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[L'Arc~en~Ciel] Wie ein Fisch im Wasser

Alle FanFiction, das anderen Fandoms als Superman zuzuordnen ist

[L'Arc~en~Ciel] Wie ein Fisch im Wasser

Beitragvon KitKaos » Sa 8. Jan 2011, 13:44

Diese kleine RPF-Story ist schon ein kleines bisschen älter, aber ich mag sie einfach immer noch sehr gern. Und würde natürlich auch gerne eure Meinung dazu hören - egal ob positiv oder negativ!

Disclaimer: L'Arc gehören mir nicht (ansonsten säße ich nicht hier), sondern nur sich selbst, und das seit inzwischen 20 Jahren, yay! Die Ereignisse in dieser kleinen Gedankenspielerei sind sämtlich frei erfunden. Die ursprüngliche englische Übersetzung des Songtexts stammt von centigrade-j.com, die Übersetzung ins Deutsche ist von mir.


~*~

Wie ein Fisch im Wasser


Das ist einfach nur peinlich! ging es Hideto Takarai zum wiederholten Mal durch den Kopf, während er sich gedankenverloren umsah. Was mach ich hier eigentlich?... Was mache ich hier? Ich möchte für immer hier bleiben und deinem Lächeln zusehen, ich will jeden einzelnen Moment in deinen Augen leben...

Eigentlich wollte er nicht bleiben, ganz im Gegenteil! Trotzdem legte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Beinahe schon wie aus dem Nichts hatte er ganz unbewusst den Songtext wiederholt, den er selbst vor gar nicht so langer Zeit geschrieben hatte, den Songtext zu Tetsus bittersüßer Melodie, den Songtext zu Hitomi no Jyuunin. Es stimmte schon, es war ein wunderschöner Song.

Aber in diesem Augenblick war es nichts anderes als eine Übersprungshandlung!

Eigentlich wäre es ja ein erinnerungswürdiger Tag: Er vergaß regelmäßig Songtexte, ob im Studio, bei Konzerten oder Auftritten spielte dabei keine Rolle. Aber – und darauf war er stolz – er war relativ kreativ im Ausdenken von Texten geworden, die er stattdessen singen konnte. Und Hitomi no Jyuunin bildete da keine Ausnahme.

Aber das war jetzt völlig nebensächlich! Hyde verbannte mit aller Kraft all diese angenehmen, freudigen Gedanken in die hinterste Ecke seines Kopfes, um sich auf die vor ihm liegende Aufgabe zu konzentrieren, so sehr er es auch hasste. Schließlich wollte er es so bald wie nur irgendwie möglich hinter sich haben.

Er mochte es nicht, sich vor anderen Leuten zu blamieren. Natürlich war ihm bei weitem nicht so viel peinlich und er war nicht so verschlossen wie Tet-chan, wenn es um seine Fehler und Macken ging, oder so zurückhaltend wie Yukki, aber das hieß sicher nicht, dass er sich gerne zum Affen machte. Das hatte er bereits oft genug! Er musste nur an dieses eine All Night Nippon Interview zurückdenken und er konnte fast spüren, wie ihm erneut die Schamesröte ins Gesicht stieg. Doch er war nach wie vor der festen Überzeugung, dass sie damals irgend etwas in seinen Champagner gemischt hatten!

Wie war er also hier gelandet? Tja, wer auch immer 'sie' gewesen waren bei All Night Nippon – ganz offensichtlich steckte seine geliebte Megumi mit ihnen unter einer Decke bei ihrem Plan, ihn auf ewig zu blamieren. Sie hatte ihn dazu gezwungen. Sie musste ihm irgendwas ins Essen gemischt haben, dass er allen Ernstes zugestimmt hatte!

Verdammt, war das nass hier! Nicht dass Hyde kein Wasser mochte. Er mochte es sogar sehr, dafür seine Zähne zu putzen, in Form einer schön heißen Badewanne oder eines kühlen Schlucks für seine ausgetrocknete Kehle zwischen Songs bei Auftritten.

Aber bis zu den Brustwarzen in verdammt-noch-mal-viel-zu-kaltem Wasser zu stehen, nackt bis auf ein Paar Badeshorts, die einem um die Oberschenkel waberten wie irgendeine seltsam falschfarbige Qualle, und rosarote Schwimmflügel an den Oberarmen, zusammen mit einer Horde lästiger Bälger um ihn herum – das war etwas, das Hyde überhaupt nicht mochte!

Zugegeben, eine der Blagen war sein eigener Sohn, aber das war ihm momentan mehr als gleichgültig. Sein Kind wollte schwimmen lernen. In Ordnung. Er hätte den Kleinen ohne viel Federlesen einfach ins Wasser werfen sollen – das wäre sowieso die schnellste Art gewesen.

Doch Megumi war dagegen gewesen. Stattdessen hatte sie ihr Kind für einen Schwimmkurs angemeldet – und ihren Ehemann gleich mit, als sie herausfand, dass er auch nicht schwimmen konnte. Natürlich hatte Hideto Takarai Einspruch erhoben. Er hatte Einspruch erhoben und protestiert und mit ihr gestritten und geweint und sie verzweifelt angefleht. Das Kind wollte schwimmen gehen, warum musste ausgerechnet er mitgehen?! Weil es peinlich war, nicht schwimmen zu können. Megumi hatte ihn soweit gebracht, dass er ihr da zustimmte, wenn auch widerwillig. Beim Abendessen! Warum hatte sie nicht warten können, bis er damit fertig war, das Essen zu genießen, das sie gekocht hatte?! Zum Teufel mit dieser Frau! Was er für sie alles erleiden musste!

Die folgenden Tage waren die Hölle auf Erden gewesen. Irgendwie hatten seine Band-Kollegen Wind von der ganzen Sache bekommen. Tja, das Problem dabei war, dass er sie täglich sah. Und sie konnten einfach nicht aufhören, ihn damit aufzuziehen. War ja klar! Sie hatten ihm sogar die hellrosa Schwimmflügel geschenkt, hübsch verpackt in Doraemon-Geschenkpapier. Das war der Moment gewesen, in dem Hyde beschlossen hatte, mal wieder etwas an seiner Solo-Karriere zu arbeiten.

“Takarai-san? Ist alles in Ordnung bei Ihnen?” Die junge Schwimmlehrerin war mit einem besorgten Gesichtsausdruck zu ihm herüber gekommen. Herrgott, war sie jung! Hyde hätte fast ihr Vater sein können. Und doch folgte er hier ihren Anweisungen wie der Rest des Kurses auch.

Aber er musste wohl wirklich mitgenommen und sehr weit weg ausgesehen haben. Er war so in seine Gedanken versunken gewesen, dass er nicht einmal mitbekommen hatte, wie der Lärm um ihn herum leiser geworden war, als die Bälger sich mehr oder weniger zur anderen Seite des großen Schwimmbeckens gearbeitet hatten. Und jetzt hatte er damit die Aufmerksamkeit dieses Mädchens auf sich gezogen. Alles was er wollte war nach Hause gehen. Bitte!

~*~


Eine Woche später:

“Warum so in Eile, Doiha-chan?” fragte Tetsu, ein belustigtes Grinsen auf den Lippen trotz der Erschöpfung, die ihm nach einem langen, harten Arbeitstag klar ins Gesicht geschrieben war.

Hyde war gerade geschäftig dabei, sich zum Gehen fertig zu machen. Er musste immer noch die Blage von der Vorschule abholen, bevor er wieder schwimmen gehen konnte.

Ohne dabei in seiner Geschäftigkeit innezuhalten, grinste er seinen Bandleader schelmisch an. “Ich wette, das würdest du jetzt gern wissen, hm?”

Die Sticheleien und Scherze darüber, dass er ja jetzt einen Schwimmkurs besuchte, waren die ganzen letzten Tage nicht abgerissen. Dann war der Punkt gekommen, als er schlichtweg aufgehört hatte, den anderen irgendwas davon zu erzählen. Das hatte sich als die beste Strategie erwiesen und sie hatten fast mit dem Thema aufgehört, auch wenn Hyde genau sehen konnte, dass sie alle neugierig über den aktuellen Stand der Dinge waren. Und vor allem Ken hatte dann auch hin und wieder direkt nachgefragt. Hyde hatte es ihm allerdings nicht gesagt.

Die Wahrheit war, dass er nur noch schwer die Begeisterung zurückhalten konnte, die sich über die letzten Tage bei ihm eingestellt hatte. Sobald ihm die Schwimmlehrerin erst einmal gezeigt hatte, wie er tatsächlich ohne die dämlichen Schwimmflügel überleben konnte, war das eigentliche Schwimmen ein Kinderspiel gewesen. Und er liebte es! Mehr als einmal war es nun schon so gewesen, dass sein Sohn ihn daran erinnern musste, dass er noch familiären Verpflichtungen nachkommen und deshalb aus dem Wasser kommen musste und das alles.

Mit einem breiten Grinsen schloss Hyde den letzten Knopf an seinem Mantel. Er nickte noch einmal Tetsu zu, “Bis morgen, Tet-chan!”

Und ohne ein weiteres Wort brach er zum Schwimmbad auf.

ENDE
"I am Clark Kent. I need to be Clark. I'd go crazy if I'd have to be Superman all the time."

"Creativity is the residue of time wasted." (Albert Einstein)

"The future is there ... looking back at us. Trying to make sense of the fiction we will have become. And from where they are, the past behind us will look nothing at all like the past we imagine behind us now. ..."
-- ("Pattern Recognition", William Gibson)
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