Offenbarungs-Reihe

seit ein paar Tagen geistert mir so eine Szene durch den Kopf und ich musste sie dann auch gleich aufschreiben. Ich habe das an einem Tag geschrieben, in ca. drei Stunden. Es ist auch so ein wenig der Versuch, ob ich auch Einteiler kann.
Zeit, irgendwo nach der 4. Staffel
Ich habe das so spontan runtergeschrieben, dass ich es diesmal ohne Beta poste, ist also alles mein Mist.
Disclaimer: Die Serie "Superman - die Abenteuer von Lois & Clark", Clark Kent, Lois Lane, Daily Planet, Metropolis, Krypton – all das gehört nicht mir und die Charaktere auch nicht, sondern denen, die die Idee hatten, Jerry Siegel, Joe Shuster oder DC-Comics, um nur einige zu nennen. Nur die Idee für diese Geschichte ist meine. Ich schreibe nur für mich, und verdiene kein Geld damit.
Über Kommentare (und damit meine ich wirklich positive wie negative) würde ich mich natürlich riesig freuen.
Offenbarung I
Ellen Lane war den ganzen Tag über schon nervös. Es war aber auch wirklich eine Frechheit, was ihre älteste Tochter sich da mal wieder geleistet hatte, sie musste ja schon immer irgendwie anders sein. Lois konnte nie einfach den vorgeschriebenen Weg gehen, immer machte sie, was sie wollte. Aber das hier war einfach nur gemein. "Clark und ich möchten euch beide um eine Unterredung bitten, es ist wichtig. Redet bitte mit niemanden darüber und kommt beide zum Kaffee zu uns."
Pah, eine Unterredung! Was konnte das bitte schon sein? Lois und Clark waren jetzt siebeneinhalb Jahre verheiratet und natürlich mussten sie nach Außen die Fassade wahren, aber Ellen konnten sie nichts vormachen. Eine Unterredung! Das konnte doch nur bedeuten, dass sie sich trennen würden, dass sie sich scheiden lassen würden. Wahrscheinlich hatte er sie betrogen, ja, so musste es sein. Clark... Er war nach Ellens Ansicht vom allerersten Tag an viel zu gut gewesen. So einen Mann konnte es einfach nicht geben. Gebildet, guter Umgangston, erfolgreich, gut aussehend, rücksichtsvoll, ein liebevoller Vater, immer für seine Familie da und nach einer Indiskretion, die Lucy ihrer Schwester in einer Plauderstunde entlockt hatte, ein begnadeter Liebhaber. Der konnte einfach nicht echt sein. Und Ellen hatte es von Anfang an gewusst. Es war schon eine Ironie des Schicksals, es war doch tatsächlich das verflixte siebte Jahr...
Lois tat ihr leid. Natürlich hatte sie gehofft, dass ihre älteste Tochter nicht auch die Erfahrung einer verlassenen Frau machen musste, aber es hatte ja so kommen müssen, sie hatte es sich selber ausgesucht, indem sie diesen Hochstapler gewählt hatte. Als Mutter wäre Ellen bereit, Lois die Erfahrung einer Scheidung abzunehmen, ihr den Schmerz und den Frust abzunehmen, aber da würde sie nun selber durch müssen. Arme Lois.
Und die Kinder. Die Kinder sind doch immer die Verlierer bei einer Scheidung. Sanna die Älteste würde es sicher noch am ehesten verstehen, sie war manchmal schon recht erwachsen, obwohl sie erst sechs Jahre alt war. Aber in ihrem Inneren würde auch sie furchtbar leiden. Wahrscheinlich würden die Kinder dann bei Lois leben und Sanna würde ohne ihren geliebten Daddy leben müssen. Sanna war ein richtiges Vater-Kind. Schon jetzt zerriss es Ellen das Herz. Sie mochte Sanna von den Kindern am liebsten. Und Nici, nur ein Jahr jünger und so ein süßer Junge. Auch er würde entsetzlich leiden. Nici war ein richtiges Familienkind, immer wollte er etwas mit allen zusammen machen, er war immer derjenige, der vermittelte. Gut, die Zwillinge waren noch so klein, sie würden von dem ganzen Drama nicht so viel mitbekommen, aber sie würden aufwachsen in einer getrennten Familie, wo die neuen Bekanntschaften ihrer Mutter, oder die Affären ihres Vaters einen großen Teil ihrer Kindheit, die doch eigentlich unbeschwert sein sollte, ausmachen würde.
Aber wenn die Kinder wirklich bei Lois leben würden, wäre es alles andere als leicht für sie, mit vier Kindern und dann alleinerziehend. Aber sie konnte doch dem Vater die Kinder nicht anvertrauen, noch nicht mal zeitweilig, nicht nach dem, was er ihr angetan hatte.
Warum mussten die beiden auch gleich vier Kinder in die Welt setzen, um dann festzustellen, dass sie... ja was, sich nichts mehr zu sagen hatten, sich nicht mehr anziehend fanden, sich nicht mehr genügten? Unverantwortlich war das! Ellen fühlte sich hin und her gerissen zwischen dem Schmerz, den ihre Tochter nun vor sich hatte und dem Schmerz den die Kinder erleiden mussten.
Doch was konnte sie tun? Ihnen ins Gewissen reden? Aber eine kaputte Ehe konnte man nicht einfach wieder zusammenreden, enttäuschte Gefühle, Verletzungen, Streit, Eifersucht und das Gefühl betrogen zu werden konnten nicht einfach durch ein paar Worte aus der Welt geschaffen werden, sie wusste das nur zu gut. Dieses Gefühl saß so tief. Das Einzige, was sie tun konnte, war ihrer Tochter eine Mutter sein und den Kindern die Großmutter, die sie jetzt mehr brauchen würden als jemals zuvor. Und das würde sie auch sein. Sie würde jetzt sofort losfahren, auch wenn sie eigentlich erst in einer Stunde aufbrechen musste, um pünktlich zu sein. Sie würde jetzt zu Lois fahren, Sam wollte sowieso direkt dorthin kommen.
Lois sah etwas abgespannt aus als sie die Tür öffnete, müde vielleicht, etwas überlastet. Dieser Job der Chefredaktion, den sie sich mit Clark teilte, aber trotzdem war es doch eine enorme Belastung neben Familie, Kinder, Ehe und Haushalt. Aber da würden sie ja dann in der Zukunft auch eine andere Lösung finden müssen, zusammen arbeiten während einer Scheidung würden auch die beiden sicher nicht schaffen. Und wenn die Kinder wirklich bei Lois blieben, würde sie da sicher gar keine Zeit mehr für haben. Dieser Schuft stellte doch tatsächlich alles auf den Kopf.
"Mutter, du bist schon da? Ich bin noch gar nicht fertig. Hatten wir nicht vier Uhr gesagt?" Ellen bekam von ihrer Tochter einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
"Meine Liebe, ich habe gedacht, ich kann dir vielleicht etwas behilflich sein, oder ich könnte mit den Kindern spielen." Ellen hing ihren Mantel an die Garderobe.
Lois lächelte kurz. "Oh das tut mir leid, die Kinder sind nicht da. Wir wollten ganz gerne ungestört mit euch sein..."
Natürlich waren die Kinder nicht da, Ellen hätte sich das eigentlich denken können, natürlich sollten sie nicht mitanhören, wie sich ihre Eltern gegenseitig Vorwürfe machten, wie sie stritten, wieder mal. "Oh schade..." Die Kinder und ganz besonders Sanna nicht zu sehen, tat ihr wirklich leid. Aber es war wirklich die richtige Entscheidung sie dies hier nicht miterleben zu lassen.
"Aber vielleicht kannst du mir tatsächlich etwas helfen und schon mal den Tisch fertigmachen. Den Kuchen haben die Kinder gebacken, er ist etwas schief, aber sicher lecker. Du weißt ja wo du alles findest. Ich muss noch ein paar Telefonate führen." Aber sicher würde sie ihrer Tochter helfen, ihr beistehen in dieser schweren Zeit.
Ellen wählte das feine Geschirr mit den kleinen Blümchen aus. Auch stellte sie die dazupassenden Kerzenständer auf den Tisch mit tiefroten Kerzen und passenden Servietten. Sicher würde niemand ein Auge dafür haben, welche Mühe sie für den Tisch verwendet hatte, aber sie wollte eine angenehme Atmosphäre schaffen.
Während Ellen ganz ruhig den Tisch eindeckte, hörte sie, wie Lois von hier aus versuchte diese verdammte Zeitung am Laufen zu halten. Headlines bestätigte, Termine machte, Interviews organisierte, Artikel verschob, umstellte und durchs Telefon änderte. Sie schien mit der gesamten Redaktion zu telefonieren. Als wenn es nicht mal einen Tag ohne sie gehen würde. Als wenn es nicht etwas Wichtigeres im Leben gab. Dieser Umstand war bestimmt auch einer der Gründe für das Scheitern dieser anfänglich so vielversprechenden Ehe. Was hatte Lois Clark hochgelobt. Ellen seufzte und dachte an ihre eigene Scheidung, das Gefühl verlassen zu werden, die schmerzlichste Erfahrung ihres Lebens. Auch wenn sie und Sam eine zweite Chance bekommen hatten und inzwischen sogar wieder verheiratet waren. Aber der Schmerz der Enttäuschung von damals saß noch immer tief.
Gegen kurz vor vier kam dann Sam und begrüßte erst seine Tochter, die immer noch am Telefon hing und dann seine Frau. Er nutze den Umstand, dass Lois immer noch beschäftigt war. "Und? Weißt du inzwischen, warum wir hier sind?"
Ellen nahm daraufhin schon mal am Tisch Platz. "Nein, aber das ist ja wohl offensichtlich." Doch weiter kam sie nicht.
Lois kam herein und beendete das Gespräch mit den Worten: "Und Peter, ab sofort wollen wir unter keinen Umständen gestört werden. Egal was passiert, verstanden? Nur für eine Superman-Meldung dürfen Sie mich anrufen... Bye." Bei diesen Worten lächelte Lois, was Ellen nun vollends unpassend fand. Diese Obsession Superman gegenüber hatte scheinbar nie wirklich aufgehört. Sicher war auch das ein Grund für das Scheitern ihrer Ehe und vielleicht war ja Lois nicht ganz unbeteiligt daran. Obwohl sich Ellen nach wie vor sicher war, der eigentliche Schuft war Clark.
Und dann erschien der Schuft höchstpersönlich. Er kam zur Tür herein und strich sich seine Krawatte glatt als hätte er sich gerade erst angezogen, wer weiß, wo er herkam? Dieser Mann war ein Blender, Ellen hatte das schon immer geahnt, unterbewusst gespürt.
Clark begrüßte sie und Sam mit seinem strahlendstem Lächeln, er konnte so charmant sein. Wer wusste schon, wie oft er es einsetzte und wofür? Ellen musste sich wirklich zusammenreißen, nicht auf ihn loszugehen. Für das ganze Unglück, das er über diese arme Familie gebracht hatte.
Nachdem sie alle am Tisch Platz genommen hatten und mit Kaffee und Kuchen versorgt waren, trat dieser unangenehme Moment ein. Dieser peinliche Moment; niemand beginnt das Gespräch, auf das alle warten, niemand sich traut den anderen anzusehen und niemand rührte den Kuchen an.
Lois nahm noch einen Schluck Kaffee und räusperte sich. "Also... wir haben das jetzt nicht abgesprochen, wie wir vorgehen... aber ich fang' jetzt besser mal an, bevor eure Fantasie noch mit euch durchgeht." Noch ein Schluck Kaffee. Lois schien nervös zu sein. Ellen war drauf und dran einzuspringen, zu sagen 'ich weiß doch, wie es dir geht, mein Schatz', aber Lois sprach schnell weiter. "Wir haben euch um dieses Treffen gebeten, weil wir euch etwas mitteilen wollen. Etwas, das wirklich wichtig ist. Und weil wir die Familie jetzt mehr brauchen, weil wir euch jetzt mehr brauchen..." Bei diesen Worten sah Lois fast ein wenig mitleidig aus.
Ellens Gedanken überschlugen sich, plötzlich hatte sie die Idee, dass es hier um etwas ganz anderes ging. "Meine Liebe, bist du etwa todkrank?" Lois sah ihre Mutter entsetzt an und schüttelte den Kopf. "Muss einer von euch ins Gefängnis?" Das war wieder der Part, den sie eher Clark zugetraut hätte, Schuft blieb eben Schuft. Aber Lois schüttelte wieder den Kopf. "Dann also doch ein Verhältnis, ich habe es gewusst."
"Mutter!", rief Lois ernst. "Hör mir doch nur einen Moment zu, dann klärt sich alles auf." Lois sah ihre Mutter fast böse an. "Also... es geht um Clark..."
Ellen schnaubte. "Natürlich geht es um Clark. Ich hab es gewusst."
Lois drohte ihrer Mutter inzwischen mit dem Kaffeelöffel. "Mutter, bitte!" Sie sah Ellen noch einen kurzen Moment warnend an und sagte dann zu Clark ganz ruhig: "Vielleicht solltest du einfach mal..." Immer noch an Clark gerichtet ließ sie ihrem Zeigefinger kreisen. Er schien zu verstehen, was diese völlig lächerliche Geste zu bedeuten hatte und nickte.
Clark stand vom Tisch auf und atmete einmal tief durch. Er hatte einen sehr ernsten Gesichtsausdruck, so ganz anders als Ellen das von Clark kannte, er verschränkte seine Arme vor der Brust und fing plötzlich an sich sehr schnell im Kreis zu drehen. Er drehte sich so schnell, dass Ellen keine Einzelheiten mehr erkennen konnte, sie sah nur noch die Farben und selbst die änderten sich. Von dem dunklen Blau, der Farbe seines Anzugs, hin zu einem leuchtenden Rotblau mit einer Spur aus Gelb. In diesem Moment fragte sich Ellen, ob sie durch ihren früheren Alkoholmissbrauch vielleicht doch einen beträchtlichen Hirnschaden erlitten haben könnte. Einen der sich genau in diesem Moment äußerte.
Der schnell rotierende Clark kam nun zum Stillstand, aber es war nicht Clark, der da vor ihnen stand, es war Superman! So, wie sie ihn schon so oft im Fernsehen gesehen hatte, mit dem engen Anzug, den glatten schwarzen Haaren, den roten Stiefeln und diesem männlichen, markanten Gesichtsausdruck, der auch Ellens Herz zum schmelzen brachte. Der Mann aus Stahl, wirklich und leibhaftig.
Aber Moment, wo war Clark? "Das... Nein... Wo ist er? Was hast du mit Clark gemacht?", Ellen merkte zwar, dass sie stammelte, aber sie konnte nicht wirklich etwas dagegen tun.
Sam schien genauso hilflos, er stammelte etwas von: "Déjà Vu."
Lois stand nun auch auf und stellte sich ganz selbstbewusst neben Superman. Natürlich, ihre Tochter hatte ihn ja schon so oft gesehen, sie machte bis auf den heutigen Tag die meisten Interviews mit ihm. Und Lois legte Superman ganz selbstbewusst ihren Arm um die Taille. Also, diese fast schon intime Geste war nun aber wirklich zu viel für eine verheiratete Frau. Kein Wunder, dass die Ehe nicht gehalten hatte.
Lois sagte dann mit einem leichten Lächeln: "Mutter, das ist Clark. Und Dad, du hast recht, du hast das schon einmal gesehen. Aber kurz darauf seid ihr alle in den Einfluss dieser Vergessens-Maschine geraten und deswegen weißt du davon nichts mehr."
Das war Clark?! Clark?! Ihr Schwiegersohn war der Mann aus Stahl? "Er sieht so anders aus..."
Lois fuhr Superman durch die Haare und kaum, dass diese etwas lockerer fielen, sah er wirklich aus wie Clark. Lois lächelte immer noch. "Erstaunlich nicht wahr, wenn er diesen Anzug an hat, bekommen seine Gesichtszüge so etwas heroisches. Selbst seine Stimme klingt dann anders. Aber tröste dich Mutter, ich hab es auch zwei Jahre nicht gesehen, habe mich von einer Brille täuschen lassen." Sie gab Superman - Clark - einen Kuss auf die Wange und sagte zu ihm: "Komm, zieh dich wieder um. Es ist leichter mit Clark zu reden."
Superman verwandelte sich auf dem gleichen Wege wieder zurück in Clark, vielleicht sogar noch etwas schneller. Aber auch dieses Mal konnte Ellen einfach nicht glauben, was sie da sah. Der Mann aus Stahl. Es war das zweite Mal, dass sie ihn in natura gesehen hatte und dabei war es ihr Schwiegersohn, schon all die Jahre. Ihre Tochter war demnach mit einem Außerirdischen verheiratet. Aber Lois schien ihr immer noch ganz normal, entspannt, ja glücklich sogar. Es schien keine Gefahr von diesem Außerirdischen auszugehen. Ellen würde sich jetzt so gerne setzen, aber sie saß schon. Sie hielt sich dafür am Ärmel von Sams Jackett fest. Ihr war ein wenig schwindelig.
Sam schien den Schock besser oder einfach nur etwas schneller überwunden zu haben. "Prinzesschen, warum habt ihr es die ganze Zeit über verschwiegen? Und warum offenbart ihr es jetzt?" Da sprach ganz der Wissenschaftler.
"Das, Daddy, sind die beiden wichtigen Fragen. Wir haben es euch nie gesagt, weil es nicht ganz ungefährlich ist und wir sagen es euch jetzt, weil wir eure Hilfe brauchen mit den Kindern..." Ellen merkte noch, wie ihr die Gesichtszüge zum wiederholten Male in den letzten Minuten entglitten. Doch sie bekam keine Zeit, sich ein Horrorszenario um eines der Kinder auszumalen, Lois fuhr einfach fort: "Sie fangen langsam an ihre Kräfte zu entwickeln. Und weil wir es für wichtig erachten, dass sie auch weiterhin viel Zeit mit ihren Großeltern verbringen, müsst ihr einfach Bescheid wissen."
Sowohl Ellen als auch Sam fanden ihre Sprache wieder und die brennendsten Fragen brachen aus ihnen heraus. Seid wann, warum, wie, wer wusste davon, wie sollten sie damit umgehen? Lois und Clark beantworteten ihnen alle offenen Fragen. Sanna hatte als erste gezeigt, dass sie etwas von Clarks besonderen Kräften geerbt hatte, sie besaß eine beschleunigte Wundheilung - die Unverwundbarkeit. Ein aufgeschlagenes Knie verheilte bei ihr inzwischen innerhalb einer halben Stunde. Sie erklärten, wie sich bei Clark die Kräfte gezeigt hatten, was es für eine Verantwortung war und für eine Mühe diese Kräfte zu kontrollieren. Sie erklärten, warum Clark manchmal nicht da sei, oder auch manchmal schnell verschwinden musste. Sie erklärten, warum sie die Kinder nicht in einen normalen Kindergarten bringen konnten. Sie erklärten, warum dieses Geheimnis niemand außerhalb der Familie erfahren durfte. Und sie erklärten, dass sie beide sehr glücklich mit ihrem Leben, ihren Kindern, ihrer Familie, ihrem Job und sogar mit dieser ganz besonderen Situation wären.
Auf dem Weg nach Hause merkte Ellen, wie sie immer wieder ungläubig den Kopf schüttelte, ihr Schwiegersohn war der Mann aus Stahl und der hatte mit ihrer Tochter vier Kinder, die allem Anschein nach ähnliche Kräfte entwickeln würden, was bedeuten würde, ihnen stand eine Zukunft mit fünf Supermans bevor - was für Aussichten. Doch in dem Moment, da Sam den Wagen vor ihrem Haus zum Halten gebracht hatte, sagte Ellen plötzlich: "Sam, ich habe es gewusst. Dieser Mann ist zu gut, um echt zu sein. Er ist kein Mann, er ist ein Kryptonier."
Sam lächelte sie an. "Ja, du hast es immer gesagt."
"Und er scheint unsere Tochter sehr glücklich zu machen." Sie stiegen aus dem Wagen und gingen Arm in Arm durch den Garten. Ellen merkte, dass sie sehr stolz war, auf ihre Tochter, ihre Enkel, darauf dieses alles zu erleben. In diesem Augenblick fühlte sich Ellen Lane als eine sehr glückliche Frau.
ENDE
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Zeit, irgendwo nach der 4. Staffel
Ich habe das so spontan runtergeschrieben, dass ich es diesmal ohne Beta poste, ist also alles mein Mist.
Disclaimer: Die Serie "Superman - die Abenteuer von Lois & Clark", Clark Kent, Lois Lane, Daily Planet, Metropolis, Krypton – all das gehört nicht mir und die Charaktere auch nicht, sondern denen, die die Idee hatten, Jerry Siegel, Joe Shuster oder DC-Comics, um nur einige zu nennen. Nur die Idee für diese Geschichte ist meine. Ich schreibe nur für mich, und verdiene kein Geld damit.
Über Kommentare (und damit meine ich wirklich positive wie negative) würde ich mich natürlich riesig freuen.
Offenbarung I
Ellen Lane war den ganzen Tag über schon nervös. Es war aber auch wirklich eine Frechheit, was ihre älteste Tochter sich da mal wieder geleistet hatte, sie musste ja schon immer irgendwie anders sein. Lois konnte nie einfach den vorgeschriebenen Weg gehen, immer machte sie, was sie wollte. Aber das hier war einfach nur gemein. "Clark und ich möchten euch beide um eine Unterredung bitten, es ist wichtig. Redet bitte mit niemanden darüber und kommt beide zum Kaffee zu uns."
Pah, eine Unterredung! Was konnte das bitte schon sein? Lois und Clark waren jetzt siebeneinhalb Jahre verheiratet und natürlich mussten sie nach Außen die Fassade wahren, aber Ellen konnten sie nichts vormachen. Eine Unterredung! Das konnte doch nur bedeuten, dass sie sich trennen würden, dass sie sich scheiden lassen würden. Wahrscheinlich hatte er sie betrogen, ja, so musste es sein. Clark... Er war nach Ellens Ansicht vom allerersten Tag an viel zu gut gewesen. So einen Mann konnte es einfach nicht geben. Gebildet, guter Umgangston, erfolgreich, gut aussehend, rücksichtsvoll, ein liebevoller Vater, immer für seine Familie da und nach einer Indiskretion, die Lucy ihrer Schwester in einer Plauderstunde entlockt hatte, ein begnadeter Liebhaber. Der konnte einfach nicht echt sein. Und Ellen hatte es von Anfang an gewusst. Es war schon eine Ironie des Schicksals, es war doch tatsächlich das verflixte siebte Jahr...
Lois tat ihr leid. Natürlich hatte sie gehofft, dass ihre älteste Tochter nicht auch die Erfahrung einer verlassenen Frau machen musste, aber es hatte ja so kommen müssen, sie hatte es sich selber ausgesucht, indem sie diesen Hochstapler gewählt hatte. Als Mutter wäre Ellen bereit, Lois die Erfahrung einer Scheidung abzunehmen, ihr den Schmerz und den Frust abzunehmen, aber da würde sie nun selber durch müssen. Arme Lois.
Und die Kinder. Die Kinder sind doch immer die Verlierer bei einer Scheidung. Sanna die Älteste würde es sicher noch am ehesten verstehen, sie war manchmal schon recht erwachsen, obwohl sie erst sechs Jahre alt war. Aber in ihrem Inneren würde auch sie furchtbar leiden. Wahrscheinlich würden die Kinder dann bei Lois leben und Sanna würde ohne ihren geliebten Daddy leben müssen. Sanna war ein richtiges Vater-Kind. Schon jetzt zerriss es Ellen das Herz. Sie mochte Sanna von den Kindern am liebsten. Und Nici, nur ein Jahr jünger und so ein süßer Junge. Auch er würde entsetzlich leiden. Nici war ein richtiges Familienkind, immer wollte er etwas mit allen zusammen machen, er war immer derjenige, der vermittelte. Gut, die Zwillinge waren noch so klein, sie würden von dem ganzen Drama nicht so viel mitbekommen, aber sie würden aufwachsen in einer getrennten Familie, wo die neuen Bekanntschaften ihrer Mutter, oder die Affären ihres Vaters einen großen Teil ihrer Kindheit, die doch eigentlich unbeschwert sein sollte, ausmachen würde.
Aber wenn die Kinder wirklich bei Lois leben würden, wäre es alles andere als leicht für sie, mit vier Kindern und dann alleinerziehend. Aber sie konnte doch dem Vater die Kinder nicht anvertrauen, noch nicht mal zeitweilig, nicht nach dem, was er ihr angetan hatte.
Warum mussten die beiden auch gleich vier Kinder in die Welt setzen, um dann festzustellen, dass sie... ja was, sich nichts mehr zu sagen hatten, sich nicht mehr anziehend fanden, sich nicht mehr genügten? Unverantwortlich war das! Ellen fühlte sich hin und her gerissen zwischen dem Schmerz, den ihre Tochter nun vor sich hatte und dem Schmerz den die Kinder erleiden mussten.
Doch was konnte sie tun? Ihnen ins Gewissen reden? Aber eine kaputte Ehe konnte man nicht einfach wieder zusammenreden, enttäuschte Gefühle, Verletzungen, Streit, Eifersucht und das Gefühl betrogen zu werden konnten nicht einfach durch ein paar Worte aus der Welt geschaffen werden, sie wusste das nur zu gut. Dieses Gefühl saß so tief. Das Einzige, was sie tun konnte, war ihrer Tochter eine Mutter sein und den Kindern die Großmutter, die sie jetzt mehr brauchen würden als jemals zuvor. Und das würde sie auch sein. Sie würde jetzt sofort losfahren, auch wenn sie eigentlich erst in einer Stunde aufbrechen musste, um pünktlich zu sein. Sie würde jetzt zu Lois fahren, Sam wollte sowieso direkt dorthin kommen.
Lois sah etwas abgespannt aus als sie die Tür öffnete, müde vielleicht, etwas überlastet. Dieser Job der Chefredaktion, den sie sich mit Clark teilte, aber trotzdem war es doch eine enorme Belastung neben Familie, Kinder, Ehe und Haushalt. Aber da würden sie ja dann in der Zukunft auch eine andere Lösung finden müssen, zusammen arbeiten während einer Scheidung würden auch die beiden sicher nicht schaffen. Und wenn die Kinder wirklich bei Lois blieben, würde sie da sicher gar keine Zeit mehr für haben. Dieser Schuft stellte doch tatsächlich alles auf den Kopf.
"Mutter, du bist schon da? Ich bin noch gar nicht fertig. Hatten wir nicht vier Uhr gesagt?" Ellen bekam von ihrer Tochter einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
"Meine Liebe, ich habe gedacht, ich kann dir vielleicht etwas behilflich sein, oder ich könnte mit den Kindern spielen." Ellen hing ihren Mantel an die Garderobe.
Lois lächelte kurz. "Oh das tut mir leid, die Kinder sind nicht da. Wir wollten ganz gerne ungestört mit euch sein..."
Natürlich waren die Kinder nicht da, Ellen hätte sich das eigentlich denken können, natürlich sollten sie nicht mitanhören, wie sich ihre Eltern gegenseitig Vorwürfe machten, wie sie stritten, wieder mal. "Oh schade..." Die Kinder und ganz besonders Sanna nicht zu sehen, tat ihr wirklich leid. Aber es war wirklich die richtige Entscheidung sie dies hier nicht miterleben zu lassen.
"Aber vielleicht kannst du mir tatsächlich etwas helfen und schon mal den Tisch fertigmachen. Den Kuchen haben die Kinder gebacken, er ist etwas schief, aber sicher lecker. Du weißt ja wo du alles findest. Ich muss noch ein paar Telefonate führen." Aber sicher würde sie ihrer Tochter helfen, ihr beistehen in dieser schweren Zeit.
Ellen wählte das feine Geschirr mit den kleinen Blümchen aus. Auch stellte sie die dazupassenden Kerzenständer auf den Tisch mit tiefroten Kerzen und passenden Servietten. Sicher würde niemand ein Auge dafür haben, welche Mühe sie für den Tisch verwendet hatte, aber sie wollte eine angenehme Atmosphäre schaffen.
Während Ellen ganz ruhig den Tisch eindeckte, hörte sie, wie Lois von hier aus versuchte diese verdammte Zeitung am Laufen zu halten. Headlines bestätigte, Termine machte, Interviews organisierte, Artikel verschob, umstellte und durchs Telefon änderte. Sie schien mit der gesamten Redaktion zu telefonieren. Als wenn es nicht mal einen Tag ohne sie gehen würde. Als wenn es nicht etwas Wichtigeres im Leben gab. Dieser Umstand war bestimmt auch einer der Gründe für das Scheitern dieser anfänglich so vielversprechenden Ehe. Was hatte Lois Clark hochgelobt. Ellen seufzte und dachte an ihre eigene Scheidung, das Gefühl verlassen zu werden, die schmerzlichste Erfahrung ihres Lebens. Auch wenn sie und Sam eine zweite Chance bekommen hatten und inzwischen sogar wieder verheiratet waren. Aber der Schmerz der Enttäuschung von damals saß noch immer tief.
Gegen kurz vor vier kam dann Sam und begrüßte erst seine Tochter, die immer noch am Telefon hing und dann seine Frau. Er nutze den Umstand, dass Lois immer noch beschäftigt war. "Und? Weißt du inzwischen, warum wir hier sind?"
Ellen nahm daraufhin schon mal am Tisch Platz. "Nein, aber das ist ja wohl offensichtlich." Doch weiter kam sie nicht.
Lois kam herein und beendete das Gespräch mit den Worten: "Und Peter, ab sofort wollen wir unter keinen Umständen gestört werden. Egal was passiert, verstanden? Nur für eine Superman-Meldung dürfen Sie mich anrufen... Bye." Bei diesen Worten lächelte Lois, was Ellen nun vollends unpassend fand. Diese Obsession Superman gegenüber hatte scheinbar nie wirklich aufgehört. Sicher war auch das ein Grund für das Scheitern ihrer Ehe und vielleicht war ja Lois nicht ganz unbeteiligt daran. Obwohl sich Ellen nach wie vor sicher war, der eigentliche Schuft war Clark.
Und dann erschien der Schuft höchstpersönlich. Er kam zur Tür herein und strich sich seine Krawatte glatt als hätte er sich gerade erst angezogen, wer weiß, wo er herkam? Dieser Mann war ein Blender, Ellen hatte das schon immer geahnt, unterbewusst gespürt.
Clark begrüßte sie und Sam mit seinem strahlendstem Lächeln, er konnte so charmant sein. Wer wusste schon, wie oft er es einsetzte und wofür? Ellen musste sich wirklich zusammenreißen, nicht auf ihn loszugehen. Für das ganze Unglück, das er über diese arme Familie gebracht hatte.
Nachdem sie alle am Tisch Platz genommen hatten und mit Kaffee und Kuchen versorgt waren, trat dieser unangenehme Moment ein. Dieser peinliche Moment; niemand beginnt das Gespräch, auf das alle warten, niemand sich traut den anderen anzusehen und niemand rührte den Kuchen an.
Lois nahm noch einen Schluck Kaffee und räusperte sich. "Also... wir haben das jetzt nicht abgesprochen, wie wir vorgehen... aber ich fang' jetzt besser mal an, bevor eure Fantasie noch mit euch durchgeht." Noch ein Schluck Kaffee. Lois schien nervös zu sein. Ellen war drauf und dran einzuspringen, zu sagen 'ich weiß doch, wie es dir geht, mein Schatz', aber Lois sprach schnell weiter. "Wir haben euch um dieses Treffen gebeten, weil wir euch etwas mitteilen wollen. Etwas, das wirklich wichtig ist. Und weil wir die Familie jetzt mehr brauchen, weil wir euch jetzt mehr brauchen..." Bei diesen Worten sah Lois fast ein wenig mitleidig aus.
Ellens Gedanken überschlugen sich, plötzlich hatte sie die Idee, dass es hier um etwas ganz anderes ging. "Meine Liebe, bist du etwa todkrank?" Lois sah ihre Mutter entsetzt an und schüttelte den Kopf. "Muss einer von euch ins Gefängnis?" Das war wieder der Part, den sie eher Clark zugetraut hätte, Schuft blieb eben Schuft. Aber Lois schüttelte wieder den Kopf. "Dann also doch ein Verhältnis, ich habe es gewusst."
"Mutter!", rief Lois ernst. "Hör mir doch nur einen Moment zu, dann klärt sich alles auf." Lois sah ihre Mutter fast böse an. "Also... es geht um Clark..."
Ellen schnaubte. "Natürlich geht es um Clark. Ich hab es gewusst."
Lois drohte ihrer Mutter inzwischen mit dem Kaffeelöffel. "Mutter, bitte!" Sie sah Ellen noch einen kurzen Moment warnend an und sagte dann zu Clark ganz ruhig: "Vielleicht solltest du einfach mal..." Immer noch an Clark gerichtet ließ sie ihrem Zeigefinger kreisen. Er schien zu verstehen, was diese völlig lächerliche Geste zu bedeuten hatte und nickte.
Clark stand vom Tisch auf und atmete einmal tief durch. Er hatte einen sehr ernsten Gesichtsausdruck, so ganz anders als Ellen das von Clark kannte, er verschränkte seine Arme vor der Brust und fing plötzlich an sich sehr schnell im Kreis zu drehen. Er drehte sich so schnell, dass Ellen keine Einzelheiten mehr erkennen konnte, sie sah nur noch die Farben und selbst die änderten sich. Von dem dunklen Blau, der Farbe seines Anzugs, hin zu einem leuchtenden Rotblau mit einer Spur aus Gelb. In diesem Moment fragte sich Ellen, ob sie durch ihren früheren Alkoholmissbrauch vielleicht doch einen beträchtlichen Hirnschaden erlitten haben könnte. Einen der sich genau in diesem Moment äußerte.
Der schnell rotierende Clark kam nun zum Stillstand, aber es war nicht Clark, der da vor ihnen stand, es war Superman! So, wie sie ihn schon so oft im Fernsehen gesehen hatte, mit dem engen Anzug, den glatten schwarzen Haaren, den roten Stiefeln und diesem männlichen, markanten Gesichtsausdruck, der auch Ellens Herz zum schmelzen brachte. Der Mann aus Stahl, wirklich und leibhaftig.
Aber Moment, wo war Clark? "Das... Nein... Wo ist er? Was hast du mit Clark gemacht?", Ellen merkte zwar, dass sie stammelte, aber sie konnte nicht wirklich etwas dagegen tun.
Sam schien genauso hilflos, er stammelte etwas von: "Déjà Vu."
Lois stand nun auch auf und stellte sich ganz selbstbewusst neben Superman. Natürlich, ihre Tochter hatte ihn ja schon so oft gesehen, sie machte bis auf den heutigen Tag die meisten Interviews mit ihm. Und Lois legte Superman ganz selbstbewusst ihren Arm um die Taille. Also, diese fast schon intime Geste war nun aber wirklich zu viel für eine verheiratete Frau. Kein Wunder, dass die Ehe nicht gehalten hatte.
Lois sagte dann mit einem leichten Lächeln: "Mutter, das ist Clark. Und Dad, du hast recht, du hast das schon einmal gesehen. Aber kurz darauf seid ihr alle in den Einfluss dieser Vergessens-Maschine geraten und deswegen weißt du davon nichts mehr."
Das war Clark?! Clark?! Ihr Schwiegersohn war der Mann aus Stahl? "Er sieht so anders aus..."
Lois fuhr Superman durch die Haare und kaum, dass diese etwas lockerer fielen, sah er wirklich aus wie Clark. Lois lächelte immer noch. "Erstaunlich nicht wahr, wenn er diesen Anzug an hat, bekommen seine Gesichtszüge so etwas heroisches. Selbst seine Stimme klingt dann anders. Aber tröste dich Mutter, ich hab es auch zwei Jahre nicht gesehen, habe mich von einer Brille täuschen lassen." Sie gab Superman - Clark - einen Kuss auf die Wange und sagte zu ihm: "Komm, zieh dich wieder um. Es ist leichter mit Clark zu reden."
Superman verwandelte sich auf dem gleichen Wege wieder zurück in Clark, vielleicht sogar noch etwas schneller. Aber auch dieses Mal konnte Ellen einfach nicht glauben, was sie da sah. Der Mann aus Stahl. Es war das zweite Mal, dass sie ihn in natura gesehen hatte und dabei war es ihr Schwiegersohn, schon all die Jahre. Ihre Tochter war demnach mit einem Außerirdischen verheiratet. Aber Lois schien ihr immer noch ganz normal, entspannt, ja glücklich sogar. Es schien keine Gefahr von diesem Außerirdischen auszugehen. Ellen würde sich jetzt so gerne setzen, aber sie saß schon. Sie hielt sich dafür am Ärmel von Sams Jackett fest. Ihr war ein wenig schwindelig.
Sam schien den Schock besser oder einfach nur etwas schneller überwunden zu haben. "Prinzesschen, warum habt ihr es die ganze Zeit über verschwiegen? Und warum offenbart ihr es jetzt?" Da sprach ganz der Wissenschaftler.
"Das, Daddy, sind die beiden wichtigen Fragen. Wir haben es euch nie gesagt, weil es nicht ganz ungefährlich ist und wir sagen es euch jetzt, weil wir eure Hilfe brauchen mit den Kindern..." Ellen merkte noch, wie ihr die Gesichtszüge zum wiederholten Male in den letzten Minuten entglitten. Doch sie bekam keine Zeit, sich ein Horrorszenario um eines der Kinder auszumalen, Lois fuhr einfach fort: "Sie fangen langsam an ihre Kräfte zu entwickeln. Und weil wir es für wichtig erachten, dass sie auch weiterhin viel Zeit mit ihren Großeltern verbringen, müsst ihr einfach Bescheid wissen."
Sowohl Ellen als auch Sam fanden ihre Sprache wieder und die brennendsten Fragen brachen aus ihnen heraus. Seid wann, warum, wie, wer wusste davon, wie sollten sie damit umgehen? Lois und Clark beantworteten ihnen alle offenen Fragen. Sanna hatte als erste gezeigt, dass sie etwas von Clarks besonderen Kräften geerbt hatte, sie besaß eine beschleunigte Wundheilung - die Unverwundbarkeit. Ein aufgeschlagenes Knie verheilte bei ihr inzwischen innerhalb einer halben Stunde. Sie erklärten, wie sich bei Clark die Kräfte gezeigt hatten, was es für eine Verantwortung war und für eine Mühe diese Kräfte zu kontrollieren. Sie erklärten, warum Clark manchmal nicht da sei, oder auch manchmal schnell verschwinden musste. Sie erklärten, warum sie die Kinder nicht in einen normalen Kindergarten bringen konnten. Sie erklärten, warum dieses Geheimnis niemand außerhalb der Familie erfahren durfte. Und sie erklärten, dass sie beide sehr glücklich mit ihrem Leben, ihren Kindern, ihrer Familie, ihrem Job und sogar mit dieser ganz besonderen Situation wären.
Auf dem Weg nach Hause merkte Ellen, wie sie immer wieder ungläubig den Kopf schüttelte, ihr Schwiegersohn war der Mann aus Stahl und der hatte mit ihrer Tochter vier Kinder, die allem Anschein nach ähnliche Kräfte entwickeln würden, was bedeuten würde, ihnen stand eine Zukunft mit fünf Supermans bevor - was für Aussichten. Doch in dem Moment, da Sam den Wagen vor ihrem Haus zum Halten gebracht hatte, sagte Ellen plötzlich: "Sam, ich habe es gewusst. Dieser Mann ist zu gut, um echt zu sein. Er ist kein Mann, er ist ein Kryptonier."
Sam lächelte sie an. "Ja, du hast es immer gesagt."
"Und er scheint unsere Tochter sehr glücklich zu machen." Sie stiegen aus dem Wagen und gingen Arm in Arm durch den Garten. Ellen merkte, dass sie sehr stolz war, auf ihre Tochter, ihre Enkel, darauf dieses alles zu erleben. In diesem Augenblick fühlte sich Ellen Lane als eine sehr glückliche Frau.
ENDE
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