Ihr erinnert Euch doch sicher noch an Magss` Drabble
und das da zugehörende FDK von KitKaos und mir.
Dass ich das FDK nicht weiter fortgeführt habe, heißt noch lange nicht, dass ich KitKaos` Argumentation akzeptiere.
Die Geschichte hat mich immer weiter verfolgt, nun habe ich eine kleine Fortsetzung geschrieben, einen One-Shot. Eigentlich ist es ein Half-Shot!
Disclaimer: Die Figuren sind nicht meine Erfindung, die Story wurde inspiriert von Magss` og. Drabble und erscheint natürlich mit ihrer Erlaubnis, für die ich ihr hiermit, dazu für das Beta-Lesen und die guten Ratschläge ganz, ganz herzlich danke!!
Außer der Freude am Schreiben hatte ich keine Vorteile, schon gar keine finanziellen.
Liebe geht durch den Magen
Gut, keinen Cocktail. Aber Rotwein wollte sie.
‚Plopp‘, draußen war der Korken. Die dunkelrote Köstlichkeit rann in die Karaffe.
Ein prüfender Blick in den Kochtopf. Die Tagliatelline von Ginelli schwammen schon an der Oberfläche. Das Essen war so gut wie fertig.
Nochmals kurz die Salsa di Pepe abgeschmeckt. Eine Winzigkeit Basilikum fehlte. Ja, Knoblauch war genug drin. Vorzüglich, die sanfte Vanille zu der scharfen Paprika! Tolle Kombination!
Das war wirklich ein hervorragender Tipp von Magss. Wußte der Kuckuck, welcher Name hinter diesem Pseudonym steckte. Sie war eine freiberufliche Mitarbeiterin des Daily Planet und schrieb sporadisch kleine, süße Geschichten für das Feuilleton, unter anderem auch über Superman. Witzig!
Außerdem war sie eine leidenschaftliche Köchin. Deshalb war er schon einige Male mit ihr ins Gespräch gekommen. Außer diesem hatte sie ihm schon verschiedene andere gute Ratschläge geben können.
Doch die vorhergegangene Szene ließ sich einfach nicht vertreiben. Er konnte sich noch so mit diesen anderen Überlegungen befassen, sie spukte immer noch in seinem Kopf herum.
Ein vorsichtiger Blick zu Lois zeigte ihm, dass sie noch ohne aufzuschauen mit dem Schreibkram beschäftigt war. Ihr Stift flog kratzend, Notizen schreibend, über das Papier.
Was war nur in sie gefahren, solch eine Frage zu stellen?
Und dann diese Bemerkung:„Denkst eigentlich manchmal... wie es wäre...?“
„Ich meine, du kennst es nur... mit mir...“
Was war da los gewesen, Lois?
Sie konnte doch nicht im Ernst annehmen, dass er nach ihrer gemeinsamen Vorgeschichte mit diesen vielfältigen Komplikationen sich für Sex mit einer anderen Frau interessierte oder auch nur daran dachte! Vor allem nicht nach dieser langen Wartezeit auf ihre körperliche Vereinigung.
Sie waren sich doch immer ihrer gegenseitigen Liebe und Treue sicher gewesen. War seine Meinung!
Was war also der Grund für ihr Misstrauen, ihre Zweifel?
Sie fragen, das war hier das einzige, um das Rätsel zu lösen. Nie wieder sollte etwas ungeklärt zwischen ihnen stehen. Die zwei Jahre mit seinen vielen Ausreden und ja, …Lügen, lagen ihm immer noch auf der Seele.
Wie war die Atmosphäre hier im Raum? Oh-oh, immer noch etwas spannungsgeladen. Normalerweise wäre sie doch längst, angelockt durch diese Wohlgerüche, hier am Topf gewesen. Wie oft hatte sie genießerisch den Kochlöffel abgeschleckt. Und heute?
War ihr vielleicht auch seine Antwort
zu lapidar gewesen?„Nein! Nie!“
Langsam und vorsichtig trat er an sie heran. Nur nicht so nah! Er durfte sich nicht zu sehr von ihrem Duft gefangen nehmen lassen. Die Befürchtung in ihm wuchs, dass sie jede Zärtlichkeit als Beschwichtigungsversuch empfinden und ablehnen würde. Nein, damit musste sie als erste auf ihn zukommen. Obwohl ihm diese selbstauferlegte Zurückhaltung gerade in dieser Situation so schwer fiel.
Ganz ruhig stellte er seine Frage: „Lois? ….Was war? …Warum? Aus einer Laune heraus hättest du mich so etwas nicht gefragt!“
Ernste Miene, hochgezogenen Augenbrauen, so holte sie unter dem Stapel einen Brief hervor. Mit ganz spitzen Fingern, ohne ihn anzusehen, reichte sie ihm das „Corpus Delicti“.
Blitzschnell hatte er den Inhalt des Schreibens überflogen.
Angewidert warf er es auf den Tisch: „So ein Schwachsinn! Irres Gefasel einer Geistesgestörten! Dann auch noch anonym! ‚Eine liebende Verehrerin‘! Lois, das nimmst du doch nicht ernst! Du weißt doch, was immer an Liebeserklärungen und Souvenirs ins Haus flattert!“
Diese verrückten Weiber! Den Hals könnte er der Schreiberin dieses Briefes umdrehen!
Leise kam ihre Stimme: „Ja, aber das war immer alles an Superman gerichtet. Schau, dieser Brief ist jetzt für dich, für Clark Kent, für meinen Ehemann!“
Tatsächlich! Auf dem Umschlag stand: „Clark Kent – persönlich!“
Wieder ihre leise Stimme: „Sorry, das habe ich erst nach Lesen des Briefes registriert.“
Mit einem Finger hob er ihr Kinn an, endlich konnte er ihr in die Augen sehen: „Lois, das ist okay. Zwischen uns gibt es zum Glück keine Geheimnisse mehr. Du weißt, wie froh ich bin, dass diese Zeiten ein für allemal vorbei sind!
Doch warte mal, das Sex-on-the-Beach-Angebot war aber auch für Superman!“
Auch ohne die Hilfe seines Fingers blieben ihre Blicke verbunden:
„Ja, sicher, aber dann kam dieser Brief dazu. Das hat mir den Rest und sehr zu denken gegeben! Es könnte doch tatsächlich sein, dass du…! Bei diesen eindeutigen Einladungen! Du bekommst sie von allen Seiten.“
Er schüttelte nur langsam und hilflos den Kopf: „Schatz, ich weiß nicht, was ich noch dazu sagen kann. Ich glaube nicht, dass ich dir beteuern muss, wie sehr ich dich liebe und dass du die einzige Frau für mich bist und immer sein wirst. Hab` einfach Vertrauen in meine Liebe!“
Wie gut! Ihr kurzes Nicken, das leise Lächeln in den Augenwinkeln, das sich allmählich in ihrem Gesicht ausbreitete, waren schon ein Hoffnungsschimmer: „Clark, ganz gleich in welcher Person, du scheinst nicht nur mir den Kopf verdreht zu haben!“
War das wieder seine Lois?
Jetzt erlaubte er sich doch eine kleine Streicheleinheit über ihre Wange:
„Komm, lass uns essen. Ich bin gespannt, wie es dir schmeckt. Ich hab mir so viel Mühe gegeben.“
Im Nu war der Tisch gedeckt, Kerzen angezündet. Die Speisen, heiß und duftend, standen bereit.
Ein Stück Parmigiano-Reggiano hatte er dazu gestellt. Sie liebte diesen intensiven, körnigen Käse mit der brüchig-mürben Konsistenz. Der Tempranillo war wohl temperiert, schimmerte dunkelrot in der Karaffe und in den Gläsern.
Auch Käse und Wein waren frühere Empfehlungen von Magss!
Der erste Schluck! Der duftig-fruchtbetonte Charakter und die elegante Weiche dieses Weines würden hoffentlich alle Zweifel hinunter spülen.
Dann die Pasta.
Erwartungsvoll sah er zu, wie sie die erste Gabel zum Mund führte.
Ja, da war sie, die erhoffte und ersehnte Reaktion:
„Hmm, …Hmm, …ist das gut!“ Verzückt verdrehte sie die Augen. Ihre rote Zunge leckte genießerisch einen kleinen Tropfen Sauce von den Lippen.
Nach einigen weiteren genüsslichen Happen war es so weit! …Endlich! Strahlende rehbraune Augen!
Sanft legte sich ihre Hand auf die seine, sie lächelte ihn zärtlich an: „Meinst du nicht auch, dass dieses vorzügliche Mahl durch ein besonderes Dessert gekrönt werden müsste?“
Welch ein Glück, die Sonne schien wieder ungetrübt über dem Hause Lane-Kent!
Liebe ging tatsächlich auch durch den Magen!
Vielen, vielen Dank, Magss!