Represent, Cuba! (150 Wörter, ein bissel von einer Szene aus Dirty Dancing 2 inspiriert)
Wie war sie nur wieder an diesen Ort geraten?
Innerlich schüttelte Lois den Kopf, als sie sich durch die volle Bar kämpfte. Um sie herum schwangen gut gebräunte Latinos und Latinas ihre Hüften im Takt mit der Musik, die in heißen Rhythmen von einem freien Land erzählte.
Sie fühlte sich in eine andere Welt versetzt, obwohl sie doch nur in Florida war. Die tanzenden Menschen, der Geruch nach Rum und Zigarren, die Musik. Ihre ganze Umgebung war so voll von einer Energie, die sie nicht bezeichnen konnte. Freiheitsdrang, Leidenschaft waren nur zwei Attribute, die sie fassen konnte.
Endlich am Tresen wurde sie sich wieder ihrer Aufgabe bewusst, als Clark neben sie stolperte. Seine beschlagene Brille zurecht schiebend, mit hochroten Ohren und Wangen murmelte er in seiner typischen Art:
„Du meine Güte, Miss Lane! Wo haben sie uns denn da wieder hin gebracht?“
Das gab es in Smallville sicher nicht.
EDIT: Dank Ibrahim Ferrer, kamen noch 2 Drabbles.
Der Club (250 Wörter)
Vanillige Rauchschwaden ziehen durch den spärlich beleuchteten Raum. Die einzigen Lichtquellen sind schwache Glühbirnen unter rötlichen Lampenschirmchen auf den Tischen und zwei Scheinwerfer, die die Band auf der Bühne in Szene setzen.
Eiswürfel klimpern in Gläsern und süßer Rum mit Limettensaft und Zucker rinnt durch durstige Kehlen. Eine Sängerin in samtrotem Kleid betritt die Bühne und singt mit sanfter Stimme ein leises Lied. Eine Träne löst sich aus ihren Augen und hinterlässt eine glitzernde Spur auf ihrer Wange.
„Was singt sie?“
Lois' Flüstern bringt mich zurück ins Jetzt und Hier. Leise antworte ich:
„Sie singt von Freiheit. Davon wie hoffnungsvoll ihr Volk war und wie sehr sie enttäuscht wurden von mehreren Seiten. Sie nennt keine Namen, aber es ist klar, dass sie sowohl uns Amerikaner, als auch die eigenen Leute unter Führung der Castro-Brüder meint.“
Mit großen Augen schaut mich Lois an. Dann wispert sie ein Lächeln um ihre Lippen spielend:
„'Uns Amerikaner'?“
Einen kurzen Moment bin ich verwirrt. Dann sehe ich das Blitzen in ihren Augen und die kleinen S-Formen, die sie auf den Tisch zeichnet. Mit fester Stimme antworte ich:
„Ja. Ich bin auch Amerikaner. Martha und Jonathan Kent haben mich offiziell und ganz legal adoptiert, was mich zu einem Amerikaner macht. Mein anderes Erbe ändert daran nichts.“
Da legt sie ihre Hand auf meine, in ihren Augen nichts als Liebe und Dankbarkeit.
Als nun die Band eine Rumba beginnt ziehe ich meine Verlobte vom Stuhl und die Musik fühlend beginnen wir zu tanzen.
Cuba Libre (das 'verlorene' Drabble, 100 Wörter)
Ein Drink wie das Land, dessen Name er trägt.
Dunkel, wie die Hautfarbe vieler Kubaner. Von der Sonne gebräunt, oder durch die Herkunft ihrer Vorfahren.
Herb, wie die Geschichte dieses Landes, die Tränen, die vergossen werden über die verlorenen Söhne im Kampf um Freiheit.
Süß, wie das Leben, das Touristen dort führen können durch Zucker, in harter Arbeit in den Plantagen gewonnen.
Leicht und sommerlich, wie die Musik und das Lebensgefühl, das sie ausstrahlt.
Fasziniert von seinen eigenen Gedanken schaut Jimmy den Eiswürfeln beim Schmelzen zu, stochert mit Strohhalmen in Limetten. Er will diesen Drink bis zum letzten Tropfen genießen.