Nachdem ich mir ja schon mal für eine Story ein paar Gedanken zu Cat Grant (der Version aus
Lois & Clark!) gemacht hab, poste ich die hier doch gleich mal...
In der Serie wird Cat ja gerne als das brünette 'Blondchen' dargestellt, der oberflächliche, männermordende Vamp, der allerdings nicht allzu helle ist. Ich frage mich dann immer, wie sie es überhaupt zur Kolumnistin bei einer so prestige-trächtigen Zeitung wie dem
Daily Planet gebracht hat...
Ich stelle mir Cat als eine der beiden Möglichkeiten der (sexuell) emanzipierten Frau der 1990er Jahre vor (die andere ist Lois) – unabhängig, eigenständig, emanzipiert. Sie lebt aber ihre Weiblichkeit voll aus, anstatt sie zu verneinen. Dass das gerne als Oberflächlichkeit rüber kommt, ist ihr dabei glaub ich durchaus klar und sie spielt mit diesem Image.
Natürlich gerät sie dabei auch an die falschen Männer und das oft gerade wenn sie mehr empfindet als Lust, natürlich ist dieses 'Herumschlafen' teilweise auch einfach ihr Mittel gegen Einsamkeit. Trotzdem sieht sie Männer als Eroberungen. Ich glaube, Cat weiß was sie kann und sie weiß mehr über Sex als die meisten, dafür wahrscheinlich auch mehr über unerwiderte Liebe – ich denke, im Gegensatz zu Lois ist sie in Sachen unerwiderte Liebe eher ein Stehaufmännchen, auch wenn sie ihre Verletzlichkeit dabei genauso wenig öffentlich zeigen will wie Lois. Wenn sie ihren Mr. Right nicht findet, will sie sich beim Warten/Suchen wenigstens gut die Zeit vertreiben – und was gibt es für einen schöneren Zeitvertreib als Sex?
Zudem glaube ich, dass Cat oft auch einfach ein bisschen in ihrer Rolle als männermordender Vamp gefangen ist. Klar macht ihr das auch Spaß, aber in den Momenten, wo sie sich vielleicht gerne mal ein wenig reifer verhalten würde, nimmt sie eh keiner mehr ernst... Außerdem würde sie das viel zu sehr an ihre Mutter erinnern, und sie hat sich geschworen, nie so zu werden (in meiner kleinen Welt kommt Cat aus gut situiertem Hause, so die typische Vorstadt-Idylle, wobei ihre Eltern allerdings in ihrer Ehe ziemlich bald den Punkt erreicht hatten, wo sie nur noch nebeneinander her gelebt haben anstatt miteinander – und da hat Cat eben irgendwann ziemlich rebelliert, sie würde das für sich nie so haben).
Was macht sie jetzt aber zur perfekten Gesellschafts-Tratsch-Kolumnistin? Ich glaube nicht, dass Cat Menschen im allgemeinen und Männer im besonderen wirklich versteht, aber genau das macht das Thema so faszinierend für sie – sie hat Erfahrungswerte und sie hat sich selber als Ausgangspunkt. Und dann hat sie ihre Quellen, von denen sie den ganzen saftigen Klatsch und Tratsch hört und das fasziniert...