skrupel, für dieses Ziel Menschen zu morden.

Superman, den Einzigen, der ihm hätte gefährlich werden können, hatte er überlistet und ihn durch ein explodierendes Zeitfenster in einen Zeitstrudel ohne Vergangenheit und Zukunft verbannt. Das Kontinuum löste sich langsam in Nichts auf. Mein Ehemann schien unrettbar verloren.

Zum Glück kam Herbert George Wells der Menschheit und uns zu Hilfe. Er hatte aus einem Parallel-Universum Clarks alternative Existenz mitgebracht. Diesem Superman gelang es schnell, Tempus das Handwerk zu legen und Wells schaffte es, meinen Clark zu retten.

Seit damals sitzt Tempus auf der Gefängnisinsel in einem Hochsicherheitstrakt für kriminelle Psychopathen ein.

Außer ihm gibt es meines Wissens keinen anderen Außenstehenden, der Clarks Doppelidentität kennt. Und dieser Teufel weiß auch, welcher Stoff Superman gefährlich werden kann: Kryptonit!

Mein Herz klopft zum Zerspringen. Ja, das muss des Rätsels Lösung sein. Irgendwie ist Tempus die Flucht gelungen und will gleich wieder Superman vernichten. Wahrscheinlich hat er drei Monate an diesem Plan gearbeitet!

Mit dem Ergebnis meiner Überlegungen bin ich für den Augenblick zufrieden. Als Erstes muss ich mich unbedingt vergewissern, ob diese Theorie Hand und Fuß hat. Ein Besuch auf Stryker`s Island ist angesagt. Perry muss jetzt alle seine Beziehungen spielen lassen, um mir eine Besuchserlaubnis zu beschaffen! Was ihm sicher nicht schwer fallen dürfte!

Schon spüre ich den Hörer kühl aber trotzdem brennend heiß in der Hand. „Chief, soweit ich weiß, kennen Sie doch den Direktor von Stryker's Island…!“

~*~*~*~*~

Und ‚Stryker's Island‘ heißt auch das zweite Kapitel

:superman:

Statistik: Verfasst von Gelis — Fr 17. Mai 2013, 19:53 — Antworten 10 — Zugriffe 21057


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2013-05-15T18:10:18+01:00 2013-05-15T18:10:18+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1842&p=18790#p18790 <![CDATA[FDK: Nur ein Date]]> Die Szene an sich ist auf jeden Fall sehr Lois. Ich kann mir gut vorstellen, wie sie einerseits Bauchschmerzen wegen des Dates hat und andererseits in ihrem Perfektionismus aber auch ja nichts falsch machen will. Das ist die typische Lois-Mischung von wollen und nicht-wollen, die uns die Serie über begleitet hat. Das "wolltütig" hast du auf eine interessante Art und Weise eingebaut. Ich hatte keine Ahnung, dass es Leute gibt, die diese Buchstabenvertauscherei in mehr als einem Satz bringen und dass es überdies auch noch eine Bezeichnung für diesen Spleen gibt. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich persönlich in meinen fanatischen Versuchen den Charakteren der Serie so treu wie möglich zu bleiben ein ganz klein wenig damit gehadert habe, dass du Lucy etwas angedichtet hast, was so ohne jede Basis ist. Andererseits wissen wir natürlich sehr wenig über Lucy, also ist da künstlerische Freiheit natürlich gestattet und ich habe absolut kein Recht zu meckern, da ich mich selbst an keiner dieser Drei-Wort-Herausforderungen versucht habe. Ist wie gesagt auch nur mein ganz persönlicher Geschmack und über den lässt sich ja bekanntlich streiten.
Das Ende fand ich dann allerdings etwas abrupt. Da überlegt sie erst so wahnsinnig lange unsicher an ihrem Kostüm herum und dann ist sie sich plötzlich ganz sicher, dass alles passt? Kam mir etwas zu schnell. Vor allem um den Gag mit den Hausschuhen wirkunsvoll in Szene zu setzen hätte da etwas mehr emotionale Spannung gut getan. Wieder mal mein persönlicher Eindruck. So das war jetzt glaube ich das längste Feedback von mir - ever. Ich höre jetzt mal besser mit dem Meckern auf. Obwohl ich eigentlich nicht meckern will, auch wenn es vielleicht jetzt so geklungen hat. Die Geschichte hat mir ehrlich gefallen, ich hoffe, dass ist trotzdem rausgekommen. Mmhh, vermutlich nicht...

Also ein neuer Versuch: Insgesamt schöne Szenerie, man kann sich gut in Lois' emotionale Untiefen hineinfühlen. :thumbup: :thumbup: Ich hab mich vor einem Date auch schon so gefühlt, wobei ich da nicht krampfhaft versucht habe mich aufzubrezeln - da ist eh nix mehr zu retten. ;)

Statistik: Verfasst von Vega — Mi 15. Mai 2013, 18:10 — Antworten 5 — Zugriffe 10634


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2013-05-04T11:00:14+01:00 2013-05-04T11:00:14+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1840&p=18744#p18744 <![CDATA[[Plotbunny 2013] Nur ein Date]]>

Hausschuhe – wolltütig – kratzen

gewählt und in diese kleine Story integriert.

Disclaimer: Die Protagonisten sind, wie ihr alle wisst, nicht meine Erfindung. Ich habe nur ein etwas anderes Szenario für sie erdacht. Natürlich verdiene ich auch keinen Cent damit.


Nur ein Date


Die Sonne blinzelte in das Apartment. Streifte mit ihren Strahlen auch einige Kleidungsstücke, die kreuz und quer im Zimmer verteilt waren.

Doch das Wetter am heutigen Abend interessierte die Verursacherin dieser Unordnung nicht im Geringsten. Es hätte im Moment schneien, in Strömen regnen oder alles Mögliche passieren können; sie gönnte der Welt da draußen nicht einen einzigen Blick oder Gedanken. Dafür herrschte in ihrem Gemütsleben genau wie in dem Zimmer ein zu großes Chaos.

Weil sie verwirrt war. Verwirrt und aufgeregt. Was sie absolut nicht verstehen konnte.

Sie war doch sonst so hart im Nehmen. Sie, Lois Lane, Enthüllungsreporterin des Daily Planet. Mit was für besorgniserregenden, ja manchmal sogar lebensbedrohenden Situationen war sie bisher schon konfrontiert worden.

Doch ihrer Meinung nach hatte sie cool und souverän all das gemeistert, was ihr bei der Ausübung ihres geliebten Berufes an Schwierigkeiten im Weg gestanden hatte. Ja, gut, in den letzten anderthalb Jahren hatte Superman manchmal helfend eingegriffen und sie aus einigen Notlagen befreit. Aber mit Fug und Recht konnte sie behaupten, dass sie auch vieles allein bewältigt hatte und oft genug Herrin der Lage gewesen war.

Allerdings, was heute als Problem ihrem Herzen eine höhere Schlagfrequenz verpasste, hatte nur indirekt mit ihrem Beruf zu tun.

Denn diesmal vermischte er sich mit ihrem Privatleben. Eigentlich konnte sie es immer noch nicht verstehen. Sie hatte tatsächlich ihrem Teamkollegen Clark Kent für heute Abend nach längerem Zaudern ein Date zugesagt. Unglaublich! Das widersprach all ihren Prinzipien. Der Teufel mochte wissen, weshalb sie sich darauf eingelassen hatte! Und in einer halben Stunde wollte er sie abholen.

Nur noch eine halbe Stunde!

Fünfmal hatte sie sich bis jetzt umgezogen, immer unzufrieden mit dem Ergebnis und ihrer Erscheinung. Auch jetzt starrte sie wieder missbilligend auf ihr Spiegelbild.

Sicher, das schwarze Kleid machte sie noch schlanker als sie schon war und auch Makeup und Frisur sahen nicht schlecht aus, waren ganz annehmbar! Aber trotzdem, immer noch überwog die Skepsis in ihrem musternden Blick. Sollte sie es noch einmal mit einem anderen Kleid und einer etwas anderen Frisur versuchen? Würde die Zeit reichen? Oder wäre diese neuerliche Maßnahme sowieso sinnlos, da sie heute Abend allem Anschein nach mit nichts zufrieden war?

In ihre Überlegungen hinein schrillte das Telefon. Vor Schreck über dieses unerwartete Geräusch ließ sie ihre Haarbürste fallen. Das war bestimmt Clark. Sicher würde er jetzt aus welchen Gründen auch immer ihr Date absagen.

Doch als sie sich etwas atemlos meldete, erklang am anderen Ende die lustige Stimmer ihrer Schwester Lucy, die offenbar übermütigster Laune war: „Hi, Lois, Lesterschwein, wie ist es? Wollte nur wissen, wie’s dir so geht. Hörst dich aber nicht gerade leraxt an!“

Lois atmete tief durch, zu ihrem eigenen Erstaunen vor Erleichterung: „Lucy, du bist es. Wie schön! Ach, weißt du, ich bin im Moment so richtig fertig. Einfach fix und alle!“

Lucy lachte leise: „Hey, was ist? Bist du einem wolltütigen Hund begegnet oder in einen Bornendusch gefallen, der dich vollkommen kervratzt hat? Oder schmeckt dir auf einmal die Bartzitterschokolade nicht mehr?“

Das war typisch Lucy, für diesen Spoonerismus hatte sie schon immer eine Vorliebe gezeigt. Obwohl Lois herzhaft über diese Buchstabenvertauschungen lachen musste, minderte das ihre Nervosität kein bisschen: „Nichts von alledem, Lucy. Du wirst dich sicher über mich amüsieren. Imgrunde genommen ist es nichts Außergewöhnliches. Ich hab einfach nur ein Date mi…“

Blitzschnell fiel Lucy ihr ins Wort: „Doch nicht mit diesem knackigen Jungen, deinem Partner Clark? Der mit dem tollen Body, über den du dich lang und breit ausgelassen hast? Ohlala!"

Mit einem großen Seufzer bestätigte Lois die schwesterliche Vermutung: „Ja, mit ihm, Schwesterlein. Nur begreife ich meine Aufregung nicht. Das ist doch nicht das erste Date in meinem Leben!“

„Oh, oh!“, kicherte Lucy, „das lässt aber tief blicken. Du hast dich doch nicht in ihn verknallt? Verstehen könnte ich das ja!“

Bloß gut, dass Lucy nicht sehen konnte, dass ihr die Röte ins Gesicht stieg: „Wo denkst du hin! Du weißt doch, mein ganzes Herz gehört nur einem: Superman!“

Klang da in Lucys Antwort etwa ein liebevoll-spöttischer Ton? „Ja! Ja! Natürlich! Superman! Wenn du meinst, Hesterschwerz! Aber was bedrückt dich denn dabei? Offensichtlich scheinst du doch Manschetten vor diesem Date zu haben, oder?“

„Ja, sieht so aus, Lucy.“ Kleine Pause, dann schoss es aus ihr heraus: „Du, sag mir! Was soll ich nur tun, wenn er versucht mich zu …küssen?“ Endlich ließ sie ans Tageslicht, was die ganze Zeit in ihrem Unterbewusstsein lauerte und innerlich an ihr knabberte.

Aber ihre Frage konnte Lucy anscheinend nicht erschüttern. Im Gegenteil. Die Vorstellung dieser Eventualität schien einen Begeisterungssturm in ihr zu entfachen. Ihre Stimme überschlug sich fast: „Hoffentlich, Lois! Hoffentlich versucht er das! Lass es dir ja gefallen, erwidere sogar seinen Kuss. Dann wirst du mit Bestimmtheit fühlen, ob er dir etwas bedeutet. Und vielleicht verabschiedet sich Superman dann sogar aus deinem Herzen! Und…!“

Lucy machte eine bedeutungsvolle Pause: „…Und, falls es dir doch unangenehm sein sollte, kein Problem. Du ziehst doch auch keine Pullover ein zweites Mal an, die kratzen, oder?“ Was für ein Vergleich! Aber sie musste über diese Worte staunen. Obwohl Lucy die Jüngere von ihnen beiden war, schien sie in dieser Beziehung weitaus mehr Erfahrung zu besitzen.

„Ach, Lucy, ich fühle mich so „Jein“ in dieser Situation. Einfach hin und her gerissen. Vielleicht bilde ich mir auch zu viel ein und es passiert rein ga…“ In ihre Worte hinein ertönte ein Klopfgeräusch an der Tür in Verbindung mit Clarks Stimme: „Lois, ich bin’s!“

Gehetzt raunte sie in den Hörer: „Lucy, um Himmelswillen! Da ist er schon! Bloß gut, dass ich fertig bin. Nur rein lassen kann ich ihn nicht, hier sieht’s katastrophal aus. Bye, ich ruf dich morgen an und erzähl dir alles.“

Ohne auf den Abschiedsgruß der Schwester zu warten, legte sie auf, nahm ihr Täschchen und öffnete die Tür: „Hi, Clark, ich bin soweit!“

Fast bekam sie ihren Mund nicht mehr zu. Verdammt, was sah der Junge gut aus! Er schien auch einige Zeit in sein Outfit investiert zu haben. Seine Frisur hätte jedem Popstar zur Ehre gereicht. Ein elegantes, endlich einmal hervorragend sitzendes Jackett umspielte die Körperformen, die sie einmal ganz unbedeckt hatte bewundern dürfen. Zudem stieg ein feiner Duft höchst angenehm in ihre Nase.

Und auch ihre eigene Mühe schien sich gelohnt zu haben, denn er ließ nach einem intensiven Blick auf ihr Gesicht und ihre Figur ein anerkennendes Pfeifen durch die Zähne und meinte nur: „Wow!“

Verlegen wandte sie sich um, schloss ihre Tür ab und sagte etwas heiser: „So, wir können gehen!“

Beim Umdrehen bemerkte sie seinen erstaunten Blick, der sich in einen absolut amüsierten verwandelte. Nur mit Mühe und Not konnte er seine Heiterkeit im Zaume halten. Wie hypnotisiert starrte er auf ihre Füße: „Im Ernst, Lois, wirklich sooo…? In Hausschuhen…?“


:superman:

Statistik: Verfasst von Gelis — Sa 4. Mai 2013, 11:00 — Antworten 2 — Zugriffe 9664


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2013-04-22T22:21:23+01:00 2013-04-22T22:21:23+01:00 http://superman-forum.net/viewtopic.php?t=1837&p=18667#p18667 <![CDATA[FDK- Dunkle Stunden]]> Dein Schreibstil hat sich echt gut entwickelt. Vielen Dank für diese Geschichte!

Statistik: Verfasst von Vega — Mo 22. Apr 2013, 22:21 — Antworten 5 — Zugriffe 10524


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