An- und Aussichten (Hilton)(250 Wörter)Inmitten des wogenden Lebens saß er tief in einem Sessel in der Hotelhalle. Ringsherum lautes Stimmengewirr. Telefongeklingel an der Rezeption. Gäste kamen und gingen, mit und ohne Gepäck. Autos fuhren vor und wieder ab. Personal eilte beflissen hin und her.
Clark betrachtete das bunte Treiben, als ob er Zuschauer in einem Theaterstück wäre.
Doch plötzlich war es mit seiner Unbeteiligtheit vorbei.
Aufmerksam machte ihn das Klacken von ‚High Heels‘. Dazu eine lachende, klangvolle Stimme. Ein dunkles Timbre. Noch bevor er den Kopf wendete, stieg ihm ein blumiger Duft voller Eleganz in die Nase. Sein Supergeruchssinn unterschied Lilien, Magnolien und Rosen, angereichert mit fruchtigen Essenzen und einem aufregenden Fond aus Sandelholz und Vanille. So aufregend wie die Trägerin dieses Parfums selbst, die er nun richtig sehen konnte.
Sie war mittelgroß, schlank, aber trotzdem wohlproportioniert. Unter geschlitztem Midirock lange, wohlgeformte Beine. Dunkle Haare wie ein Seidenvorhang. Große rehbraune Augen. Lebhafte, intelligente Gesichtszüge. Ein Mund zum Küssen, rot, verführerisch! Er hielt die Luft an.
Ein junger Mann begleitete sie, mit dem sie scherzte. Beide zogen einen Trolley hinter sich her. Sie ging vorbei ohne Clark anzusehen. Draußen stiegen sie in ein Taxi. Dank seines Supergehörs konnte er das Ziel vernehmen: „Zum Flughafen bitte!“
Er verfolgte das Auto mit Blicken, bis es verschwunden war. Ein tiefer Atemzug. …Ja, genauso müsste sie aussehen, …die Frau seines Lebens. Genau so!
Seine Superaugen hatten ihr Kofferschild gelesen: Lois Lane, Daily Planet, Metropolis.
Clark lächelte versonnen. Suchte er nicht einen neuen Job als Reporter? Warum nicht in Metropolis!