also, überfällig ist schon gar kein Ausdruck mehr, ich sollte auch besser nie wieder etwas versprechen. Egal, der versprochene Teil II (ich setzt den jetzt auch einfach hier zum Crossover) des FicGraps.
Teil 1 ist hier.
Riesiges Dankeschön an meinen Beta KitKaos, wie immer bist du einfach klasse!
Aber ich muss gleich mal etwas einschränken, KitKaos hat mich gebeten, ganz besonders die Schminkszene noch etwas weiter auszubauen, KitKaos, ich bin so unbeleckt in dekorativer Kosmetik, dass dieses hier schon meine ganze Fantasie gebraucht hat. Ich hoffe, ihr könnt damit leben.
Disclaimer: Die Serie "Superman - die Abenteuer von Lois & Clark", Clark Kent, Lois Lane, Daily Planet, Metropolis, Krypton – all das gehört nicht mir und die Charaktere auch nicht, sondern denen, die die Idee hatten, Jerry Siegel, Joe Shuster oder DC-Comics, um nur einige zu nennen. Nur die Idee für diese Geschichte ist meine. Ich schreibe nur für mich, verdiene kein Geld damit.
Ich freue mich über jede Art von Kritik. Viel Spaß!
Ein Käfig voller lauter verrückter Ideen – Teil II
„Und, was sagen sie? Was hörst du?“, fragte Lois ungeduldig. Sie schob sich noch ein Stück näher an ihren polnischen, schwulen Bodyguard und war alles andere als böse darum, dass sie nur dann beide etwas durch diesen schmalen Spalt sehen konnten, wenn sie sich ganz eng aneinander schmiegten.
Clark verzog sein Gesicht. „Ich... ich höre zu viel, alle durcheinander, zu viele Menschen...“, er sah sie an, „ich muss näher ran.“
Sie hatten in der Tat einen schlechten Standpunkt, um die Dreiergruppe genauer unter die Lupe zu nehmen. Ihr Standpunkt war, von der Bühne aus gesehen, am weitesten entfernt auf der rechten Seite. Die drei Männer hatten das linke Separee direkt vor der Bühne bezogen. Von dort würden sie keinen guten Blick auf die Show haben, aber Lois hatte das Gefühl, die zwei Anwälte und der Unbekannte waren nicht wegen der künstlerischen Darbietungen hier. Wahrscheinlich hofften sie einfach, in diesem schrillen, bunten Haufen am wenigsten aufzufallen.
Lois verzichtete ungern auf den Platz an Clarks Seite, aber es wäre natürlich das Vernünftigste, wenn ihr Gespiele näher an die drei heran käme, damit er vielleicht sogar verstehen konnte, was sie besprachen. Doch gerade, als sie ihrem Partner diesen sich aufdrängenden Vorschlag unterbreiten wollte, sprang hinter ihnen die Tür auf.
„Ahhh, hier seid ihr!“, rief Renato mit seiner leicht näselnden Stimme aus. „Victor, Schätzchen...“ Selbst den Namen 'Victor' sprach er Lois eine Spur zu vertraut aus, von 'Schätzchen' ganz zu schweigen. Aber er verwendete ihren vereinbarten Tarnnamen 'Victor', also war er in offizieller Mission hier und fürchtete wohl, es könnte Zuhörer geben. Lois war neugierig, was er von ihr wollte, doch das sollte sie augenblicklich erfahren. Renato sprach mit der ihm eigenen Euphorie weiter: „ich habe gehofft, dass ich dich noch rechtzeitig finde. Du bist unsere letzte Rettung.“ Er klimperte mit seinen falschen Wimpern.
„Oh-oh. Will ich hören, was du mir jetzt sagen wirst?“ Sie hatte plötzlich ein sehr undefinierbares Gefühl in der Magengegend.
Clark sagte nur kurz angebunden: „Ich versuch mal, ob es von der Bühne aus besser geht...“ und deutete dazu mit seinen Fingern eine Laufbewegung an.
„Ja, natürlich. Geh schon.“ Und für einen kurzen Augenblick schenkte sie ihrem Verlobten ein Lächeln, das nur ihm gehörte.
Auch Clark lächelte kurz. „Ich behalte dich im Auge“, sagte er liebevoll. Dann war er auch schon weg.
Nun sollte Renato wieder ihre Aufmerksamkeit erhalten. Er seufzte theatralisch und zeigte Lois einen Blick, der fragte: Muss ich mich erst vor einen Zug werfen, damit mich jemand beachtet?
„Also, wen soll ich retten?“, fragte Lois die Diva dieses Hauses.
„Nein, du kannst dir gar nicht vorstellen, was für eine Katastrophe! Also, um es kurz zu machen, du musst auf die Bühne.“ Er hatte dabei ein Funkeln in den Augen, das Lois zeigt, ihm tat das überhaupt nicht leid.
Lois glaubte sich verhört zu haben. „WAS?!“ Im Flüsterton fuhr sie dann fort: „Wir hatten vereinbart, dass ich den Mitarbeitern hier vorspiele, ich würde auf eure Bühne wollen – als Mann – der eine Frau vorspielt. Ich habe doch nur zum Schein geprobt!“, protestierte sie.
„Aber Liebes“, Renato schloss theatralisch seine Augen, „alle haben gesehen, was in dir steckt. Und nun kann Joseph heute nicht auftreten, die Arme hat ein nervöses Magenleiden. Und alle haben gesagt – Victor! Der schafft das, so locker und professionell, wie du dich heute bei den Proben gezeigt hast. Da konnte ich doch nicht widersprechen.“ Ein Blick wie ein Unschuldslamm.
„Ja... aber...“, stammelte Lois, während sie sich von Renato langsam den Gang hinunter führen ließ. Sie wollte das nicht, aber er ließ ihr keine Wahl.
Renato redete dabei unbeirrt weiter: „Darling, du schaffst das. Du bist gut. Die Leute wollen sowieso mal wieder ein neues Gesicht sehen. Es wird fantastisch werden!“
„Aber...“, versuchte Lois es noch einmal, in der Hoffnung, den Kurs noch ändern zu können. „Ich habe doch nur die Schritte geprobt. Den Text kann ich noch gar nicht.“ Und um es noch deutlicher zu machen: „Ich habe kein Kostüm!“
Renato winkte unbeeindruckt ab. „Ach, ich kleide dich ein. Das wird ein Spaß! Und was den Text angeht – das merkt eh keiner... Komm, lass uns sehen, was mein Kleiderschrank zu bieten hat.“ Das alles schien für ihn ein unglaubliches Abenteuer zu sein.
Darauf fiel Lois aber nichts besseres ein als Renato sehr skeptisch zu begutachten. Sie wollte ihm schließlich nicht zu nahe treten. Er mochte ja durchaus einmal eine sehenswerte Figur gehabt haben, aber das dürfte schon eine Weile her sein.
Er schien zu erraten, was ihr durch den Kopf ging. „Keine Sorge, wir werden etwas finden, das dir passt. Und nun komm.“ Damit winkte er ihr zu, ihm zu folgen und machte sich auf den Weg, ohne ihr noch Gelegenheit zu geben, noch weiter zu lamentieren.
Was konnte Lois daraufhin sagen? Sie wollte nicht auf die Bühne, nicht hier, nicht heute und nicht mit 'La vie en Rose' – auf Französisch! Eine Stunde hatten sie geübt, mehr nicht. Aber sie musste Clark Zeit verschaffen. Also, was würde sie tun? Nichts. Sie würde sich von Renato einkleiden lassen, schminken und frisieren womöglich und ihren Auftritt solange hinausschieben, bis Clark Ergebnisse hatte. Und dann würde sie Renato alles zurückgeben und ihm freundlich danken. Ja, genau, das klang nach einem Plan.
Renatos Garderobe bestand genau genommen aus drei Räumen, einem begehbaren Kleiderschrank, einem Raum nur für Schuhe und der eigentlichen Garderobe. Alles zusammen hatte wohl etwa die Größe von Lois' gesamtem Apartment. Sie fühlte sich regelrecht erschlagen von dieser Menge an Strass, Pailletten, Satin, Federn und Seide in allen Farben des Regenbogens. Aber das Erstaunlichste daran war, dass Renato nicht nur jede Menge Outfits in seiner Größe auf Vorrat hatte, sondern auch wirklich etwas in Lois' Größe. Das wurde ihr jedenfalls sehr schnell klar, als Renato ihr probehalber ein paar Varianten anhielt. Das eine war ein hauchdünnes und hautenges Oberteil in kanariengelb, das mit seinen Federn auch tatsächlich an ein Vögelchen erinnerte. Diese kitzelten Lois in der Nase, das ging gar nicht. Ein Overall in goldenem Glitter wurde von Renato sofort mit den Worten: „Zu unweiblich“ abgetan.
Dann zeigte Renato ihr ein kurzes, schwarzes Kleid – trägerlos. Lois hielt es sich an und sah in den Spiegel. Sie hatte durchaus die Beine für diesen Rest eines Kleides gehabt, das einer Frau wie Cat Grant alle Ehre gemacht hätte, aber Lois war nicht überzeugt davon. „Kurz... wirklich sehr kurz... Was tragt ihr darunter?“ Als in Wirklichkeit Männer sollten sie wohl ein noch größeres Interesse daran haben, dass ihnen niemand unter den Rock sehen konnte. Aber das war bei dieser Länge kaum denkbar.
Renato schüttelte unglücklich den Kopf. „Nein, du hast recht, es könnte jemand sehen, dass du doch kein Mann bist.“ Lois war glücklich, dass sie sich in diesem Punkt einig waren.
Eine weitere Auswahl, die Renato ihr anhielt, bestand aus einer schwarzen Leder-Korsage und kurzen schwarzen Hosen. Lois fuhr sich durch die Haare und meinte wenig begeistert: „Dazu sollte ich wohl ein Tattoo tragen...“
Doch Renato schien immer noch nicht zufrieden. „Warte, ich hab eine Idee...“, mit diesen Worten verschwand er zwischen den Kostümen. Hatte er eine Vorstellung, wo was war? „Wo mag das nur sein...?“, hörte sie ihn gedämpft durch diese Unmenge an Kostümen. Offenbar hatte er nun eine sehr konkrete Vorstellung vor Augen. Und erschien auch schon mit einem strahlenden Lächeln zwischen den Kleiderstangen und stellte sich hinter Lois, die in den Spiegel blickte. Er hielt ihr ein einfaches, rotes Kleid vor den Körper, leicht gerafftes Oberteil und ein leicht fließender Rock. „Genau so ein Kleid hat der Spatz auch immer getragen.“
Es war rot – blutrot – signalrot – eben rot, aber sonst war es akzeptabel. Ob die Piaf jemals so ein Kleid getragen hatte, konnte Lois nicht beurteilen, sie kannte nur schwarz-weiß-Aufnahmen von ihr, aber wenn Renato das sagte, würde es wohl stimmen.
Und er war überzeugt, ja geradezu begeistert. Lois hatte keine andere Wahl als es sofort anzuziehen. Renato sah hierbei keine Veranlassung, für diesen Zweck die Garderobe zu verlassen. Als Lois einen kleinen Moment zögerte, bekam sie nur einen geringschätzigen Blick.
„Perfekt!“, schwärmte Renato. Ohne es zu sagen stimmte Lois Renato zu, das Kleid schien wie für sie gemacht. Und Lois stimmte im Stillen ein Dankgebet an, dass sie nicht eines von diesen Tunten-Outfits anziehen musste, für die jeder Mensch mindestens einen Silikon-Busen bräuchte. Selbst wenn es nur hier in der Garderobe sein sollte. Aber sie hatte ja nun mal das Glück, einen Mann darzustellen, der aussehen wollte wie eine Frau. Renato schien jedenfalls zu Höchstformen aufzulaufen. „Gut, Schätzchen, das hätten wir. Nun machen wir uns an deine Wimpern.“ Er zeigte eine Aufregung wie ein kleines Kind am Geburtstag.
„Was ist mit meinen Wimpern?“, fragte Lois entsetzt. Bisher hatte sie immer geglaubt, dass sich gerade ihre Wimpern durchaus sehen lassen konnten. Was hatte er daran auszusetzen?
Renato beantwortete auch diese Frage sogleich. Er kam mit einem Paar falscher Wimpern – natürlich. „Die passen für die Augen eines Buckelwals!“, protestierte Lois. Sie waren riesig, und konnten unmöglich für ein menschliches Auge gedacht sein. Aber Renato belehrte sie eines Besseren.
Nur eine Stunde später, die Lois allerdings wie ein ganzer Tag erschien, versuchte sie in dem Gesicht, das der Spiegel ihr zeigte, sich selbst wieder zu finden. Die Person, die sie anblickte, sah fremd aus, zum Fürchten. Es war einer dieser typischen Spiegel, wie sie in Künstler-Garderoben immer zu finden waren, links und rechts von je einer Reihe verspiegelter Glühlampen gesäumt.
Ihr Maskenbildner Renato hatte ihr bestimmt ein ganzes Kilo Schminke ins Gesicht gekleistert. Lidschatten bis in die Stirn. Der Lippenstift im 30er Jahre-Stil, dunkelrot und für Lois' Geschmack vollkommen übertrieben. Und dann diese Wimpern, sie klebten bleischwer an ihren Lidern. Jeder Clown im Zirkus hatte weniger Spachtelmasse auf der Haut. Denn genau so fühlte sie sich, als würde ihr das Ganze wie eine Maske abfallen, wenn sie auch nur wagen würde die Spur eines Lächelns zu zeigen. Wenigstens hatte Renatos Schmink-Stil sie nicht zu einem hormongeplagten Mann-Weibchen werden lassen.
'Himmel, lass es gut sein!', flehte Lois. Doch wer auch immer, Renato erhörte sie nicht, er kam mit einem ganzen Arm voller Schuhe zu ihr. Seine Euphorie hatte sich während dieser ganzen Verkleidungsaktion immer weiter gesteigert und Lois wollte nicht wissen, wo sie enden würde.
Gehorsam probierte Lois sie alle an, aber das Paar, das er ihr als erstes gezeigt hatte, war das Non-plus-ultra. Und verdammt noch einmal, sie konnte sich noch nicht einmal beschweren, darauf nicht laufen zu können. Diese ganz klassischen Pumps hatten exakt dieselbe Farbe wie das Kleid und sie passten perfekt. Selbst der Absatz war, für das, was Lois von Renatos Schuhen erwartet hatte, erträglich.
Inzwischen sah Lois immer häufiger auf ihre Uhr, wie lange würde Clark noch brauchen, wann würde er sie endlich aus diesem Albtraum befreien?
Es wurde immer schlimmer. Renato nahm ihre Hand und führte sie zur Tür. Betrachtete stolz und ganz hingerissen sein Machwerk. Und noch einmal wurde es schlimmer, die Aufschrift auf der Tür lautete: Bühne.
'Aaaahhhh!'
So geschah es also, dass sich Lois, eh sie sich wirklich wehren konnte, tatsächlich auf der Bühne wieder fand. Am liebsten wäre sie schreiend davon gelaufen. Sie sah aus wie Frankensteins Tochter, kannte ihren Text nicht und es hatte noch nicht einmal einen Sinn, was sie hier tat. Denn sehen konnte sie im Zuschauerraum absolut nichts. Alles was Lois vor sich sah, waren eine Reihe überdimensionierter Scheinwerfer, die sie praktisch blind werden ließen. Vielleicht war das aber auch ganz gut so.
'Okay, Lois, nun stehst du hier. Versuch einfach dein Bestes!' Sie hörte wie ein verhaltener Applaus verhallte. Die Musik setzte ein.
Des yeux qui font baisser les miens
Un rire qui se perd sur sa bouche
Voila le portrait, sans retousche, de l'homme auquel j'appartiens
Es war erstaunlich, noch vor wenigen Sekunden hätte sie ganz fest behauptet nichts mehr vom Text zu wissen, aber nun...
Quand il me prend dans ses bras
Il me parle tout bas
Je vois la vie en rose
Kurz vor den letzten Takten begann ihr diese Chanson Spaß zu machen. Kein Hänger im Text, kein falscher Ton, kein Stolpern. Inzwischen fühlte sie was sie sang tief im Herzen und es störte sie nicht mehr, dass sie niemanden sah. Wiegte sich geschmeidig im Takt. Selbst die Akustik hier war gut. Und was konnte sie mit diesen Monster-Wimpern besseres machen, als ihrem Publikum einen Augenaufschlag zu schenken, den sie niemals vergessen würden.
Der Lohn dafür war ein wirklich beachtlicher Applaus. Es dauerte einen kleinen Moment, bis Lois aus diesem akustischen Taumeln wieder in der Realität landete, vor ihr klatschten Menschen, die sie nicht sah, sie war praktisch blind, sie wollten hier eigentlich erfahren, was diese drei Männer vorhatten und nicht ihre Zeit auf dieser Bühne vernichten. Links am Bühnenrand stand Renato und klatschte so aufgeregt, als wollte er damit die Quälerei von Stunden wett machen. Aber am rechten Bühnenrand stand Clark. Endlich, er war wieder da.
Lois verbeugte sich noch einmal vor ihrem Publikum, das sie nicht sah, und stürmte dann zu Clark. Von Renato erntete sie dafür einen sehr bösen Blick. Doch sie hatte nun keine Zeit mehr, seine divenhaften Ansprüche zu umschmeicheln.
„Clark! Endlich, was hast du?“
Ihr Verlobter lächelte sie an. „Hey, du warst gut. Aber dein Gesicht... einen Kuss würdest du wahrscheinlich nicht einmal merken... Ich seh schon, Renato hat sich richtig ausgetobt....“
Lois knuffte ihn zärtlich in die Seite. „Jetzt bekomme ich noch nicht mal mehr einen Kuss – das wird er mir büßen!“, aber auch sie musste bereits lächeln.
Doch Clark konnte sie für den Moment etwas besänftigen, indem er ihr einen zarten Kuss auf den Hals gab. Oh ja, das war gut. Renato würde wohl überleben. „Also, was ist mit den dreien?“, fragte sie, während sie versuchte dieses Kribbeln auf ihrem Rücken zu ignorieren.
Natürlich hörte Clark damit auf, sie zu küssen. „Aus dem, was ich gehört habe, spielen Bender und Snell nur eine kleine Rolle. Sie sollen diesem Unbekannten wohl eher Informationen verschaffen. Er hat das Ganze angeregt, er ist sozusagen der Kopf...“, erklärte er nun sehr sachlich.
„Informationen worüber?“, auch Lois war nun wieder ganz bei diesem Gespräch.
„Informationen über“, Clark zögerte, „über Lex...“
Lois schloss ihre Augen. „Oh nein. Nicht schon wieder der!“, sie atmete tief durch. „Was hat dieser Unbekannte vor? Wer ist das? Was will er?“
Clark wirkte bedrückt. „Das ist ein Problem, sie haben sich getrennt, als sie gegangen sind. Snell und Bender habe ich jeweils bis zu ihrer Kanzlei verfolgen können, aber dieser Unbekannte war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt... Es ist fast, als hätten die Katakomben der Stadt ihn sich einverleibt. Und dieses Treffen heute soll wohl ihr letztes gewesen sein.“
„Das heißt, wir haben nichts...“, fasste Lois zusammen. „Nichts, außer dem Gefühl, dass wir diesen Kerl irgendwann wieder sehen werden...“
„Ich fürchte... ja.“
Ein wenig niedergeschlagen zogen sich Lois und Clark immer weiter von der Bühne Richtung Garderobe zurück. Sie hörten noch entfernt, wie der nächste Star des Abends angekündigt wurde, aber das war nun nicht mehr wichtig.
~ ~ ~
Lois machte einen sehr konzentrierten Eindruck, während sie Cocktailkirschen in kleine Hälften schnitt.
Clark trat an sie heran und gab ihr einen zarten Kuss auf ihren bezaubernden Nacken. „Und, willst du die Pinienkerne rösten, oder soll ich das machen?“ Der Geruch des frischen Basilikums, der gleich neben den Tomaten lag, schlich sich in seine Nase.
Sie drehte sich herum und sah ihn an. „Rösten...?“ Fast schien es, als müsste erst überlegen, was das Wort bedeutete. „Nein, mach du das bitte.“ Natürlich, Rösten war dann doch eher kochen, also nichts für sie. Sie wandte sich wieder ihren Tomaten zu. „Aber sag mal, was werden wir Renato und Albért gleich erzählen? Du glaubst doch auch, dass wir diesen Unbekannten irgendwann wieder sehen werden.“
„Mein Gefühl sagt auch ja.“ Er trat wieder einen Schritt näher zu ihr. „Aber wir werden diesen beiden Paradiesvögeln bestätigen, dass sie alles richtig gemacht haben. Und dass wir Superman gebeten haben, alles genau im Auge zu behalten... Mehr können wir im Moment nicht tun.“ Clark legte seine Hände an ihre Hüften und küsste ihren Hals, gleich unterhalb des Ohrs. Lois kam ihm ein kleines Stückchen entgegen. Dann ertönte ein vornehmes Klopfen vom anderen Ende der Welt und Clark dachte nur noch: 'Verdammte Tür...!'
ENDE
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