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For ever …..and ever ….and ever……

FanFiction zur TV-Serie "Superman - die Abenteuer von Lois und Clark" (orig. "Lois and Clark - the New Adventures of Superman")

For ever …..and ever ….and ever……

Beitragvon Gelis » Mi 22. Sep 2010, 18:54

An meine Beta-Leserin Magss ein ganz liebes „Dankeschön!“ Ihre Hinweise waren sehr hilfreich und konstruktiv!
Sie hat mir auch den Rat gegeben, eine Warnung auszusprechen: Es werden Taschentücher benötigt!

Und auch an KitKaos meinen Dank, die mir bei einer Bezeichnung sehr geholfen hat.


Diese kleine Geschichte entstand folgendermaßen:

Magss hat bei der Hangman-Auflösung vom 20. 09. geschrieben

Bruthal Youth, Lois zu Clark, als sie herausfindet, dass sie unterschiedlich schnell altern werden. Ich finde das übrigens einen sehr spannenden Aspekt dieser Beziehung - tolle Stelle


Mir fiel ein, dass ich schon einmal eine Offenbarung (Nr. 8 Clark und Superman) von Magss gelesen hatte, in der dieser Aspekt beleuchtet wird.

Also habe ich mir diese Story nochmals zu Gemüte geführt.

Auf mich wirkte sie nach einer gewissen Zeit zu Herzen gehend traurig, dann doch wieder tröstlich, letztendlich regte sie mich aber sehr zum Nachdenken an.

Heißt das, dass Clark alle hundertfünfzig Jahre eine neue Dynastie gründet? Soll er durch die Jahrhunderte und Jahrtausende gehen wie der „Ewige Jude Ahasver“, der nicht sterben kann?

Nein, es wird in seiner Nachkommenschaft immer wieder einen „Superman“ geben, das ist also gesichert.

Und wenn jemand auf der Welt, und wenn es auch nur eine fiktive ist, sich ein ewiges Leben im Paradies verdient hat, dann doch wohl er.

Disclaimer: Die Figuren sind nicht meine Erfindung, von mir ist nur die Story, von der ich keinen finanziellen Gewinn habe.


For ever …..and ever ….and ever……

Auch der November-Himmel weinte. Seine Tränen fielen sanft auf ihren Sarg, platzten mit einem leichten Knall, rannen in winzigen Bächlein an ihm hinunter und versickerten in dem lehmfarbigen Erdreich. Jedes Mal hinterließen sie eine neue nasse Spur auf dem braunen Holz.

Clark hatte sein Supergehör nur auf dieses Geräusch fixiert, die Worte des Geistlichen drangen nicht in sein Bewusstsein.
Das, was er so gerne gehört hätte, das Schlagen ihres Herzens, war für immer verstummt.

Ein Druck der kleinen Hand, die in der seinen lag, ließ ihn aufmerksam werden, so dass sich sein tränenleerer Blick von dem Totenschrein löste und sich auf das kleine Wesen an seiner Seite richtete. Es waren ihre wunderschönen, braunen Augen, die ihn verweint ansahen: „Deine Rose, Gramgram“, flüsterte ihm der kleine Mund seiner Ur-Urenkelin Martha zu.

Hölzern, wie eine Marionette, wandte er sich wieder dem Grab zu und warf automatisch die Blume hinunter. Mit einem leisen Klatschen, nur für ihn hörbar, landete sie dort unten auf dem Sarg, in dem das Liebste ruhte, das er je auf dieser Welt hatte.

Konnte einer von der großen Trauergesellschaft erahnen, was er verloren hatte? Sie hatte ihm alles bedeutet, seine Lois. Sie war ihm Partnerin und Freundin, seine Gefährtin, seine Geliebte im allerschönsten Sinne dieses Wortes, sie war sein Leben gewesen, dazu eine stetige Herausforderung. So wie die Sonne ihm die körperliche Kraft gab, all seine Zellen mit ihrer Wärme und ihrem Licht erfüllend, so hatte ihre Liebe und ihre Gegenwart ihm Mut und Stärke gegeben, ihn immer wieder motiviert, all das zu meistern, was sein eigenartiges Schicksal ihm auferlegt hatte.

Nun war sie von ihm gegangen. Wie sollte er ohne sie weiterleben können?

Durch einen Schleier sah er die Schatten der vielen Trauergäste, die am offenen Grab Abschied von ihr nahmen. Er hatte sich ausbedungen, hier keine Beileisbezeugungen entgegen nehmen zu müssen. So viele waren gekommen; er erkannte niemanden.

Er stand einfach nur da und starrte hinunter. Er merkte nicht, dass es immer leerer um ihn wurde, dass sich Marthas Hand aus der seinen löste, dass ihn seine Älteste mit besorgten Blicken ansah:
„Dad, komm, du kannst ja gleich nochmal hierhergehen, wenn das Grab aufgeschüttet worden ist.“

Widerstrebend ließ er sich wegziehen, aber nur, um in einiger Entfernung zuzuschauen, wie der kleine Bagger heran rollte, die Erde in das Grab schob, den Erdhügel formte und fleißige Hände ihn mit Kränzen und Blumen schmückten.

In dem Moment, als der Sarg mit Erde bedeckt wurde, hörte es auf zu regnen. Die Sonne lugte klein wenig durch die Wolkendecke hindurch und brachte die Tropfen an den Bäumen und Büschen zum Glitzern. Wie Diamanten hingen sie an den blattlosen Zweigen.

Clark sah das alles nicht. Schon war er wieder an das blumenüberhäufte Grab zurück gekehrt, stand still da und blickte tief in das Erdreich hinein. Da unten lag sie, für ihn immer noch wunderschön, trotz der Fältchen im Gesicht und trotz der weißen Haare, seine über alles geliebte Lois.

Er sah sie so, wie beim ersten Mal, jung und schön, als er sich sofort in sie verliebt hatte. Mit wie vielen Missverständnissen, Komplikationen und Katastrophen hatten sie zu kämpfen gehabt, bis sie nach dreieinhalb Jahren endlich seine Ehefrau wurde.

Unbeschreibliches Glück hatten sie durch ihre gegenseitige Liebe erfahren, aus ihr hatten sie immer wieder die Kraft geschöpft, alle Widrigkeiten zu überwinden.

Zuerst hatten sie die niederschmetternde Diagnose bekommen, dass ihre unterschiedlichen Physiologien nicht kompatibel wären. Ihm fielen sogar noch die Worte ein, mit denen er sie damals zu trösten versucht hatte. Ja, so war es geblieben, immer und immer wieder hatte sie ihn mit Leben erfüllt!

Und trotz des negativen Bescheides waren ihnen doch vier Kinder geschenkt worden.

Sie waren gemeinsam älter und älter geworden, auch in dieser Beziehung hatte sich Dr. Klein geirrt. Vielleicht waren das auch die Folgen der Prozedur, die er seinerzeit zweimal über sich hatte ergehen lassen, um Jimmy wieder zu seiner Jugend zu verhelfen.

Aber sie war in den letzten Monaten immer hinfälliger geworden, bis sie das Bett nicht mehr verlassen konnte. Nur ihr Geist war hellwach geblieben, neugierig und interessiert wie stets.

Doch auch das ließ zum Schluss nach, sie war nur noch müde gewesen.

„Lass mich gehen“, hatte sie ihn gebeten, als er sie verzweifelt in den Armen hielt und immer nur flehte: „Bleib bei mir, lass mich nicht allein!“ Er hatte losgelassen und es hatte ihm das Herz zerrissen. Seitdem übertönte der Schmerz in seinem Innern alles andere.

Sie hatten sich noch einmal geküsst, ganz zart, ihre Hand hatte sich sanft auf seine Wange gelegt: „Wenn du bereit bist, dann lass dein Herz mich rufen und ich werde da sein, nichts wird uns mehr trennen.“

In seinen Armen machte sie ihren letzten Atemzug.

Drei Tage war das nun her, er hatte sie wie in Trance verlebt. Die Welt um ihn herum hatte jede Farbe verloren, war nur noch grau in grau. Auch die Liebe seiner großen Familie konnte ihn nicht mehr erreichen.

Er wünschte sich nur eines, einfach verlöschen zu können wie eine Kerze, die sich selbst verzehrt hatte.

Sein Herzweh verteilte sich in seinem ganzen Körper. Auf dem Blumenhügel brach er zusammen.

„Lois“, flüsterte er sehnsüchtig auf ihrer letzten Ruhestätte, „Lois, wo bist du? Komm zu mir!“

Da stand sie vor ihm, jung und schön wie früher! Sie zog ihn zu sich empor: „Komm, mein Liebster!“ Sie strahlte ihn an, küsste ihn und stellte sich vor ihn hin. Ihre Arme streckten sich schon aus, um seinen Hals zu umschließen, zum Abheben bereit, wie sie es so oft getan hatte.

Clark lachte glücklich wie immer in dieser Situation. Er legte seine Arme um sie, hob sie an, drückte sie an sich, startete und flog mit ihr einem hellen, gleißenden Licht entgegen, von welchem die Sonne nur der Schatten war.

Die Angehörigen, die seinen Zusammenbruch aus einiger Entfernung mitbekommen hatten, fanden ihn tot auf dem Grab seiner Frau liegend.

Sein Gesicht war erfüllt von einem überaus glücklichen Lächeln.

:superman:


Von Colleen Corah Hitchcock und Arthur Schopenhauer habe ich jeweils ein Zitat verarbeitet.

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