[Plotbunny 2013] - Dunkle Stunden
Verfasst: Mo 22. Apr 2013, 19:19
Vorgabe : Pinguin verheult kuscheln
Vielen Dank an Ckunlimited für das Beta. Sie war beim Schreiben live dabei.
Disclaimer: mir gehören die Charaktere des Supermanuniversums nicht und auch Hugsy habe ich nur aus der Serie Friends ausgeliehen, es war der Pinguin von Joey. Ich spiele nur damit und verdiene auch kein Geld.
Dunkle Stunden
Leise fiel der Regen an ihr Fenster und der Schein der Straßenlaterne war die einzige Quelle, die ihr Zimmer in ein sanftes Licht tauchte. Lois versuchte zu vergessen, doch es gelang ihr nicht. Normalerweise beruhigte sie Regen und sie saß stundenlang auf ihrer Fensterbank und beobachtete wie die Tropfen daran herunterliefen und sich kleine Pfützen bildeten. Doch ihr Kopf gab heute einfach keine Ruhe. Die Gesprächsfetzen wiederholten sich wie eine Endlosschleife.
Es war eigentlich ein ganz normales Abendessen im Hause Lane gewesen. Ihre Schwester hatte sich geweigert das Gemüse zu essen und sie selbst war genervt, weil ihr Vater wieder die Diskussion über ihre Zukunft angefangen hatte. Warum konnte er einfach nicht akzeptieren, dass sie nicht in seine Fußstapfen treten wollte. Sie wollte nicht Ärztin werden. Das war nie ihr Traum gewesen und mit sechzehn wusste sie schon, dass sie mehr wollte. Lois wollte die Welt verändern. Sie wollte einen Unterschied machen und nicht wie ihr Vater im medizinischen Bereich.
Aber das war nicht das Unnormale. Das was nicht passte, war die Stille ihrer Mutter. Der abwesende Blick und die rotumrandeten Augen. Sie beobachte ihre Mutter über ihren Teller hinweg und bemerkte die Blässe und den unangerührten Teller vor ihr. Ellen Lane beteiligte sich weder am Gespräch noch diskutierte sie mit Lucy wegen des Gemüses. Sie saß einfach nur da. Als wäre sie nicht anwesend.
Nach dem Essen waren Lois und Lucy gerade in ihre Zimmer gegangen als die Streitereien begannen. Eine Tür wurde sanft geschlossen, aber trotz allem war die Stimme ihrer Mutter nicht zu überhören.
„Sam, du hast es mir versprochen. Du hast mir versprochen, dass es eine einmalige Sache war. Du hast es versprochen. Wie konntest du nur?“ hörte sie ihre Mutter sagen.
Noch verstand Lois nicht, warum sie stritten und was ihr Vater versprochen hatte. Doch es sollte ihr bald klar sein und mit einem Mal alles verändern.
„Deine Sekretärin? Deine Sekretärin!? Dachtest du ich komme nicht dahinter, dass du schon wieder eine Affäre hast? Ich bin nicht galaktisch einfältig!“ Man hörte entfernt das Klappern der Absätze.
Eine Affäre und damit war Lois‘ Welt in tausend Scherben zerbrochen. Mehr brauchte sie nicht zu hören, um zu wissen, dass ihre Kindheit vorbei war. Mit einem Schlag. Nie würde es wieder so sein wie zuvor. Ihr Vater, ihr Vorbild. Auch wenn sie zukunftstechnisch andere Vorstellungen hatte und sie nie gut genug für ihn war, war er immer noch ihr Vorbild. Und nun hatte er alles zerstört und dabei auch ihre Kindheit. Auch wenn sie als Familie vielleicht zusammenbleiben würden, so war ihr Bild von ihrem Vater für immer zerstört.
Wie gern würde sie die letzte Stunde ungeschehen machen und vergessen was sie gehört hatte. Die Minuten vergingen und der Regen trommelte unaufhörlich an ihr Fenster. Immer und immer wieder tauchten die Wörter Affäre und Sekretärin auf. Und ihre Tränen begannen zu laufen. Wie Sturzbäche. Sie fühlt sich in dem Moment so allein.
Die Stimmen schienen auf einmal in weiter Ferne und die Antwort ihres Vaters war ihr in dem Moment nicht mehr wichtig. Viele Ereignisse der letzten Wochen machten nun Sinn. Die versäumten Abendessen, der Parfümgeruch an der Jacke ihres Vaters, die Telefonanrufe, bei denen niemand dran war , wenn sie abnahm. Aus Lucys Zimmer hörte man eine Hörspielkassette und wie sehr Lois sie nun darum beneidete, um die Unschuld und die Unwissenheit.
Sie nahm Hugsy ihren Pinguin und drückte ihn fest an sich. Ihr Vertrauter. Zwar war sie mit sechszehn eigentlich zu alt für ein Kuscheltier, aber er war ihr einziger Freund, in dieser dunklen Stunde. Sein Stoff war an einigen Stellen schon dünn geworden, aber sie würde ihn nicht eintauschen wollen. Er war einmalig.
Hugsy war ein Geschenk von ihrem Brieffreund, den sie in der Schule zugeteilt bekam als sie zehn war. Ein Junge namens Clark aus Kansas. Es war ein Brieftauschprogramm und seitdem schrieben sie sich regelmäßig und Hugsy war ein Geburtstagsgeschenk von Clark gewesen als sie vierzehn wurde und seitdem ein ständiger Begleiter. Sie kannte Clark nur von Fotos aber irgendwann würden sie sich treffen, denn er verstand sie besser als jeder ihrer Klassenkameraden hier. Clark war ein Freund geworden, den sie nicht mehr missen wollte.
Sie würde eine Journalistin werden und die Welt verändern, egal was hier gerade um sie geschah. Ja das würde sie. Lois ging mit Hugsy ans Fenster und dachte an den Jungen in Kansas und wie anders doch seine Familie gegen ihre war und doch war auch er einsam. Zwei einsame Seelen. Und er hatte ihr Hugsy mit den Worten geschenkt: Pinguine sind für immer unzertrennlich. Freunde für immer.
Vielen Dank an Ckunlimited für das Beta. Sie war beim Schreiben live dabei.
Disclaimer: mir gehören die Charaktere des Supermanuniversums nicht und auch Hugsy habe ich nur aus der Serie Friends ausgeliehen, es war der Pinguin von Joey. Ich spiele nur damit und verdiene auch kein Geld.
Dunkle Stunden
Leise fiel der Regen an ihr Fenster und der Schein der Straßenlaterne war die einzige Quelle, die ihr Zimmer in ein sanftes Licht tauchte. Lois versuchte zu vergessen, doch es gelang ihr nicht. Normalerweise beruhigte sie Regen und sie saß stundenlang auf ihrer Fensterbank und beobachtete wie die Tropfen daran herunterliefen und sich kleine Pfützen bildeten. Doch ihr Kopf gab heute einfach keine Ruhe. Die Gesprächsfetzen wiederholten sich wie eine Endlosschleife.
Es war eigentlich ein ganz normales Abendessen im Hause Lane gewesen. Ihre Schwester hatte sich geweigert das Gemüse zu essen und sie selbst war genervt, weil ihr Vater wieder die Diskussion über ihre Zukunft angefangen hatte. Warum konnte er einfach nicht akzeptieren, dass sie nicht in seine Fußstapfen treten wollte. Sie wollte nicht Ärztin werden. Das war nie ihr Traum gewesen und mit sechzehn wusste sie schon, dass sie mehr wollte. Lois wollte die Welt verändern. Sie wollte einen Unterschied machen und nicht wie ihr Vater im medizinischen Bereich.
Aber das war nicht das Unnormale. Das was nicht passte, war die Stille ihrer Mutter. Der abwesende Blick und die rotumrandeten Augen. Sie beobachte ihre Mutter über ihren Teller hinweg und bemerkte die Blässe und den unangerührten Teller vor ihr. Ellen Lane beteiligte sich weder am Gespräch noch diskutierte sie mit Lucy wegen des Gemüses. Sie saß einfach nur da. Als wäre sie nicht anwesend.
Nach dem Essen waren Lois und Lucy gerade in ihre Zimmer gegangen als die Streitereien begannen. Eine Tür wurde sanft geschlossen, aber trotz allem war die Stimme ihrer Mutter nicht zu überhören.
„Sam, du hast es mir versprochen. Du hast mir versprochen, dass es eine einmalige Sache war. Du hast es versprochen. Wie konntest du nur?“ hörte sie ihre Mutter sagen.
Noch verstand Lois nicht, warum sie stritten und was ihr Vater versprochen hatte. Doch es sollte ihr bald klar sein und mit einem Mal alles verändern.
„Deine Sekretärin? Deine Sekretärin!? Dachtest du ich komme nicht dahinter, dass du schon wieder eine Affäre hast? Ich bin nicht galaktisch einfältig!“ Man hörte entfernt das Klappern der Absätze.
Eine Affäre und damit war Lois‘ Welt in tausend Scherben zerbrochen. Mehr brauchte sie nicht zu hören, um zu wissen, dass ihre Kindheit vorbei war. Mit einem Schlag. Nie würde es wieder so sein wie zuvor. Ihr Vater, ihr Vorbild. Auch wenn sie zukunftstechnisch andere Vorstellungen hatte und sie nie gut genug für ihn war, war er immer noch ihr Vorbild. Und nun hatte er alles zerstört und dabei auch ihre Kindheit. Auch wenn sie als Familie vielleicht zusammenbleiben würden, so war ihr Bild von ihrem Vater für immer zerstört.
Wie gern würde sie die letzte Stunde ungeschehen machen und vergessen was sie gehört hatte. Die Minuten vergingen und der Regen trommelte unaufhörlich an ihr Fenster. Immer und immer wieder tauchten die Wörter Affäre und Sekretärin auf. Und ihre Tränen begannen zu laufen. Wie Sturzbäche. Sie fühlt sich in dem Moment so allein.
Die Stimmen schienen auf einmal in weiter Ferne und die Antwort ihres Vaters war ihr in dem Moment nicht mehr wichtig. Viele Ereignisse der letzten Wochen machten nun Sinn. Die versäumten Abendessen, der Parfümgeruch an der Jacke ihres Vaters, die Telefonanrufe, bei denen niemand dran war , wenn sie abnahm. Aus Lucys Zimmer hörte man eine Hörspielkassette und wie sehr Lois sie nun darum beneidete, um die Unschuld und die Unwissenheit.
Sie nahm Hugsy ihren Pinguin und drückte ihn fest an sich. Ihr Vertrauter. Zwar war sie mit sechszehn eigentlich zu alt für ein Kuscheltier, aber er war ihr einziger Freund, in dieser dunklen Stunde. Sein Stoff war an einigen Stellen schon dünn geworden, aber sie würde ihn nicht eintauschen wollen. Er war einmalig.
Hugsy war ein Geschenk von ihrem Brieffreund, den sie in der Schule zugeteilt bekam als sie zehn war. Ein Junge namens Clark aus Kansas. Es war ein Brieftauschprogramm und seitdem schrieben sie sich regelmäßig und Hugsy war ein Geburtstagsgeschenk von Clark gewesen als sie vierzehn wurde und seitdem ein ständiger Begleiter. Sie kannte Clark nur von Fotos aber irgendwann würden sie sich treffen, denn er verstand sie besser als jeder ihrer Klassenkameraden hier. Clark war ein Freund geworden, den sie nicht mehr missen wollte.
Sie würde eine Journalistin werden und die Welt verändern, egal was hier gerade um sie geschah. Ja das würde sie. Lois ging mit Hugsy ans Fenster und dachte an den Jungen in Kansas und wie anders doch seine Familie gegen ihre war und doch war auch er einsam. Zwei einsame Seelen. Und er hatte ihr Hugsy mit den Worten geschenkt: Pinguine sind für immer unzertrennlich. Freunde für immer.